Der Mai war gekommen und somit auch die Prüfungszeit. Leonie fühlte sich, dank Aurélien, gut vorbereitet. Während dieser Zeit bemerkte Leonie, dass sie mit ihrer Periode überfällig war. Angst überkam das Mädchen. Sie bat Lily mit ihr einen Schwangerschaftstest zu machen. Die Freundin besorgte einen Test und verschwand mot Leonie auf der Toilette. Leonie atmete tief durch und machte den Test. Nach drei Minuten schauten die Freundinnen gespannt auf den kleinen Balken. Ein Strich. Leonie atmete erleichtert aus. "Dann ist es also wegen Stress. Du solltest es ruhiger angehen.", sagte Lily. Die junge Potter nickte. Sie war froh über das negative Ergebnis. Nach Nikas Verlust fühlte sie sich noch nicht bereit für ein Kind. Außerdem war sie erst 17 und wollte erstmal die Schule abschließen und eine Ausbildung machen. Leonie ahnte, dass das Ausbleiben der Periode mit ihren Alpträumen zusammen hing. Sie träumte noch immer ständig von Hagelkorn. Die psychologische Hilfe nahm sie jedoch nicht in Anspruch, obwohl sie zugesagt hatte. Aber als sie ihre neue Psychologin vorgestellt bekommen hatte, beschloss Leonie die Hilfe nicht in Anspruch zu nehmen. Die Frau war kalt und unfreundlich gewesen. Bei der zweiten Sitzung meinte sie, Leonie solle sich nicht so anstellen, es sei ja nun schon ein Jahr her. Leonie war wütend geworden und hatte weitere Sitzungen verweigert. Sie wollte auch keinen weiteren Versuch mit jemand Neues starten. Hinzu kam der Prüfungsstress.
Nach und nach legten sie alle ihre Prüfungen ab. Professor Durand hatte einen Parcour aufgebaut, den sie, mit den gelernten Zaubern, meistern mussten. Bei Professor Slughorn mussten sie den Liebestrank Amortentia brauen. Leonie fragte sich wieso, da sie den in Hogwarts eh nicht anwenden durften. In Kräuterkunde mussten sie einige sehr fiese Pflanzen umtopfen. Ansonsten schrieben sie sehr viel.
In der Freiwoche verbrachte Leonie viel Zeit draußen. Zusammen mit ihren Freundinnen saß sie am schwarzen See. "Was macht ihr in den Ferien?", fragte Léna neugierig. "Wahrscheinlich bleiben wir zu Hause, Aufgrund des Krieges.", antwortete Zoé seufzend. "Wir fahren auch nicht weg. Mum und Dad machen sich Sorgen. Sie merken ja, dass was los ist.", sagte Lily leise. "Wir machen es uns wahrscheinlich viel in unserem Garten gemütlich. Zum Glück haben wir einen Garten.", erzählte Leonie. "Und ihr?", fragte Johanna die Freundin. "Weiß nicht, wir bleiben vermutlich auch zu Hause. Dad ist ja noch im Einsatz.", sagte Léna und sah besorgt aus. "Er kommt doch aber bestimmt auch nach Hause zu euch. Er arbeitet doch nicht 24/7 durch.", meinte Lily und nahm die Hand der Freundin. "Ich weiß nicht... kann sein...", sagte sie leise. "Mein Dad geht Morgens zur Arbeit und kommt Abends oder Nachts wieder. Außer er ist weiter weg im Einsatz. Dann übernachtet er dort. Also wird es bei deinem Dad genauso sein.", versuchte Leonie die Freundin zu beruhigen. Léna lächelte leicht, war aber nicht wirklich beruhigt.
Am Mittwoch bekamen Léna, Aurélien und Professor Durand Post. Die Umschläge waren Samtblau und auf jedem Brief waren mit dem Siegel drei weiße Blumen befestigt. Léna starrte den Brief an, traute sich nicht ihn zu öffnen. Sie hatte bei Johanna mitbekommen was für ein Brief das war. Leonie wurde blass, sah ihre Freundin erschrocken an. Diese öffnete schließlich doch den Umschlag, zog ein Blatt Pergament hervor und begann zu lesen. Tränen bildeten sich in ihren Augen und bahnten sich ihren Weg übers Gesicht. Leonie las den Brief mit.
Sehr geehrte Miss Durand
Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Vater im Krieg gefallen ist. Wir möchten Ihnen unser tiefempfundenes Beileid für Ihren Verlust aussprechen. Und wir Danken Ihnen und Ihrer Familie, dass Ihr Vater uns im Kampf gegen den Krieg unterstützt hat.
Leonie schwieg, denn ihr fielen nicht die richtigen Worte ein. Sie zog ihre Freundin in die Arme und strich ihr über den Rücken. Léna weinte leise an Leonies Schulter. Leonie bemerkte, wie Professor Durand ganz blass geworden war. Die Professorin stand auf und verließ die Große Halle. Aurélien stand ebenfalls auf. Er kam rüber zu den Gryffindors. Er nahm seine Schwester an die Hand, um sie von den Schaulustigen raus zu holen. Leonie half ihm dabei. Zusammen setzten sie sich draußen an den schwarzen See. Léna weinte noch immer, während Aurélien stumm da saß und auf die Wasseroberfläche starrte. Leonie bemerkte, dass in seinen Augen Tränen schimmerten. Die Gryffindor seufzte leise. Die Stimmung war an einem tief angekommen und niemand sagte etwas.
Am Abend stand Professor Dumbledore auf und trat an den Rednerpult. Sofort war alles still und alle Blicke lagen auf dem Schulleiter. "Wir müssen uns von Professor Durand verabschieden. Wie Ihr sicher alle mitbekommen habt, hat Professor Durand heute früh einen Brief vom Ministerium erhalten. Leider ist Ihr Mann im Krieg gefallen, welcher aus Frankreich hier her kam, um uns zu helfen.", fing Dumbledore an. Noch immer war es sehr still. Léna sah allerdings zu ihrer Mutter. Sie sah traurig und wütend aus. Trotz allem wollte sie Hogwarts nicht verlassen. Léna wollte nicht zurück nach Frankreich. "Professor Durand hat mir heute Mittag mitgeteilt, dass Sie sich nun mehr auf sich und Ihre Familie konzentrieren möchte. Deshalb hat sie mir heute Ihre Kündigung eingereicht.", beente Dumbledore seine Rede. Die Schüler klatschten der Professorin, weil sie sie sehr gerne hatten. Professor Durand schwieg, sie schaute zu ihrer Tochter, erkannte am Blick was in dieser vorging.
Nach dem Essen kam Professor Durand in den Gryffindor-Turm. Sie nahm Léna beiseite. "Ich will Hogwarts nicht verlassen! Hier habe ich endlich Freunde gefunden. Du weißt, dass ich in Beauxbaton nie glücklich war.", warf Léna ihrer Mutter direkt an den Kopf. Die Professorin seufzte leise. "Deswegen wollte ich dir einen Vorschlag machen.", sagte sie. Misstrauisch sah Léna ihre Mutter an. "Du darfst weiter in Hogwarts zur Schule gehen. Dafür musst du mir versprechen, mir regelmäßig zu schreiben. Und ich möchte, dass du in den Ferien nach Hause kommst. Außerdem erwarte ich, dass du dich auf die Schule konzentrierst und unserer Familie keine Schande machst.", sagte sie. Léna sah sie überrascht an, nickte wild. "Ich verspreche es. Aber bitte trenn mich nicht von meinen Freunden. Sie geben mit Halt.", fügte das Mädchen hinzu. "Deswegen erlaube ich dir, deinen Abschluss in Hogwarts zu machen.", sagte Professor Durand. Mutter und Tochter umarmten sich. "Ich rede heute noch mit Professor Dumbledore.", versprach sie ihrer Tochter und ging dann. Léna sah ihr dankbar nach und setzte sich dann zurück zu ihren Freunden. "Ich darf bleiben.", sagte sie leise. Die Freundinnen strahlten sie an. Sie hatten Léna sehr lieb gewonnen und wollten die neue Freundin nicht verlieren.
Sie alle waren traurig genug, dass Professor Durand im neuen Schuljahr nicht wieder kommen würde. "Ob Professor Dumbledore jemanden findet?", fragte Leonie nachdenklich. "Ich denke schon. Er hat bisher immer wen gefunden.", antwortete Zoé. Léna sah die Freundinnen fragend an. "Wir hatten in den sechs Schuljahren schon sechs Professoren für Verteidigung.", erklärte Lily. "Warum das?", fragte Léna überrascht. "Professor Winchester war ein arroganter Vollidiot.", begann Johanna, wurde jedoch unterbrochen. "Du meinst wohl Professor Dr. Dr. Winchester!", grinste Leonie. Léna sah die beiden irritiert an, während Zoé anfing zu grinsen. "Er hat sich uns damals mit Professor Dr. Dr. vorgestellt. Leonie hat ihn daraufhin gefragt, ob es weh täte, Professor Dr. Dr. zu sein."erklärte Lily und konnte sich ein kleines Grinsen auch nicht verkneifen. Léna begann zu lachen. "Er taugte nichts, deshalb hat Dumbledore ihn nach einem Jahr gekündigt.", meinte Lily schließlich. "Danach hatten wir Professor Cooper. Er hat es irgendwie geschafft sich mit einem seiner Zauber selbst zu plätten, statt die gegnerische Puppe. Der liegt noch immer im Mungos.", erzählte Johanna weiter. "Der war auch ein Idiot.", meinte Zoé trocken. Leonie lachte leise. "Professor Davis war cool, aber der hat sich Beruflich leider neu orientiert.", sagte Leonie seufzend. "Professor Clark war für den Beruf nicht gemacht. Kam ihr ein Schüler quer, fing sie direkt an zu heulen.", erzählte Leonie weiter. "Und im letzten Jahr hatten wir Professor Coleman. Er ist gegangen, weil er eine Familie gegründet hat.", endete Zoé. "Das Baby müsste doch längst da sein.", fiel Lily auf. "Das Baby ist auch schon längst da. Isabella hat mir geschrieben, da waren ein paar Fotos vom Baby mit bei. Die Kleine ist richtig süß.", bestätigte Leonie lächelnd. "Isabella?", fragte Léna leise. "Isabella war meine Psychologin.", antwortete Leonie. "Wir schreiben uns und auch Professor Coleman fragt immer mal nach wie es mir geht.", fügte Leonie hinzu. "Wieso fragt er nach? Was hat er mit dem Ganzen zu tun?", fragte Léna irritiert. "Lily hat Professor Coleman damals gesagt, dass ich in Gefahr sei. Er ist mit ihr sofort zum Klassenzimmer für Zaubertränke geeilt. Professor Coleman hat mich damals aufgefangen und in den Krankenflügel gebracht. Und er hat meine Geschwister beschützt, bis es wieder sicher im Schloss war.", erklärte Leonie leise. Léna schwieg. Sie hatte die Freundin nicht traurig machen wollen. "Er war ein wirklich guter Lehrer und er ist ein wunderbarer Mensch. Ich bin ihm sehr dankbar, denn er und seine Frau haben mir geholfen, irgendwie wieder Fuß zu fassen.", sagte Leonie und ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
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Leonie Dorea Potter II (Harry Potter FF)
FanfictionDer Krieg wird schlimmer, Leute verschwinden, Gebäude werden zerstört und das Misstrauen wächst. Langsam dringt der Krieg auch durch die Mauern von Hogwarts. Leonie, welche noch die Erlebnisse vom vorherigen Schuljahr zu verarbeiten hat, steht nun n...