Kapitel 20

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Die Tür wurde von einem Paul mit einem... Baby an der Hand geöffnet. Ein Baby? Und dieses Baby sah Paul verdammt ähnlich.

Es war ungefähr so alt wie Michael, nur war es ein Mädchen.

Paul starrte mich einfach nur an, dann zu Annabeth, dann wieder zu mir, dann schrie er:„Sally! Du musst kommen!"

„Was ist denn los?" Mom kam aus dem Wohnzimmer mit einer Küchenschürze in der Hand angerannt.

Sobald sie mich sah, blieb sie ruckartig stehen. Sie starrte mich mit aufgerissenen Augen an, bis sie ganz plötzlich losrannte und mir in die Arme fiel.

„Percy!" Sie umarmte mich ungefähr so fest wie alle meine Freunde zusammen. Nicht gerade angenehm, aber ich wollte sie trotzdem nicht loslassen. Auch Paul umarmte mich jetzt fest.

„Mom, Paul", flüsterte ich.

Als sie mich dann endlich losgelassen hatten, baten sie mich und Annabeth herein und wir setzten uns zu fünft auf das Sofa.

„Mom, wer ist das eigentlich?" Ich deutete auf das Baby in Pauls Armen.

„Das ist deine Halbschwester, Percy." Annabeth lächelte mich an.

„Halbschwester?!" Überrumpelt starrte ich die kleine an.

„Estelle, Pauls und mein Kind." Sally nahm Estelle aus Pauls Armen und reichte sie mir.

Ich nahm sie an und schaute sie mir genauer an. Sie hatte Moms braune Haare, dafür aber Pauls Augen und Nase. Der Mund sah dann wieder so aus wie bei Mom.

„Ihr habt ein Kind bekommen?" Immer noch überrascht berührte ich Estelles warme Hand.

„Ja, ich hatte es dir eigentlich genau ein Tag nach der Sache sagen wollen, aber du warst ja schon... weg." Mom ließ den Blick nicht von Estelle.

„Na ja, egal, jetzt weiß ich es ja." Ich strich Estelle über die Haare und gab sie an Mom zurück.

„Aber sag mal, wie hast du dich denn die ganzen Jahre versteckt, ohne dass wir dich finden konnten?" Mom schaute mich interessiert an.

„Also... das ist... na ja, ich habe mich sozusagen... verwandelt? Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll..."

„Er hat sich als eine andere Person getarnt", fasste Annabeth mich zusammen.

„Was soll das denn heißen?" Mom schaute mich und Annabeth verwirrt an.

Kurzerhand steckte ich meinen Ring an den Finger und ich sah, wie mir blonde Strähnen ins Haar fielen.

„Percy?!" Mom schaute mich entsetzt an.

„Ich bin's, Jacob." Ich winkte.

„Wer zum Teufel ist Jacob?" Mom starrte mich an.

„Ich bin Jacob." Vorsichtig zog ich den Ring wieder ab und steckte ihn sicher in meine Hosentasche.

„Percy? Du bist dieser blonde Typ?", fragte meine Mutter und starrte mich an.

„Jap. So habe ich mich versteckt. Ich war in derselben Stadt wie ihr, aber ich sah nun mal nicht so aus wie ich normalerweise ausgesehen hatte. Ich habe euch sogar ein paar Mal auf der Straße getroffen, aber natürlich nicht angesprochen."

Daraufhin herrschte erst mal Stille, bis Mom wortlos aufstand, in die Küche ging und mit einem Teller zurückkam.

Was ich da auf dem Teller sah, war das absolut leckerste was ich heute gesehen hatte.

Percy Jackson - Vergeben und VergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt