When you have excluded the impossible, whatever remains, however improbable, must be the truth.
Sherlock Holmes
_________________________Sherlock saß stumm auf der Bank und starrte hinaus auf die stürmische See vor Burgh Island. Ein Sturm würde aufziehen, das spürte er. Doch der kalte Wind war angenehm, gar beruhigend. Es schien als stünde die Zeit still, als er das Gespräch mit Lestrade Revue passieren ließ.
»Sie ist tot Sherlock, das musst du akzeptieren.«
Eine Welle nach der anderen brach an den steinernen Mauern des Hafens, auf den er von seiner Bank aus hinabblicken konnte.
Er hatte es akzeptiert. Erstaunlich gut sogar, hatte Lestrade gefunden. Sherlock hatte nichts gesagt. Er hatte nur seine Augen verengt, genickt, sich umgedreht und das große, gläserne Gebäude des Scotland Yard verlassen. Das Einzige, was Lestrade verriet, dass Sherlock doch einiges an Harper gelegen hatte, war, dass er das Yard seitdem nicht mehr wieder betreten hatte. Er hatte sich nicht blicken lassen, nicht bei Greg, nicht bei John, noch nicht einmal in der Baker Street bei Mrs Hudson.
»Ich muss für ein paar Tage hier weg«, hatte er John mitgeteilt, bevor er verschwunden war. Wohin wusste keiner, außer er selbst. Er hatte seine Koffer gepackt und die nächste Fähre nach Burgh Island genommen, unter falschem Namen und mit einem Hut tief über die Stirn gezogen. Der Wellengang ließ das Boot schaukeln, was den Mägen einiger Passagiere der Fähre nicht ganz so gut zu bekommen schien.
Wie jeder, der kein Einheimischer war, begab er sich nach der Ankunft an dem kleinen Hafen zum Burgh Island Hotel, um nicht aufzufallen. Mit seinem kleinen Koffer und seiner Aufmachung ging er dabei gut als einer der Geschäftsmänner durch, die sich in diesem Hotel für Konferenzen aufhielten.
Und nun saß er dort, auf der hölzernen Bank, starrte in die Ferne und sehnte sich nach ihr. Ihr hübsches Gesicht, ihre weichen Lippen, ihr Lächeln. Ihr wunderschönes Lächeln. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals. Er vermisste sie. Er empfand etwas für die Frau und das machte ihm Angst.
Denn Sherlock war so etwas wie Liebe völlig fremd.
Und doch fühlte es sich so einfach an, als eine in einen Mantel gehüllte Gestalt neben ihm auf der Bank Platz nahm. Die gerunzelte Stirn verschwand und wurde von einem sanften, verschmitzten Lächeln ersetzt. Er brauchte seinen Kopf nicht zu wenden, um zu wissen, wer dort saß.
»Du weißt gar nicht wie schön es ist, dich zu sehen.«
Die junge Frau nahm lächelnd die Sonnenbrille ab, die sie getragen hatte, um schlechter erkannt zu werden.
»In Anbetracht dessen, dass ich als tot gelte und ich dich auch vermisst habe, glaube ich zu wissen, wie schön es ist, mich zu sehen«, neckte sie und lachte, wobei sich kleine Lachfalten an ihren Augen abzeichneten.«
Sherlock schmunzelte und griff dann in seine Tasche, um einen braunen Umschlag aus Papier herauszuholen.
»Ein neuer Pass, mit neuer Identität und eine Bankkarte. Der Pin ist 7162. Bei deinem Tod ist dein Vermögen deiner Schwester überschrieben worden und die hat ein neues Konto eröffnet, für dich. Deine Schwester und ich sind die einzigen Eingeweihten in der Sache. Für alle anderen, einschließlich Moriarty, bist du vor zwei Wochen im St. Thomas Hospital an deinen Wunden verstorben.«
Harper nickte stumm.
»Danke Sherlock. Heißt das ich kann dich nicht mehr sehen?«
»Nur so lange, bis Moriarty tot ist. Und ich werde ihn finden und töten, für das, was er dir angetan hat.«
Dann nahm er ihre Hand in seine und drückte sie fest, während sie beide hinaus auf die stürmische englische See sahen.
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sherlock holmes und die verschwörung um harper adams
FanfictionEs erscheint einfach. 𝘡𝘶 einfach. Die angesehene Anwältin Harper Adams hat gestanden, ihren Exmann ermordet zu haben, doch das fällt Detective Inspector Greg Lestrade schwer zu glauben, denn Harper macht trotz ihres Geständnisses nicht den Eindru...