Eine 'schlechte' Ankündigung (Kapitel 5)

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Ich bin jetzt schon fast eine Woche auf der SA- High. Viel passiert ist in der Zeit nicht. Jeden Tag gehe ich normal in die Schule, passe im Unterricht auf und versuche mit dem Stoff klar zu kommen oder nachzuholen. Nach der Schule kümmere ich mich um meine Tochter, wenn meine Eltern arbeiten sind und mache nebenbei etwas den Haushalt oder Hausaufgaben.

Mit allen aus meiner Klasse verstehe ich mich ganz gut, Amber mit Anhängern (dazu gehört auch eine Carla aber von ihr halte ich mich auch fern) mal ausgeschlossen. Befreundet bin ich aber nur mit Rosa, Kim, Iris, Viola, Melody (ja wir verstehen uns jetzt. Ich hatte mich mit ihr ausgesprochen und alles ist jetzt gut) Armin, Alexy, Cas (mehr oder weniger, wobei ich mir bei uns nicht so sicher bin, was es wirklich ist), Kentin, Nathaniel, Dake (na ja von ihm halte ich mich mehr fern, wie das es Freundschaft ist) und natürlich immernoch mit Lys.

Ich habe auch in der Zeit die Jade und Dajan kennen gelernt. Sie gehen beide nicht auf die SA-High, sondern sogenannte Sonderschulen. Jaden ist auf einer Schule für Gärtnerei, da er das so liebt. Und Dajan auf einer Sportschule. Er spielt gerne Basketball. Die beiden Jungs sind ab und zu bei uns zu besuch und helfen in den beiden AG's Garten und Basketball mit. Ab und zu spielt Dajan auch mit ein paar Jungs aus der Schule, darunter auch Castiel, wie ich erfahren habe, einfach so mal. Mit Amber gab es zum Glück bis jetzt keine weiteren Zwischenfälle.

Gerade sitze ich in Mathe. Die Stunde ist fast zuende. Herr Faraize erklärt die letzte Aufgabe an der Tafel und setzt sich, dann auf sein Pult. Er beginnt zu sprechen, nachdem alle fertig abgeschrieben haben.

"Ich muss zum Ende der Stunde noch etwas mit euch besprechen. Wie einige von euch mitbekommen haben werden wir eine Klassenfahrt machen. Sie wird in vier Wochen sein, wohin wissen wir noch nicht, da wir das hier in der Klasse gemeinsam demokratisch bestimmen. Ich habe einen vorläufigen Elternbrief für euch. Ihr werdet in den nächsten Wochen noch einen bekommen, wenn wir wissen wo hin es geht und wie viel es kostet."

Ich hebe meine Hand, da ich eine Frage habe. Unser Lehrer nimmt mich dran und ich spreche aus, was mir sozusagen auf der Seele liegt.

"Können sie mir das genaue Datum nennen?"

"Nun das müsste der 2.03.-06.03.15 sein. Wir sind also fünf Tage unterwegs."

"Oh... wenn das so ist, kann ich leider nicht mit."

"Und wieso", fragt er Herr Faraize traurig nach.

"Meine Eltern sind in der Zeit auf Geschäftsreise und ich muss auf meine Schwester aufpassen."

"Nun das ist wirklich sehr schade. Aber ich muss es akzeptieren. Ich werde dir aber trotzdem eine Brief geben, vielleicht ergibt sich eine Lösung."

Alexy meldet sich zu Wort.

"Ach Emely komm. Du musst mit. Bitte. Warum stellt ihr keine Nanny ein oder fragt einen Verwandten, ob er auf deine Schwester aufpassen kann. Oder wer passt in der Zeit auf deine Schwester auf, wenn du in der Schule bist?"

"Tut mir leid, Alexy. Aber es geht nicht. Wir haben schlechte Erfahrungen mit Nanny's gemacht und stellen seitdem keine mehr ein. Verwandte können wir nicht fragen, weil sie zu weit wegwohnen. Ein Flugticket kostet leider zu viel für diese paar Tage. In der Zeit in der ich in der Schule bin, passt eine nette Nachbarin auf Amelié auf. Sie schaut nur solange nach ihr, bis ich wieder von der Schule zu Hause bin. Wenn wir diese Nachbarin nicht hätten, wären meine Eltern auch nicht auf diese Geschäftsreise. Und bevor du jetzt fragst, warum die Dame Amelié nicht für die ganze Zeit nimmt. Sie kann nicht. Die gute Frau ist schon einiges älter und kann keine fünf Tage auf meine süße Schwester aufpassen, für ein paar Stunden geht es, aber leider nicht für eine ganze Woche. Außerdem macht es mir nichts aus nicht mit zukönnen. Ich werde es verkraften. Ist ja nur eine Klassenfahrt."

"Nur eine Klassenfahrt?! Ich glaubs nicht, dass du das gesagt hast. Das ist nicht einfach nur eine 'Klassenfahrt'. Das ist unsere vorletzte Klassenfahrt. Kurz vor Schluss des Schuljahres haben wir noch die Abschlussfahrt und die sind beide wichtig für deine letzten Wochen an dieser Schule, in dieser Klasse und für dein Leben. Da kann man nicht einfach sagen ist nur eine Klassenfahrt. Emely ich bitte dich. Du hast das nicht ernsthaft gesagt", empört sich Rosa, sie ist auch sehr schnell aufgesprungen, wobei ihr Stuhl mit heftig Schwung nach hinten flog. Meiner Meinung nach reagiert sie über. ES IST NUR EINE KLASSENFAHRT. Nichts weltbewegendes.

"Doch Rosa das hab ich. Du hast dich, wie alle anderen nicht verhört. Es ist eine einfache Klassenfahrt und basta. Ich würde jetzt gerne gehen, da meine Eltern auf mich warten, dass ich auf Amelié aufpassen kann und sie arbeiten. Und nein ich diskutier mit dir nicht weiter rum." Ich packte meine Sachen zusammen und ging, wie viele anderen raus aus der Klasse. Ohne, dass noch jemand meiner Freunde oder sogar mein Lehrer Einwende hätte erheben könne, mit mir diskutieren konnte oder mich versuchen umzustimmen.

Mit schnellen Schritten verlies ich das Schulgebäude und das Grundstück. Ich hatte keine Lust auf einen meiner Freunde, der oder die versuchen würde mit mir ein Gespräch zu führen, wegen dieser Sache. Leider hatte ich mich in da mehr als getäuscht. Denn nach vielleicht knapp 500m hatte mich Lys mit seinem Wagen eingeholt und rollte neben mir her.

"Emely, komm steig ein. Ich fahr dich nach Hause. Du musst mit mir auch nicht über die Klassenfahrt reden, das weißt du."

Oh man!!! Lys kennt mich zu gut.

"Na gut." Er hielt und ich stieg ein. Ich schnallte mich an und Lys fuhr schon weiter.

Meine schlechtes Gewissen plagte mach, darum fragte ich Lys:

"Lys?"

"Hm?"

"Findest du ich habe Rosa gegenüber überreagiert?"

"Vielleicht ein bisschen. Aber Rosa ist aber auch nicht wirklich richtig an das rangegangen. Ich kann dich verstehen. Du willst deine Tochter nicht alleine lassen und kannst es auch nicht. Immerhin hast du niemanden dem du sie anvertrauen kannst, für diese fünf Tage. Ich weiß ja auch von deiner Angst vor Nanny's und du dadurch keine für Amelié suchst. Du hast mit solchen Leuten schlechte Erfahrungen gemacht. Aber die Klassenfahrt dafür sausen zu lassen, ist keine gute Idee. Immerhin wärst du das erste mal mit uns in einem andern Ort. Wer weiß, was nach der Schule ist. Es würde einiges einfacher machen, wenn du deinen Freunden die Wahrheit erzählst. Vielleicht ergibt sich eine Lösung. Sie würden alle nur das Beste für dich wollen. Weil sie deine Freunde sind. Du kannst mir glauben, sie sind tolle Freunde."

"Vielleicht hast du recht, Lys. Aber ich brauche die Fahrt wirklich nicht. Ich bin froh für das was ich habe. Da brauche ich sowas nicht."

"Überleg es dir einfach nochmal. Ich helfe dir auch gerne eine geeignete Lösung zu finden."

Ich nickte und schaute, dann nur noch stumm aus dem Fenster, bis Lys mich vor meinem Haus abgesetzt hatte. Kurz bevor ich die Autotür zu schlug fragte ich ihn, ob er noch mit rein will. Er war zwar erst anderer Meinung, aber ich bat ihn nur für ein paar Stunde mit einem süßen Dackelblick, den ich echt gut kann. Und siehe da er stimmte zu, auch wenn er noch sowas meinte, wie 'Der Blick wäre jetzt nicht nötig gewesen, also denke bitte ich nicht, dass der bei mir zieht'. Ich hatte nur nett gelächelt, genickt und bin dann voraus an die Haustüre. Lys folgte mir.

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