Schließlich gab es endlich die Zeugnisse. Die Hauslehrer liefen durch die Reihen, um die Zeugnisse zu verteilen. Leonie nahm ihres entgegen und schaute gespannt hinein. Sie lächelte, denn ihre Noten waren super. Ihre Freunde sahen auch zufrieden aus. Einzig Peter sah nicht ganz so glücklich aus. Er hatte nur so gerade eben bestanden. "Hauptsache du bist weiter.", meinte James und klopfte Peter auf die Schulter. Dieser brummte leise. Leonie bemerkte, dass auch Xenia und Sophie nicht besonders glücklich aussahen, doch es interessierte sie nicht.
Leonie und Aurélien setzten sich zusammen an den schwarzen See. "Nun, wir werden uns wahrscheinlich so schnell nicht wiedersehen.", sagte der Slytherin und klang ein wenig traurig deswegen. "Wir können ja schreiben. Deine Eule wird mich finden.", gab Leonie zurück. Der Slytherin lächelte matt. Dann holte er etwas aus seiner Hosentasche hervor. Es war ein kleiner Schmuckkarton. Leonie sah ihn unsicher an. "Ich möchte dir etwas zum Abschied geben. Es soll dir für dein weiteres Leben Glück bringen.", sagte er und reichte ihr den kleinen Karton. Unsicher nahm Leonie es entgegen und schaute hinein. Darin befand sich ein feines Armband. Es bestand aus goldenen Löwen und silbernen Schlangen, welche abwechselnd miteinander verbunden waren. Das Armband war wunderschön. "Das kann ich doch nicht annehmen.", sagte Leonie leise und wurde ein wenig rosa. "Doch, kannst du. So hast du mich immer bei dir.", gab Aurélien zurück. Unsicher sah Leonie ihn an. Das Armband sah teuer aus und sie fühlte sich etwas unwohl. "Das war doch bestimmt teuer.", sagte sie leise. "Mach dir keine Gedanken deswegen. Ich habe es selbst gemacht.", sagte Aurélien. Das Mädchen sah ihn aus großen Augen an. "Ich würde mich sehr freuen, wenn du mein Geschenk annimmst.", sagte er lächelnd. "Aber ich habe nichts für dich.", sagte Leonie leise. "Du brauchst mir nichts schenken. Mich macht es glücklich, wenn du das Armband trägst.", sagte Aurélien und lächelte. Unsicher lächelte Leonie zurück und nickte dann leicht. Aurélien nahm vorsichtig das Armband heraus und legte es Leonie um das Handgelenk. "Es steht dir wunderbar.", stellte er zufrieden fest und seine Augen funkelten. "Danke", sagte Leonie leise und mit rosa Wangen.
Als sie beim Abendessen saßen, bemerkte Sirius das Armband. Es gefiel ihm gar nicht, dass Aurélien seiner Freundin Schmuck geschenkt hatte. "Er wollte mir doch nur eine Freude damit machen.", seufzte Leonie. "Genau! Und er versucht sich an dich ran zu machen!", knurrte Sirius. "Gar nicht wahr! Wir sind nur Freunde, mehr nicht. Und weil er zurück nach Frankreich geht, wollte er mir was zum Abschied schenken. Ich weiß nicht, was daran so verwerflich sein soll!", zischte Leonie zurück. "Dann hätte er sich was anderes einfallen lassen müssen. Schmuck ist ein Zeichen der Liebe!", stellte Sirius wütend fest. "Du spinnst doch!", fauchte Leonie ihren Freund an. "Er steht nicht auf mich!", fügte sie gereizt hinzu. "Woher willst du das wissen?", fuhr Sirius sie an. "Weil wir nur Freunde sind!", fauchte Leonie. "Das sagt er! Aber eigentlich steht er auf dich!", knurrte Sirius. "Ganz sicher nicht!", beharrte Leonie. "Etwas merkwürdig ist es aber schon, dass er dir Schmuck schenkt, wenn er doch angeblich nicht auf dich steht.", mischte sich Remus mit ein. Er war ruhig, denn es ging ihn eigentlich nichts an. "Ganz genau!", sagte Sirius wütend und sah Remus kurz dankbar an. "Er will was von dir und du merkst es nicht!", knurrte Sirius. Er bemerkte nicht, dass Aurélien hinter ihm stand. "Wenn Leonie ein Junge wäre, dann möglicherweise wäre sie mein Typ.", erklang Auréliens Stimme hinter ihm. Dieser sah erschrocken hinter sich. Die Halle verstummte. "Was soll das heißen?", fragte James irritiert. Der junge Potter stand ein wenig auf dem Schlauch. "Ich bin Schwul.", antwortete Aurélien knapp. Sirius und James starrten ihn fassungslos an. Auch sonst wurde Aurélien angestarrt. "Und was war das mit meiner Schwester?", fragte Johanna Vorwurfsvoll. "Es war so abgemacht zwischen uns. Sie hat rum erzählt, dass wir was miteinander hätten. So kam niemand auf die Idee, dass ich eigentlich gar nicht auf Mädchen stehe.", antwortete Aurélien. "Und warum sollte sie das tun? Was hatte sie davon?", wollte Johanna wissen. "Ich habe ihre Hausaufgaben gemacht.", antwortete er schlicht. Johanna starrte ihn fassungslos an. "Sie hatte keine Lust auf Hausaufgaben und ich keine Lust auf Stress.", sagte er und zuckte mit den Schultern. "Also willst du wirklich nichts von Leonie?", hakte Sirius unsicher nach. "Ich mag Leonie, denn sie ist ein tolles Mädchen. Aber sie gehört voll und ganz dir. Ich habe einen Freund, der in Frankreich sitzt und dort auf mich wartet.", antwortete er schlicht. Sirius schien erleichtert. "Ich habe dir doch gesagt, dass Aurélien und ich nur Freunde sind.", sagte Leonie grinsend. "Du wusstest davon?", fragte James überrascht. "Ja, wir sind schließlich Freunde.", grinste die Gryffindor. "Sie musste versprechen es für sich zu behalten.", sagte Aurélien schief grinsend. Leonie und ihre Freunde fingen an zu lachen. Auch einige andere Schüler fingen an zu lachen. Allerdings gab es auch welche, die dies gar nicht gutheißen konnten. Es störte Aurélien nicht mehr, denn er würde eh nicht mehr nach Hogwarts zurückkommen.
Zwei Tage später saßen sie dann alle im Hogwarts-Express. Es wurde viel gelacht und sie lachten über Sirius, welcher auf Aurélien eifersüchtig gewesen war. Dieser wurde ein wenig rot im Geischt. Es war ihm sichtlich unangenehm, dass er auf ihn eifersüchtig gewesen war. Immerhin stand dieser ja scheinbar aufs gleiche Geschlecht. "Du bist ein Idiot!", lachte Leonie. "Aber mein Lieblingsidiot.", fügte sie grinsend hinzu. Sirius grinste verlegen. "Ihr müsst uns in den Ferien besuchen kommen. Léna und Aurélien wollen auch kommen.", sagte Leonie zu ihren Freunden. "Ich frage meine Eltern. Aber ich denke, die werden nichts dagegen haben.", sagte Remus lächelnd. "Ich kann nicht, ich muss mich um Mum kümmern...", sagte Peter leise. Seine Mutter war krank und in den Ferien kümmerte Peter sich um sie.
Am Bahnsteig wurden sie von ihren Familien empfangen. Leonie lief zu ihren Eltern und fiel ihrem Vater um den Hals. Dieser war wieder ganz fit, hob seine Tochter hoch und drehte sich mit ihr lachend im Kreis. Leonie klammerte sich lachend an ihm fest und strahlte übers ganze Gesicht. Sie war so froh, dass ihr Vater wieder ganz gesund war. Schließlich fuhren die Potters, zusammen mit Johanna, Anna und Sirius, zu sich nach Hause. Es wurde viel erzählt und gelacht.
So ihr Lieben, dies war auch schon das letzte Kapitel des sechsten Schuljahres. Das Jahr hat etwas weniger Kapitel, als das Vorjahr. Das liegt aber daran, dass der Missbrauch nicht mehr ist. Hagelkorn wurde ja bestraft. Ich hoffe, dieses turbulente Schuljahr mit Leonie, hat euch trotzdem gefallen 😊
Nikky
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Leonie Dorea Potter II (Harry Potter FF)
FanfictionDer Krieg wird schlimmer, Leute verschwinden, Gebäude werden zerstört und das Misstrauen wächst. Langsam dringt der Krieg auch durch die Mauern von Hogwarts. Leonie, welche noch die Erlebnisse vom vorherigen Schuljahr zu verarbeiten hat, steht nun n...