Kapitel 12.

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Taehyung

So leicht kam mir der Jüngere nicht davon. Das glaubte er vielleicht, aber ich ließ mich wohl kaum abspeißen. Vorallem auf solch eine Art und Weise. Er war sicherlich müde, solangsam spürte ich es ja selbst. Jedoch gab es einen anderen Grund für sein schnelles Verschwinden.

Nämlich ich. Die Dinge, die ich mit ihm tat, all das, was er in meiner Nähe empfand. Dabei hatte er ja keine Ahnung, dass es mir genau so ging. Und ich würde Jungkook zeigen, wie ernst ich es meinte. Seine Vorsichtig war richtig, vorallem bei einem berüchtigten Kerl wie mir, gestand ich mir sogar selbst ein. Im Endeffekt würde ich von mir sagen, gar kein all zu schlechter Kerl zu sein.

Wenn der Jüngere sich wirklich etwas anderes wünschte als das, was ich ihm geben könnte, beziehungsweise mehr als das, respektierte ich dies natürlich. Und würde ihn nicht weiter mit meinem Interesse verwirren. Aber er interessierte mich wirklich. Er zog einen auf solch eine intensive Art und Weise an und die Wirkung, die er hatte, dieses charmante und leicht unschuldige an ihm gefiel mir so sehr.

Gott was tat dieser Junge mit mir. Ich versuchte wirklich alles, um nicht gleich über Jungkook her zu fallen, doch gerade das machte er einem ziemlich schwer. Bewusst oder unbewusst. Womöglich eine Mischung aus beidem.

"Soll ich dich zurück zum Wohnheim fahren?"

Als Antwort bekam ich ein leises, leicht unsicheres Seufzen von dem Jungen, im Inbegriff das Haus zu verlassen. Wie genau sein Plan aussah, ohne mein Angebot zum Studentenwohnheim zurückzukommen, interessierte mich durchaus. Denn auf einen Bus musste er sicher eine Stunde warten, wenn nicht sogar länger. Ein Taxi sah ich nirgends, also schloss ich dies aus, außerdem besaß Jungkook selbst kein Auto. Weswegen ich darauf schloss, dass er tatsächlich plante, den Bus zu nehmen. Und ewig, wahrscheinlich auch alleine, an der Haltestelle wartete.

"Willst du... Nur mit mir schlafen? Jetzt wo du weißt... Dass ich eine Jungfrau bin, gibt dir das sicher einen Grund mehr, es zu wollen. Deswegen bietest du mir an, mich zu fahren, damit es später in deinem Zimmer endet"

Oh. Anders als gedacht trafen mich seine Worte nun doch ein wenig. Ich verstand ihn. Außerdem hatte ich ja keine Ahnung, dass er sein größtes Geheimnis erst später offenbaren würde, ein weiterer Grund, weswegen er so vorsichtig war. Und lieber den Gerüchten glaubte, als mir selbst. Es stellte die sichere Variante dar, anstatt später womöglich von einem Player wie mir verletzt zu werden.

"Ich bin einfach nicht so einer der einmal mit irgendwelchen Kerlen vögelt und dann so tut, als wäre nie was gewesen" murmelte er entschuldigend, nachdem ihm seine eigenen Worte selbst etwas harsch vorkamen. Dabei senkte er seinen Blick sogar ein wenig.

Tja und dieser Anblick reichte mir, sodass ich meinen leichten Unmut aufgrund von Jungkooks Worten sofort vergaß.

Außerdem ergab seine Angst ja Sinn. Ich gab den anderen viel Stoff mit dem sie ihre Gerüchte schürten und das wusste ich. Deswegen erwartete ich keinesfalls, sein Vertrauen innerhalb von ein paar wenigen Tagen zu gewinnen. Gerade weil er eher unerfahren war.

Und sein Geheimnis schützte. Aus Angst, erneut so schrecklich behandelt zu werden, wie von seinen Mitschülern.

Jedoch, egal wie viel Raum ich ihm geben wollte, um sich in meiner Nähe wohlzufühlen, ließ ich ihn nicht einfach so gehen, ohne mich selbst zu rechtfertigen. Immerhin ging es hier um meine Absichten mit dem Jungen vor mir. Weswegen ich vorsichtig nach seinem Handgelenk griff, ihn von seinem Weg abhielt und stattdessen gegen den Türrahmen der offenen Haustür presste, damit er mir nicht entkam.

Sondern genau dort blieb, wo er gerade war. Eine Hand stemmte ich neben seinem Kopf gegen den Türrahmen damit ich sein Bleiben sicherstellte, die andere fand ich tatsächlich an seiner Taille wieder. Weil ich es einfach nicht lassen konnte.

"Ich will dich nicht nur einmal ficken und dann so tun, als wäre nichts passiert, Pretty. Nur will ich... Auch keine Beziehung" Wieso spielte keine Rolle. Ich war offen für jede Richtung in die unsere Beziehung vielleicht ging. Womöglich überzeugte mich Jungkook ja davon, irgendwann tatsächlich mehr zu wollen. Doch zu diesem Zeitpunkt gab ich mich mit meinem Leben sehr zufrieden. Mir gefiel der viele Sex mit verschiedenen Partnern. Und ich wusste mit ziemlicher Sicherheit, dass mir der Sex mit Jungkook umso besser gefallen würde.

"Und was wäre das dann zwischen uns?" stellte mir eine Frage, die ich erwartete. Die Gesellschaft forderte Labels und ich verstand auch wieso Jungkook gerne eines hätte. Eine Bezeichnung, in welcher Beziehung wir zueinander standen.

"Muss man immer auf alles ein Label drücken? Du gefällst mir und ich will mehr von dir. Aber wenn du so unbedingt ein Label brauchst, könnte man es mit Freunde mit gewissen Vorzügen nennen. Obwohl wir sicherlich etwas mehr wären, als Freunde" erklärte ich und grinste dabei dreckig. Seine Taille behielt ich in meiner Hand, bekam offensichtlich sogar von dem Jüngeren die Erlaubnis, meinen Griff ein wenig zu festigen. Weswegen ich diese Chance natürlich ergriff und etwas härter nach seiner schmalen Taille packte, an der ich den hübschen Jungen enger an meinen Unterkörper heran zog.

Es fiel mir ehrlich nicht leicht, dabei konzentriert zu bleiben. Zum einen spürte ich seinen Körper eng an meinem, wie sie sich aneinander schmiegten, als ließen wir uns unterbewusst ein wenig fallen, zum anderen sah er unglaublich aus.

Das leichte Make-up glänzte etwas in dem grellen Licht und seine Gesichtszüge waren so sanft und elegant. Er war wirklich ein pures Meisterwerk, welches man sich sicher mehrere Stunden ansehen könnte und immernoch etwas fand, dass einen faszinierte. Seine Haut schien gepflegt und rein, so wirkte er aber auch. Wie ein sehr gepflegter Junge, welcher viel Wert auf sein Äußeres legte. Auf eine gute Art. Und er wusste anscheinend ziemlich genau, wie er mit seinen Reizen spielen musste, sodass er einen vollkommen um den Finger zu wickeln.

"Es ist ehrlich unfair, dass du so verdammt attraktiv bist" Und das sagte gerade er. Ich konnte bestimmt seit Minuten kaum damit aufhören, ihn mir anzusehen. Die kleine Narbe in seinem Gesicht, kaum erkennbar, wenn man nicht genau hinsah, diese großen, braunen Rehaugen und wie sie einen so aufgeregt und leicht lüstern musterten. Da ich ein Stück größer war als er, musste der Jüngere etwas zu mir hoch sehen und öffnete dieses göttliche Lippenpaar dabei einen kleinen Spalt.

Eine so laszive Geste, dabei besaß er wohl keine Ahnung was er damit in mir, beziehungsweise mit mir tat.

"Also gefalle ich dir?" zog ich ein wenig auf. Natürlich wollte ich es aus seinem Mund hören. Wer wollte nicht aus einem hübschen Jungen wie Jungkook hören, dass man ihm gefiel. Ich wusste mit ziemlicher Sicherheit, mit diesem Gedanken keinesfalls alleine zu sein. Viele warfen einen Blick auf den hübschen Jungen, der seinen Körper mit solch einem Rhythmus Gefühl zur Musik bewegte, sodass man dazu animiert wurde, mit ihm zu tanzen.

Sich ihm anzuschließen und von dem Beat leiten zu lassen. Genau so wie er es tat. Ihn an dem Partyabend in dem hellen Licht und knappen Klamotten zu sehen war unbeschreiblich.

"Wem gefällst du nicht, Taehyung." meinte Jungkook tatsächlich etwas schnippisch und frech. Er rollte sogar mit den Augen und schüttelte leicht schmollend den Kopf, als kannte er die Wirkung seiner Entscheidungen auf mich und spielte damit. Trieb mich in den Wahnsinn in der Hoffnung er bekam somit das, was er wollte.

Mich für sich.

"Aber wenn du das hier mit mir willst, dann will ich zumindest... Der einzige sein. Und mir nicht jeden Tag im getuschel der anderen anhören, wen du noch so außer mir flachlegst"

Das könnte ich durchaus einrichten. Um ehrlich zu sein gefiel mir selbst der Gedanke eher weniger, dass ich den Jüngeren mit anderen teilen müsste. Also passte mir dieser Deal überaus gut.

"Gut, wie du möchtest. Und jetzt komm, ich fahr dich nach Hause"

~

Und dannnnn wird rum gefummelt

Pretty Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt