Spaziergang und seltsamer Gedanke (Kapitel 7)

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Gestern war es mit Lysander wirklich super. Wir haben noch lange geredet und er hat sich super mit Amelié verstanden. Das richtig klasse, denn so weiß ich dass er der richtige als Onkel ist und es ist auch besser für das Verhältnis zwischen den beiden später, wenn mein Engel älter ist.

Heute ist Dienstag, das heißt ich bin jetzt schon eine ganze Woche hier mit meinen Eltern und meiner Tochter. Das heißt aber auch Unterricht mit Her Merzer in PoWi. Eigentlich habe ich so gar keine Lust, aber schlecht ist der Unterricht nicht. Er sogar sehr interessant.

Da fällt mir ein, ich hab total vergessen wegen Castiel's Nachnamen mal zu fragen. Der Name kommt mir total bekannt vor. Vielleicht hab ich mal darüber gelesen. Mhm... ich könnte mal kurz im Internet gucken.

"Spätzchen musst du die ganze Zeit an deinem Handy sein?"Im Augenwinkel kann ich sehen, wie mein Vater seine Zeitung beiseite und mich anschaut. Wir sitzen am Frühstückstisch und essen.

"Ach Papa. So oft bin ich doch gar nicht dran. Und ich will nur etwas wissen. Oder sagt dir der Name Mellinger etwas?" Ich schaue nicht von meinem Handy auf und gebe den Namen ein.

"Mhm... lass mich kurz überlegen. Der Name sagt mir tatsächlich etwas. Ah ich habs. Es gibt eine Hotelkette mit dem Namen, na ja eigentlich heißt der Geschäftsführer Mellinger. Wir haben auch schon in einem von seinen Hotels übernachtet und dies letzt war auch erst eine Artikel in der Zeitung. Vielleicht sagt dir daher der Name etwas. Aber warum fragst?"

"Ich habe einen Klassenkameraden mit diesem Nachnamen und da mir der Name bekannt vorkam wollte ich halt wissen, woher. Aber danke Dad. Jetzt weiß ich es."

"Kein Problem und jetzt komm, du musst langsam los."

"Hast recht. Tschüss."

Ich stelle mein Geschir in die Spülmaschine, gehe ins Bad, putze meine Zähne, nehme dann meine Tasche und gehe aus Haustür, nachdem ich meinen Eltern noch schnell einen Kuss auf die Wange gedrückt hab.

Meine Eltern sind einfach die Besten. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie mache würde. Besonders in dieser Situation. Bessere könnte ich mir niemals wünschen. Immerhin haben sie mich Anfang an bei der Schwangerschaft unterstützt. Mein Vater hätte zwar gerne Max den Hals umgedreht oder noch besser mit dem alten Jagdgewehr von meinem Opa erschossen, aber er stand an meiner Seite und dafür bin ich ihnen unendlich dankbar. Andere Eltern hätten ihr Kind rausgeschmissen, angeschrien oder anderes. Vielleicht auch alles gemeinsam, aber nicht meine Eltern. Ich hab sie sehr lieb und das wird auch immer so bleiben.

Zurück in die Realität. Ich schloss ausversehen die Haustüre etwas zu stark und lief zur Straße, bei der Lys schon wartete. Wie jeden Morgen holt er mich ab.

Er ist echt ein Schatz. Ich weiß, warum wir seit der Kindheit Freunde sind. Auch wenn mal der Kontakt abgebrochen ist. Ich hoffe nur, dass wir für immer Freunde bleiben, aber man weiß ja nie, denn das Schicksal legt einem gerne Steine in den Weg. Darum kann man nur abwarten und Tee trinken sowie schauen, was die Zukunft bringt.

"Hey, Lys", begrüße ich ihn, nachdem ich eingestiegen bin und mich angeschnallt hatte.

"Hi", murmelt er zurück und fährt weiter.

Da ich keine Idee für eine Gespräch hab, aber auch nicht wirklich gerade reden will, schalte ich das Radio ein und gleich etwas lauter, da ein guter Song läuft.

Yeah, Baby nimm' meine Hand!

Ich hab alles schon gepackt.

Komm wir beide gehen weg von hier.

Sieh der Jet ist getankt.

Ich hab Geld auf der Bank,

Und noch jede Menge Plätze hier.

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