Nachdem die Krankenschwester mit mir fertig war, blieb ich noch etwas auf der Liege sitzen, da mir das von Lys und der Schwester so aufgetragen worden ist und ihr könnt mir glauben, gegen die beiden hätte ich keine Chance gehabt. Ich wollte es auch gar nicht erst versuchen zu wieder sprechen. Aber ich wollte auch mit Lys keinen Streit, also blieb ich brav und nickte bloß.
Meine Eltern haben mich in der zwischen Zeit auch mal besucht und geschaut, wie es mir geht. Leider mussten sie nach einem wichtigen Telefonat wieder gehen. Amelié haben sie bei mir gelassen. Sie können ja meinen Engel auf ein geschäftliches Treffen schlecht mitnehmen, also liegt sie jetzt ganz brav in ihrer Babyschale, der auf einem Stuhl steht, und lächelt total glücklich in die Welt, während Lysander und ich uns unterhalten. Wir haben viel nachzuholen.
Immerhin haben wir uns ja erst wieder vor wenigen Tagen nach fast 8 Jahren gesehen. Er weiß auch schon die Wahrheit mit Max und Amelié. Er versteht mich zwar und ich weiß, dass er seinen Mund halten kann, aber er will, dass ich es den anderen auch sage, also seinen Freunden, von denen er mir erzählt hat, da ich ihnen, laut ihm, vertrauen kann. Aber ich will das nicht, das weiß er auch. Er akzeptiert es, aber froh ist er nicht.
"Wie geht es Leigh eigentlich?" Leigh ist Lys' älterer Bruder und führt, wie Lys mir vor zwei Wochen gesagt, hat ein Modeladen, der sehr gut laufen soll.
"Sehr gut. Wenn ich es richtig weiß sind er und seine Freundin Rosa jetzt schon fast zwei Jahre glücklich zusammen und mit dem Geschäft läuft es auch super."
"Ach das ist ja super. Vielleicht sehe ich ihn demnächst mal. Aber Leigh hat eine Freundin?"
"Ja. Ich habe dir sogar von ihr erzählt. Sie ist auch in unserer Klasse." Jap unsere Klasse. Ich bin tatsächlich mit Lys in einer Klasse, wie wir vorher festgestellt haben. Denn ich bitte euch, wie groß ist, die Chance nach acht Jahren mit dem besten Freund in eine Klasse zukommen, wenn die Schule so groß ist, wie das Sweet- Amoris Gymnasium. Genau sehr, sehr klein.
"Oh wow, Lys. Das du dich daran erinnerst, dass du mir von ihr erzählt hast."
"Ja, so, wie es aussieht."
Ich wollte ihn schon, was neues fragen, als auf einmal die Tür aufging. Na ja, mal wieder aufschwang. Mit voller Kraft und wer kam zum Vorschein? Na, wer weiß es? Genau, der überaus gutgelaunte Rotschopf namens Castiel und Lys bester Freund, seit, was, weiß ich, wie lange.
"Hey, Cas. Was gibt's", bemerkte Lys an seinen rotfarbigen Freund gewandt.
"Irgendwie hat unser pinkes Monster von diesem Zwischenfall mitbekommen und mich ins Krankenzimmer zitiert, damit ich mich entschuldige, ansonsten fliege ich von der Schule."
"Ah ja", antworte ich nur und wende mich wieder an Lys um meine Frage auszusprechen: "Und, wie geht es deinen Eltern, ich hab sie ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen?"
"Soweit ich weiß, geht es ihnen ganz gut. Ich habe auch erst vor drei Wochen das letzte Mal mit ihnen über das Telefon gesprochen und Leigh, Rosa und ich waren in den Weihnachtsferien sie besuchen." Während Lys auf meine Frage antwortete, schaute ich im Augenwinkel zu Castiel und musterte ihn jetzt richtig.
Er hat eine schwarze Hose mit einer silbrigen Kette, ein rotes T-shirt mit dem Logo einer Band -glaube ich mal, außerdem kann man ein paar Muskeln und vielleicht sogar ein Sixpack erkennen- und eine schwarze Lederjacke, dazu die roten Haare, ein kantiges Gesicht und graue Augen. Also ein typischer BadBoy und Rocker. Durch die kurze Musterung merkte ich auch, dass er eine Augenbrauche nach oben gezogen hat.
Also drehe ich mich, nach Lys's Antwort, zu der Person an der Tür um und fragte so nett, wie möglich, da ich doch schon etwas angepisst war: "Was?"
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Meine Vergangenheit
FanfictionEmely sieht aus, wie ein ganz normales Mädchen und sie ist es auch, mehr oder weniger. Doch sie hat in der Vergangenheit eine schmerzvolle Erfahrung gemacht. Ein Geheimnis, wovon nur ihre Eltern und wenige Verwandte Bescheid wissen, hütet sie si...