Kapitel 5

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Auf dem Weg überlege ich wie ich es Max am besten erzählen könnte, dann fällt mir was ein. "Hey Max, du wohnst doch in der selben Trailersiedlung wie Eddie, oder?" "Ja, unsere Trailer sind direkt gegenüber voneinander, wieso fragst du?" antwortet sie und schaut mich an. "Ist dir heute Abend irgendwas merkwürdiges aufgefallen?" "Um ehrlich zu sein tatsächlich... Er ist mit Chrissy zusammen nach Hause gegangen und wenig später fing überall das Licht an zu flackern. Dann habe ich einen lauten Schrei gehört... Ich weiß nicht... Ich wollte mich nicht in fremde Angelegenheiten mischen also bin ich einfach zu dir gekommen" sagt sie nachdenklich. Ich atme tief durch. "Wieso fragst du?" "Weil heute Abend etwas schreckliches bei Eddie passiert ist... Und deswegen brauchen wir die Hilfe von Steve, Robin und Dustin. Weißt du wo sie gerade sind?"

Max führt mich zu einer Videothek. Da arbeiten Steve und Robin. Dustin ist ebenfalls da. "Leute! Egal was ihr jetzt vorhabt, es muss warten! Es ist etwas schreckliches passiert!" sage ich während ich reingestürmt komme. "Dir auch einen guten Abend Jade. Wie können wir Dir weiter helfen?" "Das ist nicht witzig, Steve! Chrissy ist tot! Und ich brauche eure Hilfe um Eddies Unschuld zu beweisen! Also hört mir jetzt grfälligst zu!" schreie ich aufgebracht. "Okay, okay. Beruhige dich Jade... Erzähl uns was passiert ist" sagt Robin in einem ruhigen Ton. Ich erzähle ihnen genau das, was Eddie mir erzählt hat. Als ich fertig bin, sehe ich in schockierte Gesichter. "Wir müssen Eddie unbedingt helfen." sage ich besorgt. "Okay, wo ist Eddie jetzt?" "Er ist bei mir zu Hause" antworte ich. "Da kann er erst mal eine Weile bleiben" "Nicht besonders lange. Jason ist bestimmt extrem sauer wegen Chrissy und es wird nicht lange dauern bis er 1 und 1 zusammenzählen kann und dann bei mir zu Hause auftauchen wird. Und wenn er Eddie findet... Dann gnade ihm Gott... Jason wird nicht locker lassen bis Eddie tot ist..." sage ich bedrückt. Max streichelt mir sanft über den Rücken. "Hey... Es wird alles gut... Wir bringen Eddie in Sicherheit und beweisen dann seine Unschuld." versucht sie mich zu beruhigen. "Eddie ist Tuff... Er kann auf sich aufpassen... Mach dir keine Sorgen" sagt Dustin fest entschlossen.
Wir machen uns auf den Weg zu mir nach Hause. Wir klettern durch mein Fenster und betreten mein Zimmer- Aber niemand ist da... "Eddie??? Eddie, wo bist du???" rufe ich panisch durch mein Zimmer. Meine Eltern sind bei meiner Tante und Nancy ist irgendwo anders. Mike ist bereits im Flugzeug auf den Weg nach Kalifornien. Ich renne panisch durchs ganze Haus. "Eddie!!! Eddie, wo bist du?!!!" Ich kann ihn nirgends finden. "Scheiße! Das kann doch nicht wahr sein! Ich habe ihm gesagt, dass er hier bleiben soll! Er könnte überall sein!" Ich fasse mir frustriert an den Kopf und weiß nicht was ich machen soll. Ich setze mich auf mein Bett und denke nach. Robin hockt sich vor mich. "Denk mal ganz genau nach... Hat Eddie irgendwas von irgendwelchen Orten oder Personen gesagt, wo er jetzt sein könnte?" fragt sie ruhig. Ich denke nach. Dann fällt mir was ein. "Aber natürlich... Eddie hat was von einem Drogendealer erzählt... Reeper Rick. Er erzählte, dass dieser Rick eine Hütte am See hat aber nur da ist wenn er Drogen vertickt. Ansonsten steht die Hütte leer. Da könnte er sein." antworte ich. "Okay, dann nichts wie hin." sagt Steve. Wir gehen nach draußen und setzen uns in Steves Auto. Wir fahren zum Wald mit dem anliegendem See. Wir alle haben Taschenlampen und suchen den ganzen Wald nach der Hütte ab. "Okay, wir teilen uns auf. Robin, Dustin und ich gehen in die Hütte. Jade und Max, ihr seht euch hier draußen um." Alle nicken zustimmend. Während Steve, Robin und Dustin in die Hütte gehen, gehen Max und ich um die Hütte herum. "Was läuft da eigentlich zwischen dir und Eddie?" unterbricht Max die unangenehm Stille. Ich schaue sie irritiert an. "Nichts läuft da... Wir sind Freunde, das ist alles..." antworte ich. Sie grinst. "Na klar... Wenn du das sagst..." sie grinst sehr breit. "Na gut... Es könnte sein, dass ich ihn toll finde.... Aber das spielt jetzt keine Rolle... Wir müssen ihn jetzt erst einmal finden..." sage ich und leuchte weiter im Wald herum. Plötzlich hören wir Geschreie aus der Hütte. "Ich glaube wir haben ihn gefunden..." sagt Max und wir laufen schnell zur Hütte. Als wir reinkommen, sehen wir wie Eddie Steve an die Wand drückt und ihm eine zerbrochene Bierflasche an die Kehle hält. "Oh scheiße..." sagt Max und ich drängle mich an Robin und Dustin vorbei. "Eddie! Eddie! Es ist alles gut! Sieh mich an! Ich bin's Jade!" Eddie dreht seinen Kopf zu mir. Er atmet hektisch. "Wir sind alle auf deiner Seite... Aber du musst dich beruhigen... Das da ist Steve, er gehört zu mir... Er wird dir nichts tun..." Ich wende meinen Blick an Steve. "Lass das Paddel fallen Steve..." er tut es sofort. "Schau... Das da hinter mir ist Dustin, du erinnerst dich oder? Er ist in deinem Club... Und die zwei Mädchen hier sind Robin und Max... Das sind alles Freunde von mir... Sie werden dir nichts tun und dich nicht verraten... Sie werden dir helfen... Aber das können sie nicht wenn du einem von ihnen die Kehle aufschlitzt... Also komm runter und leg die Bierflasche weg..." versuche ich ihn zu beruhigen. Er schaut noch einmal hasserfüllt zu Steve bevor seine Miene bröckelt und er ihn loslässt. Steve taumelt zur Seite und stützt sich an einem Tisch ab während Eddie ein paar Schritte zurück geht und sich an der Wand runter sacken lässt. Ich gehe zu Steve und lege meine Hand sanft auf seine Schulter. "Geht's dir gut?" Steve nickt. "Ja... Ist nur der Schock..." antwortet er. Ich lasse von ihm ab und gehe langsam auf Eddie zu. "Jade-" möchte Steve mich aufhalten doch Max hält ihn zurück. "Lass sie" Ich gehe rüber zu Eddie und hocke mich vor ihm hin damit wir auf Augenhöhe sind. Seine Arme hat er um seinen Oberkörper gepresst während er immer noch die Glasflasche in der zitternden Hand hält. "Eddie..." ich lege meine Hand behutsam auf seinen Unterarm. "Es ist alles okay... Keiner in diesem Raum wird dir etwas tun... Wir wollen nur reden..." ich möchte ihm die Flasche wegnehmen aber er zieht sie zurück. "Okay... Okay..." sage ich während ich den anderen ein Handzeichen gebe als sie gerade eingreifen wollen. "Was ist passiert? Wieso bist du weggelaufen?" frage ich ruhig. Er zögert und scheint riesige Angst zu haben. "Die Basketballjungs... Sie waren da... Bei deinem Haus... Sie haben mich gefunden.... Sind eingebrochen und... haben mich gejagt... Euer Dunkelhäutiger Freund hat mich erwischt und zu Boden gerissen..." "Lucas..." ich schaue kurz zu Max. "Er hat mich festgehalten... Damit ich nicht weg kann... Aber ich konnte ihm noch in den Bauch treten und wieder wegrennen... Ich bin einfach so schnell gerannt wie ich konnte und... Mir fiel einfach bloß diese Hütte hier ein... Wenn euer Freund es geschafft hätte... mich festzuhalten bis Jason und die anderen da wären... Ich wüsste nicht was dann passiert wäre... Aber ich hätte definitiv gelitten..."Er atmet tief und zittrig. "Vielleicht hätte ich nicht weglaufen sollen... Vielleicht hätte ich da bleiben sollen um abzuholen was ich verdiene..." "Eddie-" "Ich habe einfach bloß zugesehen wie Chrissy stirbt!!! Ich hätte irgendwas tun müssen! Und jetzt hab ich euch alle mit rein gezogen! Ich sollte einfach zu Jason gehen und es über mich ergehen lassen! Und egal was es ist, ich verdiene es! Selbst wenn ich sterbe, ich bin ein Monster! Ein verdammter Freak, der es nicht verdient zu leben!" sagt er und Tränen schießen sowohl in seine als auch in meine Augen. Ich nehme sein Gesicht behutsam in meine Hände. "Eddie! Hör mir zu. Du bist kein Monster. Und auch kein Freak. All das, was Jason und die anderen über dich sagen ist reinster Bullshit! Lass doch nicht zu, dass diese Idioten dich zerstören! Du bist Eddie Munson, der coolste Junge den ich kenne, der einen fick darauf gibt was andere von ihm denken oder über ihn sagen. Und sieh dich um. Wir sind nicht hier um dich zu verurteilen sondern um dir zu helfen. Aber wenn du selber aufgibst dann funktioniert das nicht. Denk an mich... Du hast es geschafft meinem Leben wieder einen Sinn zu geben... Wir sind Freunde und unzertrennlich geworden... Lass nicht zu, dass so ein paar Vollidioten das alles kaputt machen... Du musst stark bleiben... Und egal was passiert, ich schwöre dir die ganze Zeit lang an deiner Seite zu bleiben. Ich lasse dich nicht im Stich, hörst du?" Eine Träne verlässt sein Auge. Er lässt die Flasche fallen und zieht mich in eine enge Umarmung. "Danke... Für alles... So wie du war noch nie jemand für mich da..." ich lächle während er sein Gesicht in meiner Schulter vergräbt.
Wir lösen uns wenig später und lächeln uns an. "Also ich will ja diesen extrem Emotionalen Moment nicht unterbrechen aber wir brauchen einen Plan und eine Lösung. Ich denke ihr seid alle so Planlos wie ich oder?" meldet sich Robin. Ich seufze und richte mich auf. "Du hast Recht... Wir müssen irgendwie sicherstellen, dass Jason und die anderen Eddie nicht finden... Ich würde sagen, dass Eddie erst mal hier bleibt. Und mindestens einer von uns muss Tag und Nacht bei ihm bleiben um zur Not für Ablenkung zu sorgen. Ich würde sagen wir wechseln uns ab. Ich übernehme die 1. Schicht. Wir wechseln uns bei jedem Anbruch der Nacht ab, alle einverstanden?" Alle nicken. "Okay, wir machen dann ein paar Besorgungen damit es ein wenig angenehmer ist hier zu leben..." schlägt Max vor. Ich nicke ihr dankend zu. Wenig später verschwinden alle und Eddie und ich bleiben alleine in der Hütte zurück. Ich ziehe alle Vorhänge zu damit man das leuchten vom Kamin draußen nicht sehen kann. Eddie sitzt auf dem Boden an die Wand gelehnt und spielt mit seinem Pin an der Halskette und ich sitze auf dem Sofa und träume vor mich hin. Warte mal.... Ist das eine tickende Uhr?

The Freak and the CheerleaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt