Kapitel 3.

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Jungkook

Fuck war mir schlecht. Mir war so schlecht, dass ich auf eine unangenehme Art und Weise aus meinem tiefen Schlaf gezogen wurde, um so schnell wie ich konnte zur Toilette zu rennen. Weswegen ich mir keine Gedanken darum machte, wo ich mich gerade befand. Dafür blieb keine Zeit, da ich schon spürte, als mir der Alkohol von gestern wieder hoch kam. Rannte deswegen mit der letzten Kraft, die ich zusammen kratzen konnte, in Richtung des Badezimmers, welches zum Glück näher war, als erwartet. Und ich mich im Endeffekt auf den Boden fallen ließ und förmlich zur Toilette surfte, da ich auf dem Fliesenboden herum rutschte.

Mir aber relativ egal. Ich musste dringend den Alkohol aus mir heraus kotzen und tat genau das. Noch kurz den Deckel der Toilette aufgeklappt, drüber gelehnt und alles aus meinem Körper heraus gekotzt. Ekelhaftes Gefühl, welches ich keinesfalls vermisste. Als schnürte mir jemand die Luft ab, während ich ja alles dafür tat, um den Alkohol aus meinem Körper zu bekommen. Oder zumindest den Rest davon. Mir war einfach nur schlecht und ich musste mich diesem Gefühl der Hilflosigkeit hingeben und abwarten, bis es vorbei wäre. Und ich wieder, wie ein normaler Mensch, atmen konnte.

Was gerade keinesfalls der Fall war. Ganz im Gegenteil, ich fühlte mich der Kotzerei so ausgeliefert, dass ich irgendwann ein wenig hilflos anfing, zu heulen und zu Keuchen, in der Hoffnung, dass das hier einfach bald vorbei wäre.

Zu meinem Überraschen war ich aber nicht alleine. Erst dachte ich, Jimin zu hören, der sich neben mich setzen und gleich mit kotzen würde, obwohl er eine weitaus höhere Alkohltoleranz besaß, als ich. Diese Vermutung stellte sich ziemlich schnell als falsch heraus, da ich eine große Hand auf meinem Rücken spürte, die diesen liebevoll und beruhigen auf und ab strich. Auch die Stimme, die mir leise zusprach, hörte sich eher weniger an, wie die meines besten Freundes. Momentan aber kein Gedanke, über den ich viel Zeit verschwenden konnte. Immerhin saß ich weiterhin auf dem kühlen Fliesenboden und kotzte mir gerade die Seele aus dem Leib.

Und das tat ich auch noch eine ganze Weile. Lange genug, um nebenher wach zu werden und die Stimme des Kerls neben, beziehungsweise eher hinter mir, solangsam identifizieren konnte. Und an das erinnerte... Was gestern so alles passiert war. Nur machte es diese Situation keinesfalls besser, dass hinter mir Kim Taehyung saß, der heiße Typ, mit dem ich gestern ausgiebig und ohne Platz für Jesus zu lassen.

Glaubte ich natürlich nicht dran. Kannte nur die Redewendung, die sich in meinem Fall als sehr passend erwies. Denn wären wir gestern, beziehungsweise wäre ich gestern nicht betrunken gewesen, hätte es ein wenig anders geendet. Naja, womöglich. Das käme dann ganz darauf an, ob Taehyung mich nicht ekelhaft und hässlich fand, sobald er mir meine Hose herunter zog und bemerkte, dass sich dort keine Beule befand, die er erwarten musste. Seine... Durfte ich gestern ja noch deutlich spüren. Nur schien er selbst angetrunken genug zu sein um nicht zu merken, dass er in einer Hose keine wieder fand.

Deswegen hatte ich ihn auch gestern davon abgehalten, mir meine enge Skinny Jeans auszuziehen, egal wie unangenehm es war, in dieser zu schlafen. Und vorallem auch aufzuwachen. Doch sollte er so schnell und auf diese Art keinesfalls heraus finden, dass ich keinen Schwanz besaß. Vielleicht würde er das ja nie und ich sah ihn nach heute nie wieder. Würde mich eher weniger wundern. Ich war weder beliebt, noch verbrachten Leute gerne Zeit mir mir, gerade sobald sie wussten, dass ich aus einem sehr speziellen Grund keinen Schwanz besaß.

Außerdem sollte vielleicht erst einmal niemand davon wissen. Damit ich mir nicht sofort meine Chancen auf neue Freunde an dieser Uni zerstörte und den Fakt, dass mich hier keiner kannte. Und somit auch keiner wusste, dass ich kein ganz gewöhnlicher Junge, so wie alle anderen hier war.

"Fuck ich... Bereue das... So sehr" keuchte ich, als ich wohl endlich damit fertig wurde, mir die Seele aus dem Leib zu kotzen. Und mich etwas umdrehte, gegen die Badewanne lehnte und versuchte, meinen Atem zu regulieren. Beziehungsweise überhaupt wieder zu atmen, nachdem mir dieser zuvor durch das viele Kotzen geraubt wurde.

Ich brauchte zwar noch eine Weile, um wieder klar zu denken, doch ich spürte deutlich, wie meine Wangen ein deutliches Rot annahmen, da mir das ganze keineswegs sonderlich angenehm war. Versuchte, diesen Fakt ein wenig zu unterdrücken und mir nicht anmerken zu lassen.

"Das glaube ich dir. Deine erste Nacht und du verbringst sie, vollkommen betrunken bei dem berüchtigtsten Kerl der Uni" lachte mein Gegenüber und offenbarte mir somit, dass er wohl schon länger hier war, als ich. Sonst könnte er kaum der berüchtigtste Kerl der ganzen Uni. Warum er das war, konnte ich mir fast schon denken. Immerhin hatten wir gestern auf einer Party zusammen getanzt. Und je länger ich über den Abend gestern nachdachte, desto mehr kam mir zurück in den Sinn. So auch seine Worte, als er über mir, zwischen meinen Beinen lag und seine starken Arme, jeweils rechts und links neben meinem Kopf stützte.

Also schien er jemand zu sein, der öfter mit Kerlen, die er auf solchen Partys kennen lernte, zu sich zu verschwinden, um denjenigen flachzulegen. So ein schlechter Kerl konnte er aber nicht sein. Sonst hätte er meinen Zustand ausgenutzt, weil er es so einfach mit mir gehabt hätte. Sich zu nehmen, was er wollte, obwohl ich nicht richtig dazu einwilligen könnte.

Ich bat ihn sogar indirekt darum und dennoch hielt er sich zurück und schlief sogar auf dem Sofa, um mir einen gewissen Abstand zu genehmigen, falls ich heute nicht mehr ganz so damit einverstanden wäre, mit jemandem, den ich kaum kannte, in einem Bett zu schlafen.

"Berüchtigt... Also. Wofür kennt man dich... Hier denn so? Außer dein unglaublich attraktives aussehen? Echt unfair... Dass es so gut aussehende Menschen... Wie dich gibt" Ja, ich konnte es nicht lassen, dabei noch ein wenig über sein Aussehen zu schwärmen. Anscheinend besaß er zusätzlich dazu eine anständige und interessante Persönlichkeit, weswegen ich ihn natürlich nicht auf sein gutes Aussehen reduzieren wollte. Nur hatten wir uns gestern definitiv nicht viel unterhalten.

"Weil ich gerne hübsche Jungen... Mit zu mir nehme und ihnen eine unvergessliche Nacht schenke" bestätigte er meine Vermutung, wieso er denn so berüchtigt sei. Er vögelte offensichtlich oft und gerne, immerhin hätte es auch bei uns vielleicht darin geendet, mit einer großen Betonung auf vielleicht.

Ich hatte nicht umsonst kaum Erfahrung. Zum einen, da ich erst in den Ferien mit meiner Geschlechtsumwandlung, was Geschlechtsmerkmale anging, anfangen konnte, aufgrund meines Alters. Ein Geschlechtsmerkmal jedoch blieb. Aus verschiedenen Gründen. Aber deswegen auch Schuld daran, wieso ich so unerfahren war. Kein schwuler Kerl stand darauf, mit einem Typ zu schlafen, der keinen Schwanz besaß. Und ich besaß nunmal noch keinen.

"An einem großen Ego... Mangelt es dir nicht..." murmelte ich irgendwann, doch hörte Tae wieder nur leicht amüsiert lachen.

Nur wurde es kurz darauf etwas stiller, was auch an mir lag. Da ich mir viele Gedanken über den Abend machte, was so alles vielleicht passiert war, woran ich mich nicht erinnern konnte. Sah also sofort und etwas panisch meinen Körper herunter, obwohl ich ja schon gespürt hatte, dass ich meine enge Jeans weiterhin trug. Dennoch... Konnte ich mich einfach viel zu schlecht an gestern erinnern um auszuschließen, dass... Wir doch... Und er nur nicht...

"Wir haben aber nicht... Wir haben nicht-" "Nein, keine Angst, Jeon. Wir haben nicht gevögelt." beruhigte mich der Ältere schon, weswegen ich bloß einmal tief ein- und ausatmete und zufrieden zurück gehen den Rand der Badewanne lehnte.

"Ich schlafe vielleicht gerne mit hübschen Jungen, aber ich nutze sie nicht aus... Obwohl du mich indirekt darum gebeten hast." ließ er irgendwann die Bombe platzen, mit einem sehr dreckigen Grinsen auf den Lippen, da er es einfach nicht lassen konnte, mich damit noch aufzuziehen. Einem Fakt, der mir ja eigentlich... Sehr bewusst war. Denn ein Geheimnis daraus machen, dass ich von dem Älteren sehr gerne... Flach gelegt werden wollte, konnte ich jetzt ganz sicher nicht mehr. Dafür war es definitiv zu spät.

Also lachte ich nur leise in mich hinein. Zumindest eine Weile.

Da ich im nächsten Moment schon wieder über der Toilettenschüssel hing und ein weiteres Mal die Seele aus dem Leib kotzte.

~

A late chap

But better late than never

Pretty Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt