Kapitel 24.

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Taehyung

Jimins Rat half mir besser als gedacht. Den Jungen zu beeindrucken mit einem gut durchdachten Date schien leicht. Alles was es brauchte, war der Fakt, dass wir viel Zeit miteinander verbrachten. Am besten mit Dingen, wo man sich nebenher ein wenig unterhalten konnte. Letztes Mal hatten wir zusammen gekocht und bei einem Film ein wenig in den Armen des anderen gelegen. In diesem Moment war diese Ruhe angenehm. Die Zeit davor benutzen wir ausgiebig zum Lachen und Sprechen, sodass es gut passte, seine Stimmbänder danach zu schonen.

"Du bist dran" holte die sanfte Stimme des Jüngeren mich zurück in das Spiel, in dem ich keinerlei Chance sah, mindestens einmal gegen Jungkook zu gewinnen. Kaum erklärte ich ihm die Spielregeln, gewann seine Ehrgeizige Seite. Denn er hasste es, zu verlieren. Also schlug er mich viele Male hintereinander, ganz egal welches Spiel ich aussuchte. Und das auch noch ohne zu schummeln.

Apropos schummeln. Wenn ich gegen diesen Jungen gewinnen wollte, müsste ich ein paar unehrliche Geschütze auffahren. Solange ich damit durchkam spielte das hoffentlich keine Rolle und nervte Jungkook ein wenig.

Stattdessen verlor ich zusätzlich gegen sein aufmerksames Auge.

Ich griff schon nach einer Karte und versuchte, sie einfach unter den Tisch zu kehren, doch Jungkook war schneller. Bevor die Karte den Boden erreichte fand ich sie zwischen zwei von seinen Fingern wieder und wie sie in der Luft herum wirbelte. Der Ausdruck des Jüngeren wurde dabei leicht mahnend und auf der einen Seite doch auch amüsiert. Fast schon gewitzt, als dachte er sich in seinem Kopf gerade aus, wie er mich am besten dafür bezahlen ließ.

Auf eine freche Art und Weise. Hoffentlich mit dem Effekt, dass ich mich danach einfach weiter geschlagen gab. Es müsste sicherlich nett sein, wenn ich offen zugab, gegen ihn nicht einmal den Hauch einer Chance zu besitzen.

"Das verdient eine Bestrafung du Schummler" grinste er dreckig, doch ich erwiderte seinen Blick. Ich fand nur all zu gerne heraus, welche Bestrafung ein so hübscher Junge sich ausdenken konnte. Vielleicht schummelte ich, je nachdem wie diese Bestrafung aussah, einfach fröhlich weiter.

"Ach ja? Wie willst du mich denn bestrafen"

Eine Antwort bekam ich ohne viele Worte und keinerlei Umwege. Denn Jungkook hatte sich eine Bestrafung sehr schnell einfallen lassen. Anscheinend war der Jüngere doch etwas mutiger als ich dachte. Mal sehen, ob dieser Mut auch weiter anhielt, wenn wir beide erst einmal nackt und vollkommen entblößt voreinander standen oder lagen. Ich seinen Körper, jeden Zentimeter davon in mir aufsaugen und den Anblick seiner gesamten Schönheit genießen durfte. Ein Privileg, das vor mir anscheinend noch niemand bekam. Aus verschiedenen Gründen.

Zudem musste es für ihn genauso neu sein, dass er den nackten Körper einer anderen Person sah. Einem Kerl, an dem er eine Menge Interesse besaß. Wie überwältigend diese beiden Dinge sein könnten wusste ich selbst. Immerhin begann jeder einmal. Ich erinnerte mich ziemlich gut an mein erstes Mal. Die intensiven Reize die man dabei empfand und ein immer größer werdendes Verlangen nach mehr.

Und selbst jetzt spürte ich etwas ähnliches. Ein beachtliches Verlangen danach, Jungkook zu betrachten. Seinen Körper zu verwöhnen und zu erkunden, die sensibelsten Stellen fand und mit ihnen spielte, ihn etwas um den Finger wickelte und begehrte.

Er verdiente es. Und wie er das tat. Sorgte jedoch schnell wieder dafür, dass ich ihm meine gesamte Aufmerksamkeit schenkte, statt weiter in Gedanken zu versinken. Durchaus heiße Gedanken, die Realität jedoch stellte sich umso besser heraus.

Jungkook ging langsam zu mir herüber, stützte seine Hände an meinen Schultern und machte es sich hemmungslos auf meinem Schoß bequem. Als ich fast aus Reflex dann aber nach seiner Taille packen wollte, hielt er mich davon ab und schlug sie spielerisch von sich.

"Ich bestrafe dich damit... Dass du mich jetzt gleich nicht anfassen darfst"

Und dann nahm mich der Junge in Beschlag. Verwehrte mir eine Antwort oder die Chance meine Beschwerde zu äußern, indem er seine Lippen auf meine legte. Diese sanften und gepflegt weichen Lippen, so süß im Geschmack. Wenn diese Lippen seinerseits schon solch ein Aroma besaßen, wie sah es dann bitte... Bei seinem anderen netten paar Lippen aus?

Etwas, worüber ich mir später weiter den Kopf zerbrechen konnte. Gerade musste ich mich ehrlich beherrschen, seine kleine Regel nicht zu brechen. Weil er ja keine Ahnung hatte, wie gerne ich ihn gerade einfach packen und enger an meinen Körper ziehen wollte. Stattdessen benutzte ich nicht meine Hände, sondern einen anderen Weg, den Jungen auf mir zum Keuchen zu bringen und dabei meine Sehnsucht nach mehr befriedigte.

Ich wollte den Jüngeren spüren. Und ich wollte auch, dass er mich spürte und welch eine Wirkung sein kleiner, leidenschaftlicher und ungezügelter Kuss auf mich hatte. Stieß deswegen mit einem langen Rollen meiner Hüfte nach oben, gegen den prallen Hintern des Jüngeren. Genug, um ihm ein überraschtes Keuchen zu entlocken, welches so viel süßer und erregter klang, als gut für uns beide.

Denn es spornte meine Lust bloß weiter an. Und ich dachte eigentlich, dass Jungkook es langsam angehen würde. Sein Verhalten gerade zeigte mir aber etwas anderes. Weil er wusste, was er tat. Und diesen Takt nutzte er schamlos und mutig aus.

Irgendwann fand dieser Moment leider sein Ende, indem Jungkook sich von mir löste und zurück zu seiner Seite des Sofas ging. Direkt gegenüber von mir, mit seinen Augen aufmerksam auf meine Wenigkeit gerichtet. Keine Sekunde lang brach einer von uns diesen intensiven Augenkontakt, während die Spannung in diesem Raum ins unermessliche stieg.

"Fuck... Du kannst ganz schön... Frech sein" lachte ich und hatte tatsächlich ein paar Probleme damit, meinen Atem zu regulieren. Als tauschte er einmal unsere Rollen komplett, denn er saß mit einem dreckigen Schmunzeln und fast unbeeindruckt vor mir.

Mit der Betonung auf fast. Er versuchte zwar zu verstecken, wie sehr auch ich ihm den Atem raubte, trotzdem erkannte ich es deutlich. Vorallem in seinen Augen und seiner Brust, die sich schneller hob und senkte als gewöhnlich. Seine krampfhaften Versuche diesen Fakt vor mir zu verstecken gelangen ihm dabei mehr oder weniger gut.

"Ich will noch eine Runde. Schummler" forderte er mich heraus, mit etwas hinterlistigem in dem Blick, den er mir zuwarf. Egal wieso heute für einen interessanten Twist in das Date brachte, ob es an mehr Mut lag, nachdem er sein Geheimnis beiseite räumte, oder einfach weil er heute in der Laune zum Flirten war, konnte er sich schwer vorstellen, wie sehr mir es gefiel.

Seine schüchternen und doch verführerischen Blicke, das unschuldige herumkauen auf seiner Unterlippe oder sein schneller Atem verriet ihn ein wenig. Auf der anderen Seite machte es den Jungen umso begehrenswerter. Unwiderstehlich süß und heiß gleichzeitig.

Und das Spielchen welches er spielte gefiel mir umso besser. Bald schon machte er nämlich seinen nächsten, ausgeklügelten Schachzug und wiederholte meinen gescheiterten Versuch zu Schummeln. Anders als ich aber tat er es mehr als nur offensichtlich, mit der Intention dabei, erwischt zu werden.

Wirklich nicht schlecht, Jungkook. Chapeau.

"Mhh... So wie es aussieht hast du dieses Mal geschummelt" Nannte ich, was auf der Hand lag. Er machte ja nicht einmal ein Geheimnis daraus, sondern eine kleine Show, Hauptsache ich erwischte ihn. Und durfte mir somit eine Bestrafung für Jungkook aussuchen.

Obwohl meine Idee wohl kaum eine Bestrafung war.

"Habe ich das? Dann solltest du dir eine Bestrafung aussuchen" warf er mir entgegen, mit einem abwartenden Blick in seinem hübschen Gesicht.

"Wenn das so ist... Entscheide ich, dass wir beide in den Pool gehen sollten." Einen Knackpunkt besaß meine Forderung jedoch. Und ich dachte garnicht erst daran, sie noch länger geheim zu halten.

"Aber diese hier... Diese vielen, lästigen Klamotten wirst du vorher loswerden"

~

Oh damn-

Pretty Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt