Die letzten Tage der Klassenfahrt sind meiner Meinung nach wie verflogen. Und das obwohl ich meine Tochter sehr vermisst habe. Jeden Abend habe ich für gut eine Stunde mit Leigh telefoniert und mich erkundigt wie es ihr geht. Wenn ich Glück hatte, war sie je nach Zeitpunkt des Anrufes noch wach und konnte ihrem gebrabbel lauschen.
Nath bin ich aus dem Weg gegangen. Nachdem, was er zum Schluss beim letzten Gespräch für eine Meinung hatte, wollte ich nicht wirklich nochmal mit ihm über dieses Thema reden, dazu kann ich ihm nicht ins Gesicht sehen. Ich weiß nicht, was mich dazu bewegt, aber im Moment geht es einfach nicht. Für sein Leben hoffe ich, dass er dicht hält oder gehalten hat.
Im Moment befinden wir uns noch im Bus auf dem Weg zurück, jedoch so wie ich die Gegend anschaue, müssten wir in den nächsten wenigen Minuten an der Schule ankommen. Mal schauen ob meine Eltern schon wieder daheim sind und mich somit abholen oder wer mich abholt. Vielleicht macht es auch Leigh, weil meine Tochter noch bei ihm ist.
In den nächsten 23 Minuten fahren wir auf den Hof der Schule und mit viel Kraft hält der Busfahrer, sodass erstmal wir alle nach vorne gedrückt werden. Schon seit anfang der Fahrt zur Jugendherberge frage ich mich, wo dieser Mann seinen Lappen her hat, aber besser ich weiß es nicht, sonst bekomme ich noch einen Kollaps.
Die Ersten stürmen aus dem Bus und versperren den Weg in beziehungsweise aus dem Bus. Gott Leute, jeder kommt nach Hause, dafür müsst ihr echt nicht so hetzen - denke ich mir und verdrehe zur Verdeutlichung meine Augen. Mir egal in dem Moment, dass keiner meine Gedanken lesen kann.
Sobald die meisten draußen sind und vor dem Bus verschwunden, rappel ich mich auf, um auch mal langsam auf diesem Gefährt zu kommen. An der frischen Luft hole ich mir mein Gepäck, welches der Busfahrer mit dem von den anderen inzwischen schon ausgeladen hat und halte danach ausschau nach einer Person, die so aussieht, als wolle sie mich abholen - sprich meine Eltern oder Leigh.
Plötzlich tippt mich jemand von hinten auf der Schulter an. Ich drehe mich rum, zu meiner völligen Überraschung steht Castiel vor mir. Mit vollkommener Verwirrheit in meinen Gesichtszügen muss ich zu ihm hochschauen, weil er eineinhalb Köpfe größer ist und meiner Meinung nach zu viel Körperkontakt zu mir hat.
"Hat es die Prinzessin auch mal aus dem Bus geschafft?"
"Äh.. ja?" Sehr schlau Emely. "Weiß aber nicht, was dich das angeht."
"Weil ich die Prinzessin fahren werde."
"Aha, wie kommst du darauf, dass ich mit dir fahren werde? Und eine andere Frage: Warum sollst du mich fahren?"
"Also erstmal wirst du mit mir fahren müssen, weil du keine andere Möglichkeit hast. Lysander ist mit Rosa schon weg, ihn kannst du ausschließen. Und zweitens hat Leigh mich gebeten, dich zu ihm zu fahren, wegen deiner Schwester, damit du sie abholen kannst und ich dich danach zu dir fahre, er selber kann nicht und ich muss sowieso noch zu Lys. Normalerweise würde ich das nicht machen, aber Leigh ist eben der Bruder meines besten Kumpels, dazu hat es jetzt einfach gepasst."
"Interessant. Okay, dann gehen wir. Ich würde gerne zu Amelié. Um dann einfach nur nach Hause zu kommen und ins Bett."
"Na, dann komm Prinzesschen, wenn du vorher nicht so getrödelt hättest, könnten wir schon beim Haus der Brüder sein."
"Tja, tut mir leid, Rotschopf." Nicht wirklich. "Nur hatte ich keine Lust, mich in die Masse zumischen, also habe ich lieder gewartet. Und ganz ehrlich? Das war es mir wert."
"Wenn du meinst. Jetzt beeil dich mal."
"Jaja" Ich verdrehe meine Augen, um sie darauf hin auf die Gestalt ein Stück weiter vorne zu wenden. So sehe ich wie sehen kann, hat er wieder sein Grinsen, aber auch wirklich dieses eine Grinsen - welches nur er haben kann - aufzusetzten. "Ich habe nur keine so lange Beine wie du."
"Jaja, heißt leck mich am A-"
"Denk auch nur daran und ich schwöre dir, dass ich dein kleines Ding da unten abschneide. Ich kastriere dich hunderpro, darauf kannst du dich verlassen."
"Aber Prinzessin, wenn du an meinen Castiel willst musst du es nur sagen. Nicht erst so indirekt." Warum war es mir nicht klar, dass sowas noch kommen muss. Rotschopf muss aber auch immer alles verdrehen, was ich sage? "Dann wirst du auch gleich sehen, dass er gar nicht klein ist." Ja ne ist klar und ich bin Herzogin Kate. Immer müssen Jungs sowas behaupten, wenn man ihren Penis mit dem Wort 'klein' in Verbindung bringt. Wieso nur? Mein Ex-Freund war auch nicht anders. "Und außerdem habe ich schon daran gedacht, ansonsten hätte ich ja wohl nicht den Satz gesagt, bis du mich eben unterbrochen hattest."
"Boar Castiel du nervst. Bring mich einfach zu Amelié, damit wir beide in unserem Haus ins Bett kommen."
"Wie die Prinzessin wünscht." Castiel verbeugt sich, dabei hat er einen Arm an seiner Brust, seinen zweiten hält er ausladend zur Autotür. Da wir inzwischen wohl an seinem Wagen angekommen sind, hat er mir die Türe aufgemacht und macht jetzt einen auf Gentleman mit der Geste. Wie hält Lysander es nur mit diesem Kerl aus oder einer der anderen? Einfach unerklärlich für mich, die tun mir leid.
Die Koffer sind im Wagen verstaut, da wird schon der Motor gestartet und es geht los zum Haus der Brüder.
Im Radio spielt eine CD mit Songs, die ich nicht kenne und mir kein Stück gefallen. Da bin ich so frech und schalte auf Radio. Ich habe sogar Glück und ein super Lied läuft, welches ich schon vor einiger Zeit für mich entdeckt habe.
This time this is my fight song
Take back my life song
Prove I'm alright song
My powers turned on
Starting right now I'll be strong
I'll play my fight song
And I don't really care
If nobody else believes
Cause I've still got
A lot of fight left in me
..."Hey, ich wollte das hören. Warum schaltest du eigentlich einfach mal so um, in meinem Auto."
"Tja, Pech. Ich kann diese Songs nicht hören. Und seien wir mal ehrlich 'Fight Song' ist gar nicht so schlecht, der könnte sogar einem Metal-Fan wie dir gefallen."
Er erwidert nichts darauf, brummt ein bisschen und fährt konzentiert die Straße entlang.
Angekommen nehme ich meine Tochter in Empfang. Sie freut sich total mich zu sehen, dabei erkundige ich mich bei Leigh ob ansonsten alles okay war, außer das, was ich halt erfahren habe über Telefon. Am Ende unterhalte ich mich lange mit dem älteren der Brüder und Cas ist sowieso mit seinem Kumpel beschäftigt, so wie ich mitbekomme, wegen ihrer Musik. Aus den wenigen Minuten Besuch wurden rund zwei Stunden. Ein Glück konnte ich Amelié mal zum Schlafen legen. Jetzt sind wir jedoch daheim, meine Süße ist wieder in ihrem Bett und ich mache mich gerade fertig. Was für ein Tag.
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Ich habe es tatsächlich geschafft für heute noch ein Kapitel zu schreiben. Ich bin wirklich stolz gerade auf mich, aber irgendwie ist es auch über mich gekommen. Jedenfalls habt ihr hier ein Kapitel. Hoffe euch gefällt es. Schöne Feiertage euch. Ihr hört nochmal von mir.
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Meine Vergangenheit
FanfictionEmely sieht aus, wie ein ganz normales Mädchen und sie ist es auch, mehr oder weniger. Doch sie hat in der Vergangenheit eine schmerzvolle Erfahrung gemacht. Ein Geheimnis, wovon nur ihre Eltern und wenige Verwandte Bescheid wissen, hütet sie si...