Kapitel 11

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Leonie saß mit ihren Freundinnen am schwarzen See. Xenia sah aus, als wäre sie mit ihren Gedanken woanders. Sie beteiligte sich kaum an den Gesprächen ihrer Freundinnen. Sie schaute zu Aurélien, welcher mit ein paar weiteren Slytherins etwas weiter weg am See saß. Er schien den anderen Slytherins eher zuzuhören, statt groß zu reden. Xenia fand, er sah echt unverschämt gut aus. Sein verwegenes Haar hing ihm im Gesicht und der Wind brachte sein schönes Haar wuschelig. Sie stelle sich vor, wie es wohl wäre mit ihm zusammen zu sein und geriet völlig ins Träumen. "Ich weiß nicht was Mailin geträumt hat. Sie will es mir nicht sagen.", seufzte Leonie leise, die ihren Freundinnen davon erzählte, dass Mailin in der Nacht zu ihr gekommen war. "Naja, Träume einer 12-jährigen eben.", meinte Dorcas und zuckte mit den Schultern. "Es ist Krieg, da träumen wir alle mal schlecht.", sagte Lily und seufzte leise. Die Mädchen sahen die Rothaarige fragend an. "Ich meine, dass Mailin bestimmt geträumt hat, Irgendwen durch den Krieg zu verlieren. Sie hat im letzten Schuljahr erst herausgefunden, dass ihre Eltern gar nicht ihre Eltern sind. Mailin hat auf einmal zwei Geschwister. Sie hat jetzt nicht mehr nur Eltern, um die sie sich Sorgen macht, sondern eben auch Geschwister.", versuchte Lily zu erklären. Leonie seufzte leise. "Ja, aber sie sah irgendwie echt fertig aus.", sagte Leonie leise. "Mailin hat mitbekommen, was dir letztes Jahr passiert ist. Euer Vater ist Auror. Und sie hat mitbekommen, was mit Johannas Eltern passiert ist. Johannas Vater war auch Auror. Mailin hat bestimmt Angst ihre Familie zu verlieren.", erklärte Lily ihrer besten Freundin. Diese seufzte leise. "Um ehrlich zu sein, habe ich auch Angst. Dsvor, meine Familie oder Irgendwen von euch zu verlieren.", fügte Lily leise hinzu. "Die Ängste haben wir alle.", seufzte Zoé. "Der Krieg soll endlich aufhören.", sagte Marlene. Die Freundinnen seufzten leise. Das wünschten sie sich alle.

Am Abend setzte Leonie sich mit Mailin in die Bibliothek. "Warum willst du mir nicht sagen, was du geträumt hast?", fragte Leonie leise. "Es war nur ein Traum... Also nicht weiter wichtig...", versuchte Mailin das Ganze herunter zu spielen. "Ist es wegen dem Krieg?", hakte Leonie weiter nach. Mailin schüttelte den Kopf. "Es war einfach nur ein schlechter Traum...", wehrte die Ravenclaw ab. Leonie seufzte leise und sah ihre kleine Schwester besorgt an. Diese schaute wieder ins Buch, um weiter zu lernen. Wie sollte sie Mailin helfen, wenn diese sich nicht helfen lassen wollte? Sie beschloss Isabella zu schreiben, und sie um Rat zu fragen. Sie nahm Pergament und Feder. Als sie fertig war, steckte sie es in einen Umschlag und dann in ihre Schultasche. Mailin bekam dies nicht mit. Als sie fertig waren, ging Mailin zu ihren Freundinnen aus Ravenclaw. Leonie lächelte und stieg dann zur Eulerei hinauf. Ihre Eule kam sofort zu ihr geflogen. Leonie streichelte die Eule und gab ihr einen Eulenkeks. Zufrieden aß die Eule den Keks und schaute Leonie dann aus treuen Augen an. "Ich habe hier einen Brief. Er ist für Isabella Coleman.", sagte Leonie. Die Eule klackerte mit dem Schnabel und streckte Leonie ein Bein entgegen. "Ich danke dir.", lächelte Leonie und befestigte den Brief mit einem Band an dem Bein der Eule. "Und pass auf dich auf. Du weißt, da draußen sind Todesser unterwegs.", sagte Leonie leise. Die Eule klackerte mit dem Schnabel, schmiegt ihren Kopf kurz an Leonies Gesicht und flog dann los. Leonie sah ihrer Eule nach, bis diese nicht mehr zu sehen war.

Im Gemeinschaftsraum ging sie zu den Jungs vor den Kamin. "Leonie!", grinste James, als er seine Schwester sah. Sein grinsen versprach nichts Gutes. "Was hast du vor?", fragte sie deshalb und hob skeptisch eine Augenbraue. Sie setzte sich neben Remus und schaute neugierig in das Buch, welches Remus gerade durchblätterte. "James will den Slytherins einen Streich spielen.", seufzte Remus. "Der Deohbrief kam bestimmt von einem der Slytherins. Also rächen wir uns an den Slytherins.", erklärte James. "Woher willst du wissen, dass es ein Slytherin war?", fragte Leonie skeptisch. "Weil sowas nur von einem Slytherin kommen kann.", antwortete der Gryffindor. "Nicht alle Slytherins sind böse! Sarah zum Beispiel ist ein ganz toller Mensch. Ich würde für Sarah meine Hand ins Feuer legen!", stellte Leonie sofort klar. James seufzte. "Ich verstehe nicht, wie du mit einer Slytherin befreundet sein kannst.", sagte er mürrisch. "Weil Sarah eine wahre Freundin ist. Sie hat mir schon oft geholfen.", fauchte Leonie. "Wollt ihr weiter streiten, oder wollt ihr einen Streich spielen?", fragte Sirius. "Einen Streich spielen!", antwortete James sofort. "Dann spielt ihr mal einen Streich.", sagte Leonie, stand wieder auf und ging. Verwirrt sahen die Jung ihr nach.

In der Nacht fand Leonie keine Ruhe. Sie hatte das ungute Gefühl, dass mit Mailin etwas nicht stimmte. Die Tür ging auf und leise Schritte näherten sich Leonies Bett. Sie setzte sich auf und zog einen Vorhang auf. Leonie erschrak fürchterlich, als sie eine Gestalt vor ihrem Bett sah. Die Gryffindor schrie auf. Die Person vor ihrem Bett schrie daraufhin auch erschrocken auf und fing dann an zu weinen. "Mailin?", fragte Leonie leise, noch immer etwas erschrocken. Mailin nickte leicht und weinte noch immer. "Du hast wieder schlecht geträumt?", fragte Leonie leise. Mailin nickte erneut. Die Gryffindor seufzte leise und zog Mailin zu sich ins Bett. "Ist okay, ich bin ja da.", sagte sie leise und drückte ihre kleine Schwester beschützend an sich. Diese vergrub ihr Gesicht in Leonies Oberteil und weinte. So schlief Mailin dann schließlich auch ein. Vorsichtig legte Leonie die Ravenclaw ins Bett und deckte sie liebevoll zu. "Was auch immer ist, ich bin für dich da.", flüsterte Leonie und drückte Mailin einen Kuss aufs Haar. Dann legte sie sich neben sie und schlief ebenfalls ein. In dieser Nacht träumte auch Leonie schlecht.

Leonie zerrte an ihren Fesseln und weinte. Sie schaute ängstlich zu Hagelkorn, welcher vorm Bett stand und sie süffisant angrinste. Flehend schüttelte Leonie ihren Kopf, fing sich dafür allerdings einen Schlag mit dem Gürtel ein. Sie schrie in ihre Knebel. Hagelkorn lachte dreckig und stieg dann über Leonie. Ängstlich sah sie ihn an, als er ohne Rücksicht bei ihr eindrang. Sofort verkrampfte sie sich und schrie vor Schmerz in ihre Knebel. Dafür fing sie sich eine feste Ohrfeige ein.

In dem Moment wurde Leonie wach. Sie lag Schweißgebadet in ihrem Bett und weinte stumme Tränen. Wieso hatte er ihr das alles angetan? Sie verstand es nicht. Unwillkürlich fing sie an zu zittern. Mailin neben ihr brummte leise und drehte sich im Schlaf auf die andere Seite. Leonie schniefte leise und starrte an die Decke. Wenn sie daran dachte, spürte sie noch immer den Schmerz. Sie konnte die Schläge und Tritte förmlich spüren. Vor allem aber die Vergewaltigungen. Leonie drehte sich auf die Seite und rollte sich leise weinend zusammen. Schließlich schlief sie wieder ein.

Leonie Dorea Potter II (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt