Kapitel 9.

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Taehyung

Ich klopfte. Ähnlich wie mein Herz in meiner Brust, denn ich wusste nicht genau, ob sich Jungkook doch anders entschied. Was ich ihm keinesfalls übel nehmen könnte. Es gab einige Gerüchte über mich, wobei die meisten eher weniger wahr waren. Ich hatte viel und Sex, ohne eine Beziehung zu wollen. Woran ich eigentlich nichts verwerflich fand, immerhin behandelte ich meine Sexparnter nicht respektlos, wie viele andere Kerle auf der Uni.

Die meisten hier vögelten ein oder zwei Mal, bis sie die andere Person auf eine durchaus ekelhafte Art und Weise abwiesen. Am besten noch vor anderen, um sie bloß zu stellen. Etwas, dass ich niemals tat. Meistens behielt ich solche Nächte sowieso für mich, es sei denn die jeweilige Person sprach gerne und offen darüber. Und Jungkook... Er hatte es mir vom ersten Tag an angetan. Noch bevor ich ihn wieder auf der Party sehen durfte stach er mir ins Auge. Zwischen all den vielen, neuen Studenten, welche dieses Internat besuchten und von ihren Eltern vor dem Studentenwohnheim verabschiedet wurden, bemerkte ich ihn sofort.

Dieser Junge machte es einem wirklich schwer, seine Vorstellungen und Verlangen zu zügeln. Denn überstürzen wollte ich es mit ihm definitiv nicht, dafür gefiel er mir zu gut. So schnell hatte mich schon lange keiner mehr von sich überzeugt. Jungkook jedoch schaffte es schon, sogar unwissend, an seinem allerersten Tag hier. Nur um mich am Abend nach mehr lächszen zu lassen.

Ich war förmlich fasziniert und musterte ihn aufmerksam, als mein Blick Jungkook traf. Ein wenig angetrunken und somit mutiger, tanzte er lasziv mit seinem besten Freund und machte die Tanzfläche unsicher. Er bewegte seinen Körper so geschmeidig und gekonnt, mit einer unglaublichen Kontrolle über diesen, sodass man seine Selbstsicherheit in dem Moment deutlich spürte. Und einen dies natürlich umso mehr anmachte.

Deswegen war ich auch nicht der einzige, der seine Augen kaum von ihm nehmen konnte. Ich bemerkte einige meiner Konkurrenten, die ähnlich wie ich exklusiv auf Kerle standen. Vorallem so welche wie diesen Jungen. Aber ich war tatsächlich der einzige, mit welchem Jungkook am Ende tanzte. Und sogar nach Hause ging. Nur meinte ich, was ich an diesem Abend sagte.

Eigentlich war ich ganz froh, dass er mit mir zurück in das Studentenwohnheim ging. Andere auf dieser Party hätten seinen Zustand wohl nur all zu gerne ausgenutzt.

Obwohl ich in keinster Weise verstand, wieso diese Kerle das erregte. Wenn Jungkook und ich tatsächlich jemals im Bett landen würden wollte ich, dass er vollkommen bei der Sache war. Alles genaustens spürte und genau davon überwältigt wurde. Sich noch tagelang daran erinnerte und niemals vergaß.

Nur bemerkte ich natürlich eine gewisse Unsicherheit des Jüngeren. Die sicherlich mehr Gründe hatte, vielleicht sogar Gründe, von denen ich bis jetzt keine Ahnung besaß.

"Hey also ich... Bin noch nicht fertig. Wenn du willst kannst du so lange rein kommen" bot mit mein Gegenüber an, da mir Jungkook tatsächlich die Tür öffnete. Ich rechnete eher damit, doch alleine zu Yoongi zu gehen. Stattdessen begleitete mich niemand geringeres als Jeon Jungkook, welcher es mir von Tag eins angetan hatte. Etwas durchaus seltenes. Denn egal wie viel Sex ich hatte und diesen natürlich, zumindest meistens genoss, spürte ich schon lange nicht mehr solch eine intensive Anziehung.

Jungkook gefiel mir. Und er hatte gar keine Ahnung wie sehr sogar. Weswegen es mich umso mehr freute, dass er mir die Tür öffnete. Ich versteckte nicht einmal mehr das dicke Grinsen auf meinen Lippen, welches dem Jüngeren auch schon aufgefallen war.

"Sieh mich nicht so an. Ich habe gesagt, ich gebe dir eine Chance. Also nutze sie lieber, Kim" zog er mich etwas auf, als ich auch schon in sein Zimmer, das er sich mit Jimin teilte, eintrat. Aber genau das hatte ich vor, zu tun. Seine Chance nutzte und bewies, dass ich gar kein schlechter Kerl war. Jedoch stieg durch seine Ehrlichkeit mein Interesse an ihm nurnoch mehr. Weswegen ich ihm nicht einmal seine Vorurteile übel nehmen konnte. In gewisser Weise besaß diese jeder. Ob es einem gefiel, oder nicht. Selbst ich hatte sie und ich verstand Jungkooks Vorsicht.

Er kam mir zwar interessiert vor, wir verbrachten ja auch diesen Abend zusammen, jedoch auch vorsichtig. Was mir, ohne es Jungkook unter die Nase zu reiben, seine Unerfahrenheit klar machte.

Der Jüngere fand Gefallen an mir. Hatte aber nicht vor, sich jemandem hinzugeben, der das Privileg bekam, ihn in diese Welt voller Lust und Begierde entführen zu dürfen, es aber nicht würdigte. Wenn ich er wäre, würde ich sicher nie mit weniger zufrieden geben, als mein Wert.

"Dein bester Freund ist wohl schon gegangen, mh?" Jungkook nickte amüsiert, setzte sich währenddessen zurück zu seinem Schreibtisch. Vor ihm lag ein wirklich hübsches Paar Ohrringe, auf der anderen Seite ein wenig billiges Make-up. Wofür ich ihn keinesfalls verurteilte. Es spielte keine Rolle, wie viel Geld er hatte. Ganz im Gegenteil.

"Sicher vergnügt er sich mit deinem besten Freund" lachte Jungkook mir entgegen und lag mit dieser Vermutung ziemlich richtig. Yoongi und Jimin lernten sich, ähnlich wie mein Gegenüber und ich, an der Party für Neuzugänge kennen. Alle Studenten, welche hier ihr neues Leben anfingen, kamen zusammen um einen gemeinsamen Anfang zu finden. Und ein paar von ihnen trafen auf jemanden, mit dem sie von nun an eine sehr interessante Beziehung führten. Freunde mit gewissen Vorzügen, oder einfach etwas für eine Nacht.

Wer weiß, was zwischen Jungkook und mir passiert wäre, läge sein Alkohohlpegel nicht so hoch an dem Abend. Womöglich endete es heute ja anders. Wer wusste das schon.

"Oh da bin ich mir ziemlich sicher. Die beiden haben sich vielleicht nicht gesucht, aber offensichtlich gefunden" Denn seit dem Abend schienen die beiden förmlich unzertrennlich. Zumindest was das sexuelle anging. Man erwischte die beiden an den interessantesten Orten, weil sie die Finger nicht voneinander lassen konnten. Ich musste zugeben, ein wenig neidisch zu sein. Jedoch respektierte ich Jungkook und um ehrlich zu sein, verspürte ich seit unserem ersten Treffen ein so immenses Verlangen nach ihm, dass ich keinen Gedanken an jemand anderen verschwendete.

Durchaus ungewöhnlich, denn meistens fand ich immer jemanden, den ich ganz attraktiv fand und mir vorstellte wie es wäre, mit dieser Person im Bett zu landen. Bei Jungkook jedoch blieb ich zurückhaltend, zumindest so weit es mir möglich war, obwohl mein Interesse an ihm von Tag zu Tag stieg.

"Solange sie auf Jimins Bett ihr Unwesen treiben und nicht meinen, soll es mich nicht stören" lachte Jungkook und stand auf, nachdem er seine Ohrringe anlegt. Doch ich grinste bloß dreckig. Die beiden trieben es sicher an den verschiedensten Orten. Aber darüber dachte ich nicht nach. Sondern eher über die Art, wie Jungkook seine Worte aussprach. Mit einem Hauch von Eifersucht, als wünschte er sich eine ähnlich intensive Beziehung.

"Vorsichtig, sonst klingst du noch eifersüchtig"

Jungkook kicherte, ging dabei auf mich zu und legte sogar einen Moment lang seine Hand an meine Brust und klopfte leicht gegen diese. Sein breites Schmunzeln ließ ihn dabei umso mehr zum Anbeißen aussehen.

"Bilde dir nicht zu viel ein, Taehyung"

~

Hehe ja ja

Pretty Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt