Kapitel 23

87 2 1
                                    

Als ich am nächsten Morgen wach werde, ist Eddie noch tief und fest am schlafen. Heute Nacht hatte er mehrmals diesen Albtraum. Das war echt keine schöne Nacht. Ich döse noch ein wenig im Bett bis es auf einmal klingelt. Ich schaue auf die Uhr. Es ist 9 Uhr Morgens, wer kommt denn bitte schon so früh? Außer Steve weiß keiner, dass wir hier sind... Es klingelt erneut. Ich schaue zu Eddie, er ist zum Glück nicht wach geworden. Ich stehe auf und ziehe mir einen Bademantel an, weil ich nur ein Tanktop und kurze Shorts anhabe. Ich schließe die Tür so leise wie möglich hinter mir und tippel die Treppen runter zur Tür. Auf dem Weg mache ich mir einen lockeren Dutt. Ich öffne die Tür und da steht ein Mann. Ich schaue ihn verwirrt an. "Ehm... Hallo, kann ich Ihnen helfen?" frage ich leicht verwirrt. "Ist Eddie da?" fragt er. "Entschuldigung aber wer sind Sie? Woher kennen Sie Eddie?" frage ich irritiert. "Ich bin Wayne..." Er sieht meinen verwirrten Gesichtsausdruck. "Eddies Onkel" hilft er meinem Gedächtnis auf die Sprünge. "Oh mein Gott... Es tut mir so leid... Wir haben uns bis jetzt nur einmal gesehen..." entschuldige ich mich peinlich berührt. "Alles gut..." "Eddie ist da aber er schläft noch... Wollen Sie reinkommen?" "Gerne..." antwortet er und ich trete zurück damit er reinkommen kann. Wir gehen in die Küche. "Möchten Sie etwas trinken?" "Du kannst mich gerne duzen und nein danke" sagt er und lächelt mich an. "Warum möchtest du Eddie denn sprechen? Ist irgendwas passiert?" frage ich und lehne mich an die Küchenplatte. "Kann man so sagen..." sagt er und fährt sich frustriert über die Stirn. "Darf ich fragen was los ist?" Er zögert zunächst. "Eddies Mutter stand vorhin vor meiner Tür und wollte ihn unbedingt sprechen... Meinte, sie könnte alles erklären... Und ich dachte, dass Eddie das selbst entscheiden sollte ob er ihr zuhören möchte oder nicht... Deswegen bin ich hier..." erklärt er. "Oh Scheiße..." sage ich. "Ja... Oh scheiße..." sagt er während er sich auf einen Stuhl setzt. "Aber ich verstehe das nicht so ganz... Eddie meinte seine Mum hätte sich nach seiner Geburt aus dem Staub gemacht und er hätte sie nie wieder gesehen..." "Ja... Das erzählt er jedem, der fragt um die Wahrheit zu verbergen..." antwortet er und hat einen traurigen Blick aufgesetzt. "Kannst du mir die Wahrheit erzählen?" frage ich vorsichtig. Er atmet tief durch. "Die Wahrheit ist... Eddies Dad ist ein Säufer... Das war er schon immer... Eddie hat bis er 15 war bei seinen Eltern gelebt bis er zu mir geflüchtet ist... Weil sein Vater gewalttätig war, sowohl meiner Schwester als auch Eddie gegenüber... Er hat sie geschlagen, getreten, mit Sachen nach ihnen geworfen... Als Eddie damals zu mir gekommen ist, war sein ganzes Gesicht angeschwollen, weil er von seinem Vater zusammengeschlagen wurde... Ich bin mit ihm sofort ins Krankenhaus gefahren... Er hatte eine Gehirnerschütterung und mehrere seiner Rippen waren gebrochen... Und das alles nur, weil Eddie auffällig in der Schule geworden ist woraufhin die Schule seine Eltern angerufen hat... Eddie hatte so eine Angst... Er wollte da nicht mehr hin... Also habe ich ihn aufgenommen und seinen Eltern gedroht wenn sie ihn nochmal kontaktieren, ich sie anzeigen werde wegen Kindesmissbrauch... Meine Schwester hat sich selbst als er zu mir geflüchtet ist nicht von Eddies Dad getrennt... Aber jetzt hat sie das angeblich." Oh. mein. Gott. "Oh mein Gott... Armer Eddie..." ist meine einzige Reaktion, weil ich das nicht glauben kann... "Ja... meinst du, du kannst ihn aufwecken?" "Ich kann's versuchen aber er hatte heute Nacht viele Albträume weshalb er oft wach geworden ist... Wenn du möchtest kannst du dir was zu essen oder zu trinken nehmen so lange du wartest... Er tut sich sehr schwer damit aufzustehen" "Oh ja, das weiß ich" lacht er und ich gehe die Treppen hoch ins Schlafzimmer. er schläft natürlich noch. Ich setze mich an seine Seite der Bettkante und streiche ihm ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er ist so süß wenn er schläft, ich fühl mich echt schlecht ihn jetzt zu wecken. Aber jetzt da ich die Wahrheit kenne, weiß ich endlich woher er die Narbe an seiner Lippe hat. Ich packe seine Schulter und schüttle ihn leicht. "Eddie... Du musst aufstehen..." Er grummelt. "Noch 5 Minuten..." "Eddie, dein Onkel ist hier." "Und was will er..." grummelt er in sein Kissen. Ich atme tief durch. "Es geht um deine Mutter..." sofort schnellen seine Augen auf und er setzt sich auf. "Meine Mutter? Das kann nicht sein, sie-" "Eddie, ich kenne die Wahrheit." unterbreche ich ihn. "Dein Onkel hat mir alles erzählt..." Er schaut unsicher zum Boden. "Ist schon okay Ed... Ich verstehe warum du mir nicht die Wahrheit sagen wolltest... Ich bin nicht sauer" beruhige ich ihn. "Wirklich nicht?" Ich hebe seinen Kopf an damit er mir in die Augen schaut. "Wirklich nicht." antworte ich und gebe ihm einen kurzen Kuss. "Na komm... Dein Onkel sitzt alleine da unten" sage ich und gehe zu unseren Schränken. Ich hole uns beiden Kleidung raus und wir ziehen uns um bevor wir gemeinsam runter gehen. "Morgen Wayne..." "Eddie..." begrüßen die beiden sich. "Was machst du denn hier? Musst du nicht arbeiten?" "Eddie... Deine Mutter stand heute Morgen vor unserer Tür und wollte unbedingt mit dir reden... Sie meinte sie kann alles erklären... Ich dachte ich lasse dich selbst entscheiden ob du mit ihr reden willst oder nicht" erklärt Wayne. Eddie ist nervös, das merke ich sofort. "Auf gar keinen Fall!" antwortet er und verschwindet auf die Terrasse um zu rauchen. Er ist gestresst. "Ich rede mal mit ihm..." sage ich woraufhin Wayne nickt. Ich folge Eddie. "Ich werde nicht mit meiner Mutter reden Jade! Da kannst auch du mich nicht umstimmen! Meine Mutter ist für mich gestorben!" motzt er mich an. "Eddie! Hey!" Ich drehe ihn um, dass er mich anschauen muss. Seine Augen sind glasig. "Ich weiß, dass du Angst hast und dass du wütend bist. Das ist doch vollkommen verständlich nachdem was passiert ist... Aber ich finde du solltest ihr wenigstens zuhören... Schau..." Ich nehme seine Hand und umschließe sie sanft mit meiner. "Ich bin doch bei dir... Ich habe dir versprochen, dass wir alles gemeinsam durchstehen und dieses versprechen halte ich... Ich werde die ganze Zeit bei dir sein... Ich lasse dich nicht im Stich... Das schwöre ich..." versuche ich ihn umzustimmen. Er sagt nichts und kämpft mit den Tränen. "Wir gehen da jetzt zusammen hin und du hörst dir an was sie zu sagen hat, okay?" Er schnieft und nickt. "Komm her..." Ich nehme ihn in den Arm. "Ich liebe dich so sehr..." sagt er mit gebrochener Stimme. "Ich liebe dich auch" Wir lösen uns aus der Umarmung und er legt seine Stirn auf meiner ab. Seine Hände liegen auf meiner Hüfte und meine Arme sind um seinen Hals geschwungen. Wir schauen uns tief in die Augen. "Ich bin dir so Dankbar, dass du an meiner Seite bist, egal was passiert..." "Das ist selbstverständlich Ed... Du bist doch auch immer für mich da... Außerdem liebe ich dich mehr als alles andere..." Wir küssen uns liebevoll bevor wir zu Wayne gehen. "Okay, ich rede mit ihr, aber ich kann nicht versprechen, dass ich nicht ausraste." sagt Eddie. "Das ist okay" antwortet Wayne und wir fahren alle zusammen mit Waynes Auto nach Hause. Während der fahrt zappelt Eddie mit seinem Bein und spielt nervös mit seinen Ringen. Ich lege meine Hand auf seine und streichle sanft seinen Handrücken. Er sieht mich an und legt seinen Arm um mich. Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und er legt seinen auf meinem Kopf ab. So verharren wir die ganze restliche Fahrt. Ich merke, dass er immer nervöser wird, je näher wir dem Trailerpark kommen. Ich hoffe einfach, dass alles gut geht...

The Freak and the CheerleaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt