POV L.M.
Angestrengt fokussiere ich mich auf den Trank vor mir. Es ist noch nicht die richtige Rezeptur, etwas fehlt noch, doch was nur. Ich zerbrach mir hierüber nun schon seit gefühlt einer Ewigkeit den Kopf, auch wenn es in Realität nur 20 Minuten waren. Zaubertränke war nicht mein stärkstes Fach, jedoch war ich normalerweise durchaus begabt darin. Allerdings wollte es mir heute nicht gelingen. Ein weiteres Mal hole ich tief Luft durch die Nase und sog den herben Duft des Tranks ein. Vielleicht Baldrianwurzel? Könnte es das sein? Ich nehme mir einen weiteren Kessel vom Nachbarstisch und stelle in auf den Boden. Dort stehen bereits mehrere, welche alle bereits von mir genutzt werden. Ich gebe einen Teil von meinem Trank in den neuen Kessel und füge Baldrianwurzel hinzu. Es gibt eine kleine Wolke, der Trank zischt auf und verfärbt sich lila-grünlich. Erneut rieche ich daran, nun ist es ein wenig unangenehmer Geruch der unwohl in meiner Nase kitzelt. Schnell nehme ich ein paar Schritte zurück. "Boah, stinkt das hier", hinter mir hatte sich die Tür geöffnet und Sokrates steht im Türrahmen, "Die richtige Mischung ist wohl noch nicht dabei, hm?" Mit einer hoch gezogenen Augenbraue und einem Schmunzeln schaut er auf die Kessel, die sich vor seinen Füßen tummeln. Über das leerstehende Klassenzimmer sind mehrere Zaubertrankkessel verteilt und in allen brodeln seltsame Flüssigkeiten. Ich schaue ihn mit einem angepissten Blick an und antworte sarkastisch: „Ne, ich wollte einfach noch andere Varianten aus Spaß ausprobieren. Weil mir langweilig war und ich nichts besseres zu tun hab, weißt du." Sokrates Wilkes schaut mich schmunzelnd an. Der Hufflepuff Quidditch Captain bannt sich einen Weg zu mir durch und setzt sich auf einen freien Stuhl neben mir. Er sagt nichts dabei, er schaut zu mir, lächelt und hält einen Daumen nach oben. Ungläubig schaue ich ihn an. Sokrates und ich sind gute Bekannte, wir kennen uns durch's Quidditch und sehen uns oft in der Bücherei. Er ist zwei Jahre über mir und in seinem Jahr sehr angesehen, zudem ist er bekannt dafür, neben mir, ein Rivale von Charles Walson zu sein. Die beiden haben sich schon oft nach Quidditchspielen geprügelt und landeten am Ende blutig im Krankenflügel.
Nachdem er keine Anstalten macht mir zu helfen verdrehe ich nur die Augen und wende mich meiner Arbeit wieder zu. Mein Blick gleitet über die Zutaten die vor mir liegen, was gehört noch einmal in den Trank? Wir haben in damals im dritten Jahr gebraut, ich hatte mein Zaubertränkebuch von diesem Jahr natürlich zuhause gelassen, hätte ich ja auch nicht gebraucht. Eigentlich, hätte ich es nicht gebraucht. Doch dann kam Sokrates und nun muss ich mich an das Rezept erinnern, da die Bücher in der Bibliothek momentan ausgeliehen sind. Was kommt nochmal in diesen verflixten Trank... Blutegelsaft! Das ist es! Ein Schuss Blutegelsaft zum abrunden, damit der Trank orangefarben leuchtet. Schnell schnappe ich mir den Saft und gebe ihn hinzu. Wie erwartet leuchtet der Trank orange, ich rühre noch achtmal um und gehe zwei Schritte zurück. Mein Blick wandert zu Sokrates: „Wenn ich mich recht erinnere, müssen wir nun 15 Minuten warten, dann sollte der Trank fertig sein." Er schaut mich fragend an: „Sollte? Das wirkt nicht sehr überzeugt." Ich verdrehe erneut die Augen: „Ich hatte kein Rezept, also musste ich es aus dem Gedächtnis machen." „Du hast doch das Buch aus dem dritten Jahr zuhause, hättest es dir ja schicken lassen können. Damit wäre dein Leben leichter gewesen", er zuckt mit den Schultern und schaut mich an. Genervt knirsche ich mit den Zähnen, eigentlich mochte ich ihn, jedoch nervt er mich grad ein wenig: „Mein Vater hat bessere Dinge zu tun, als mir irgendein Buch zu schicken. Außerdem sag ich dir, ist dieses Rezept jetzt richtig! Wenn nicht, dann werf ich hier gleich alles durch die Gegend." Sokrates hebt abwehrend die Hände und murmelt ein kleinlautes „Tschuldige". „Passt schon, bin grad nur etwas gereizt, ich sitze hier schon länger als mir lieb ist", entschuldigend schaue ich ihn an, er nickt mir zu und lächelt, „Kein Ding, kann mir vorstellen, dass dir das auf die Nerven geht. Aber es wird sich lohnen, wenn unser Plan aufgeht. Glaub mir." Etwas Schelm und Triumph legt sich in seinen Blick als er mich mit einem breiten Grinsen anschaut. Ich seufze und schaue ihn mit einem erschöpften Grinsen an: „Das hoffe ich für dich. Sonst hab ich ein Hühnchen mit dir zu rupfen. Ich hoffe du weißt das." Natürlich wird das gut für uns ausgehen, hab Vertrauen", er grinst mich immer noch breit an, „übrigens färbt sich der Trank langsam grün. Du hast es geschafft." Mit einer hochgezogen Augenbraue drehe ich mich von ihm weg und zum Trank hin. Ja tatsächlich, er wird langsam grün, na endlich hab ich es geschafft. Hatte ja lang genug gedauert. Wir warten noch drei Minuten bis er den richtigen Ton erreicht hat, dann gieße ich den Zaubertrank in ein Reagenzglas ab und verschließe es. Mit einem Grinsen drehe ich mich nun zu Sokrates: „Hier bitte, nach ein paar Problemen ist es nun geglückt. Nun bist du dran, wünsch dir viel Spaß dabei." Mit einem immer noch schelmischen Grinsen nimmt er es entgegen und erwidert: „Vielen Dank, ich werde es sehr genießen. Ich schick dir eine Eule für ein neues Treffen, sobald ich hiermit zugeschlagen habe. Wir sehen uns dann. Mach's gut und viel Spaß beim trainieren." „Alles klar, wir sehen uns", ich nicke ihm zu und warte bis er den Raum verlassen hat, anschließend räume ich per Zauberstab mein Chaos auf. Der erste Teil war geschafft, nun liegt es an Sokrates. Hoffentlich klappt alles. Ich seufze noch einmal auf. Theoretisch hätte ich mich nicht darauf einlassen müssen, jedoch wollte ich unbedingt sicher gehen und da nehme ich nun mal auch so einen Weg, vor allem nachdem er unseren Deal gebrochen hatte, konnte ich nun auch solche Wege gehen. Er hat angefangen, ich habe nur mit den Scherben etwas gebaut. Ich schüttele meinen Kopf. Es ist alles gut, ich habe nichts zu bereuen. Alles wird gut.Ich schaue nach vorne, ich hatte das Klassenzimmer verlassen und bin auf dem Weg zum Slytherin Gemeinschaftsraum, wo die anderen auf mich warten. Quidditch ist nun das Wichtigste! Und natürlich die werten Freunde, welche noch ein kleines „Beisammensein" veranstalten wollen, bevor wir morgen mit dem Training beginnen. Daher beschleunige ich meine Schritte, morgen war Samstag und wir hatten uns darauf geeinigt, dass wir um 9:00 mit dem Training beginnen. So können die Leute noch ausschlafen und/oder frühstücken gehen. Die Quidditchsaison war in dieser Woche los gegangen, eigentlich wollte ich schon längst mit dem Trainieren anfangen beziehungsweise erstmal mit der Auswahl des Teams, jedoch musste ich noch auf etwas wichtiges warten. Ob Charles Walson unseren Deal einhält. Denn erst dann konnte ich mein Team fest aufstellen. Er hatte es nicht getan. Was mir Vorteile bringt: 1. er weiß noch nicht, dass ich darüber im Klaren bin, 2. ich kann nun ebenfalls unseren Deal brechen und 3. mich trifft keine Schuld, da er der Erste war.
Mit einem breiten Grinsen betrete ich also unseren Gemeinschaftsraum und gehe Richtung meiner Freunde. Chris, Scott und Jake warten dort schon auf mich. Scott sieht mich als erstes und begrüßt mich mit seiner typisch ungeduldigen Art: „Na endlich, hat ja lang genug gedauert. Dachten schon, du wärst wo runter gefallen." „Tschuldigt, musste was erledigen. Was bei euch heut so passiert?" Jake schaut mich mit einem genervten Blick an: „So ein dummer Muggelstämmiger aus'm vierten Jahr ist mich richtig dumm angegangen. Irgendwas davon, dass ich im Weg stand. Tss, die alte McGonagall fand meine Reaktion darauf nicht so toll. Hat uns 50 Punkte gekostet und mir zwei Wochen nachsitzen." „Was du auch verdient hast. Mehr müssen wir dazu auch nicht mehr sagen, haben das Thema vorhin schon durchgekaut", mit einem strengen Blick schaut Chris zu Jake, welcher diesem ausweicht, indem er zur Flasche greift, um einen kräftigen Schluck zu nehmen. Jake kommt aus einer sehr stolzen reinblütigen Familie. Daher kommen von ihm oft missbilligende Sprüche gegenüber Muggeln oder Muggelstämmigen. Scott und ich sagen nichts dazu sondern wechseln immer Thema, wenn so etwas aufkommt. Wir wussten, dass das an seiner Erziehung lag, außerdem wollten wir uns zum einen nicht einmischen und zum anderen versuchten wir damit zu deeskalieren, da Chris das Gegenteil von uns tat. Christian hat eine muggelstämmige Mutter und versucht daher stets gegen die Sprüche von Jake anzugehen. Er ist sozusagen die Mutter in unserer Gruppe, er ist derjenige der sich um uns kümmert, von dem wir Lektionen bekommen, wenn wir was dummes getan oder gesagt haben und der immer ein gutes Vorbild ist. Chris ist sehr humorvoll und tolerant, doch er kann Rassismus jeglicher Art, Homophobie, Transphobie und Sexismus gar nicht ausstehen, daher greift er bei solchen Äußerungen sofort ein. Scott und ich sehen das genauso wie er, jedoch wollen wir auch nicht, dass unsere Freundesgruppe zerbricht. Die Auseinandersetzungen, welche zwischen Chris und Jake bei dem Thema Blutstatus entstehen, können sehr ausarten. In der dritten Klasse waren beide im Krankenflügel gelandet. Jake hatte ein blaues Auge, zwei gebrochene Rippen und eine gebrochene rechte Hand. Christian hatte eine gebrochene Nase, ein blaues Auge, mehrere gebrochene Rippen und einen gebrochen Arm. Seitdem versuchten wir immer, durch wechseln des Themas, einen Streit zwischen den Beiden zu verhindern, allein schon wegen ihrem Gesundheitszustand. „Ich würde sagen wir stoßen jetz darauf an, dass ich mir heut drei Dates geklärt hab!", mit einem stolzen Grinsen drückt Scott, Chris und mir jeweils eine Flasche in die Hand, nimmt seine und hält seine in die Mitte. Schmunzelnd stoße ich mit ihm an: „Das müssen wir natürlich feiern Scotti!" Auch die anderen Beiden raffen sich auf, nicken sich gegenseitig zu und stoßen mit an. Selbst wenn es einige Verschiedenheiten in unserer Freundesgruppe gibt, haben wir einen starken Zusammenhalt. „So gefällt mir das Leute! Na dann, lasst uns den Abend genießen, bevor der Tyrann da uns morgen das Leben zur Hölle macht", Scott zwinkert mir zu und trinkt einen großen Schluck. Mit einem diabolischen Grinsen schaue ich ihm dabei zu und erwidere dann: „Wenn du das so siehst, darfst du morgen gleich mal 10 Runden ums Quidditchfeld laufen. Du bist ja eh im Team, also hast du dafür ja Zeit." „Och nö. So ein Scheiß man", schmollend schaut Scott mich an, ich zucke nur mit den Schultern und nehme einen Schluck. Jake klopft ihm glucksend auf den Rücken: „Das hast du dir selbst eingebrockt Bruder, damit musst du nun wohl leben, du kleiner Gepard." Scott wirft ihm einen genervten Blick zu. Schmunzelnd schauen Chris und ich zu den Beiden.
„Bei euch geht's ja schon wild zu", Andy, Liam und Steve kommen zu uns. „Immer doch", mit einer einladenden Geste Richtung Sofa und Sessel bedeutet Chris den Dreien sich zu setzen. So konnte der Abend beginnen. Ich hoffe nur, dass die morgen aus den Federn kommen und fit genug sind. Darauf hätte ich mich nicht einlassen sollen..
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Can you love me?
FanfictionWas wäre wenn es mal nicht immer dieses typische MalfoyxPotter gebe, sondern eine Malfoy und eine Potter, sprich GirlxGirl. Jane Hannah Potter, die fünf Jahre ältere Schwester von James, trifft am Anfang ihres 5. Jahres auf die ein Jahr jüngere Schw...