J.H.P.
Es war 8:00 Uhr. Viel zu früh um am Wochenende aufzustehen, da waren Julie und ich uns einig gewesen. Tina hatte uns vor einer halben Stunde geweckt, da wir uns immer um kurz nach halb acht mit Laura zum frühstücken treffen. So saßen wir um diese unschöne Uhrzeit jetzt hier in der großen Halle am Tisch der Gryffindors. Julies Kopf lag auf ihren Armen und sie war kurz davor einzuschlafen. Ich stützte meinen auf meinem Arm ab, während ich Tina und Laura beobachtete. Die Beiden redeten ganz begeistert über ihr neues Buch, jedenfalls nehme ich das an, folgen konnte ich dem Gespräch nicht wirklich. Heute war das erste Hogwarts-Wochenende und wir wollten schon früh los, damit wir genug Zeit hatten und uns nicht beeilen müssen. Jedoch hatte ich bei diesem Plan total außer Acht gelassen, dass wir dabei nicht ausschlafen konnten. "Julie? Julie wach auf! Du solltest dringend etwas essen", Tina versuchte die Schlafmütze sanft zu wecken, Laura hatte hingegen andere Pläne. Nachdem Julie auf den ersten Versuch nicht eingegangen ist, verpasste die Ravenclaw ihr einen Schlag auf den Hinterkopf. Die Gryffindor schreckte auf und schaute sie entsetzt und wütend an: "Sag mal hackt's bei dir? Was fällt dir ein Dark?" "Selbst Schuld wenn du nicht aufwachst Sean" Laura verdrehte die Augen und wandte sich wieder ihrem Essen zu. Julie nahm sich nun auch etwas auf ihren Teller. Wäre sie nicht noch so müde gewesen, wäre das Ganze ziemlich eskaliert. "Wo wollt ihr heute hin?", fragte ich in die Runde, um die unangenehme Stille zu verscheuchen. Tina reagierte als Erste auf meine Frage: "Es wär toll wenn wir gleich zu Beginn in Schreiberlings Federladen gehen könnten..." "Was möchtest du dort? Sag mir nicht, du kaufst schon wieder eine neue Schreibfeder", unterbrach ich Tina, da sie jedes Mal wenn wir nach Hogsmeade gingen, erstmal in diesen Laden rannte und immer kam sie mit mindestens einer Feder raus. Tina schaute mich mit zusammengepressten Lippen von der Seite an und sprach dann etwas empört: "Ich brauche nicht irgendeine neue Schreibfeder, ich brauche eine mit einer Pfauenfeder. Das ist wichtig." "Weil du noch keine mit einer Pfauenfeder hast? Wenn ich mich recht entsinne, hast du davon auch mindestens vier Stück", warf ich mit einem spöttischen Unterton ein. Jedoch interessierte Tina das herzlich wenig, sie zuckte mit den Schultern und lächelte mich an. Was so viel hieß wie: 'Das mag sein, aber ist mir egal. Wir könnten darüber weiter diskutieren, jedoch, wenn ich so selbstgefällig sein darf, würde ich sowieso gewinnen. Daher tun wir das, was ich vorgeschlagen habe und gehen zuerst zu Schreiberlings Federladen.'
"Es gab zwei Dinge, die man über Tina wissen muss. Das eine ist, dass Tina Bücher, Schreibfedern, Pergament und Tinte sehr liebte und vor allem Läden in denen man diese Sachen kaufen kann. Dort konnte sie Stunden verbringen und kam immer mit einem leichteren Geldbeutel wieder raus. Das andere ist, Tina diskutierte nicht und man diskutiert nicht mit Tina. Zumindest nicht, wenn du auf ihrer positiven Seite bleiben möchtest. Sie war sehr redegewandt und konnte gut argumentieren. Weswegen die Chance gegen sie zu gewinnen sehr gering war, daher mieden die meisten die Diskussion mit ihr, zudem, wenn eine Person sich nicht einsichtig zeigt, konnte sie auch sehr passiv aggressiv und beleidigend werden. Jedoch stets mit einer respektvollen Art, bei welcher manche nicht einmal wirklich bemerkten, dass sie gerade unhöflich zu ihnen ist. Tina selbst diskutierte nicht gerne, da sie keinen Streit mag und bei ihren Argumentationen eben oft in diese Richtung abdriftete. So hielt sie sich oft raus oder beendete Diskussionen", erkläre ich meinen Zuhörern. "Erinnert mich an Hermione"; Ron schaut sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Hermione ignoriert ihn und schaut zu Jane, welche ihr lächelnd entgegen blickt. "Sehr sympathisch deine Freundin Tina, würde ich gerne einmal kennen lernen. Können wir sie einladen?", die Gryffindorschülerin schaut gespannt zu Jane hoch, welche nur schmunzelt und erwidert: "Können tun wir das schon, jedoch nicht jetzt. Wir müssen weiterlesen, sonst werden wir hier nie fertig."
"Können wir danach dann wenigstens gleich in die Drei Besen?", fragte ich sie mit Hundeaugen. In diesem Moment schaltete sich auch wieder Julie ein, welche sich mit einem genervten Blick beklagte: "Ja bitte, nach dem ollen Federladen brauch ich erstmal ne Pause und Butterbier. Des halt ich sonst keinen ganzen Tag aus" Laura verdrehte wieder die Augen und wollte gerade zum Konter ansetzen, als unser Gespräch unterbrochen wurde. "Guten Morgen zusammen. Auch schon so früh auf den Beinen?", Christian Warrington hatte sich neben Laura auf der Bank niedergelassen und hatte ein ruhiges Lächeln auf den Lippen. Christian war ein durchaus netter Kamerad, stets respektvoll und höflich, zumindest solange man ihn nicht provoziert. Ich kam gut mit ihm aus, von den Slytherins aus meinem Jahr hatte ich mit ihm über die vergangenen Schuljahre am meisten zu tun. Wir waren beide im Wahlpflichtfach Muggelkunde und hatten auch schon ein paar mal Partner Arbeiten zusammen erledigt. Wir erwiderten alle sein morgen bis auf Laura, welche rosa Wagen bekommen hatte und lächelnd ein "Guten Morgen Christian" murmelte. Tina und ich wechselten einen Blick und versuchten beide nicht zu auffällig zu grinsen. Warrington schien dies entweder nicht bemerkt zu haben oder er ignorierte es einfach gekonnt. "Die Wahnsinnigen wollen möglichst früh nach Hogsmeade, um nichts zu verpassen. Daher mussten wir um diese furchtbare Uhrzeit aufstehen. Und was motiviert dich dazu hier zu sein, außer dein komischer Schlafrhythmus", beschwerte sich Julie, zeigte auf Laura und Tina und schaute am Schluss in die Richtung des Slytherins, während sie lustlos einen Schluck ihres Kürbissaftes trank. Christian zog eine Augenbraue hoch und fragte: "Solltest du durch Quidditch nicht daran gewöhnt sein, so früh aufzustehen? Außerdem gehst du doch sogar noch früher joggen, wenn ich mich recht entsinne. Charles hat mal was in die Richtung erwähnt." Julie schnaubte auf: "Das ist etwas ganz anderes. Zum Einen, weiß ich das ich Sport machen werde, da bin ich automatisch motivierter, zum Anderen ist das nicht am Wochenende, da kann ich sonst immer ausschlafen." Christian hob den Kopf und zog die Augenbrauen erneut hoch: "Alles klar, würd sagen, du bist diejenige mit dem komischen Schlafrhythmus. Lysan hat für heute die Aufnahme für das Quidditchteam angesetzt und als loyaler Freund und Fan unserer Mannschaft, bin ich da natürlich dabei. Außerdem muss jemand eingreifen, falls gewisse Leute das Ganze zu ernst nehmen und zu brutal und hart trainieren." "Bitte was? Wieso setzt sie das den heute an? Am Hogsmeade-Wochenende. Ist ja übelst dämlich. Sie hätte es doch auch unter der Woche machen können", wirft Julie entsetzt ein. Ich hatte nicht viel mit dem Sport am Hut, jedoch schien auch mir das Ganze nicht gut durchdacht. Christian sah uns alle nur grinsend an: "Es ist sehr wohl durchdacht und typisch Lysan. Sie hat es mit voller Absicht und einem Hintergedanken an diesen Tag und um diese Uhrzeit angesetzt. Ihr habt Recht, für die meisten scheint es völlig verrückt und nicht klug, jedoch ist es das Gegenteil. Wir wissen alle, dass Quidditch sehr wichtig für Lysan ist und sie schon fast besessen davon ist. Daher braucht sie Leute die genauso viel dafür geben würden wie sie. Die eben gewisse Dinge, wie das Hogsmeade-Wochenende opfern würden, an einem Samstag früh aufstehen und sich dem Ganzen mit Leidenschaft hingeben. Ein Team, dass genauso Quidditch-verrückt ist wie sie, weil damit kann sie arbeiten. Daher macht es durchaus Sinn." Wir schauten ihn erstaunt an, selbst Julie sah verblüfft aus. Damit hatten wir nicht gerechnet. Lysan scheint wohl sehr begeistert von diesem Sport zu sein. Ich musste leicht schmunzeln, ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie sie in ihren eng sitzenden Quidditchklamotten, welche sehr attraktiv aussahen, über das Feld flog, mit voller Kraft einen Klatscher wegschlug und mich dabei grinsend anschaute..Wow "Verdammt, dass ist wirklich gut durchdacht. Zumindest wenn es genug Leute gibt, die auch tatsächlich ihren Samstag dafür opfern", Julies laut ausgesprochener Gedankengang brachte mich aus meiner Tagträumerei zurück. "Keine Sorge, ich bin mir sicher, dass wir genug haben, die genauso verrückt nach Quidditch sind wie sie. Jedenfalls, weswegen ich eigentlich hier bin, Laura hast du am späten Nachmittag oder heute Abend Zeit und Lust zusammen in die Bücherei zu gehen?", Warrington schaute Laura an und lächelte. Sie bekam wieder rosa Wangen und murmelte ein leises: "Ja gerne." "Gut dann sehen wir uns dort. Machts gut ihr vier, man sieht sich", damit stand er auf und verlies die Große Halle. Wir hatten in der Zeit aufgegessen und machten uns ebenfalls auf den Weg hinaus und Richtung Hogsmeade. Vor allem Laura schien es, während des Spaziergangs, besonders eilig zu haben, dort hinzu kommen und nicht neben Julie zu gehen. Tina und ich tauschten wieder schmunzelnd Blicke aus, dass werden wir definitiv später im Drei Besen ansprechen.
DU LIEST GERADE
Can you love me?
FanfictionWas wäre wenn es mal nicht immer dieses typische MalfoyxPotter gebe, sondern eine Malfoy und eine Potter, sprich GirlxGirl. Jane Hannah Potter, die fünf Jahre ältere Schwester von James, trifft am Anfang ihres 5. Jahres auf die ein Jahr jüngere Schw...