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Betrachtete man Valentin Saphir allein für wenige Sekunden, so konnte man zweifelsfrei verstehen, woher die Ondits kamen, dass er und der erste Kaiser Bruktiens Ernst Friedrich I. weitaus mehr gewesen waren als politische Partner und Verbündete gegen die Große Ausmerzung.
Niemand konnte leugnen, dass sein Gesicht hübsch, wenn nicht sogar einnehmend war.
Auf diesen Zügen hatte jedoch seine Herkunft aus dem von Morokew eroberten Khanat Khayagdsan eine Unterschrift gelassen.
Die dunklen, epikanthischen Augen und die abgeflachte Nase verrieten sie, trotzdem zeichnete ihn die goldene Amtskette als Staatsdiener Bruktiens aus.Cäcilie konnte für Saphir aber nur inständig hoffen, dass diese Liebschaft erst eingesetzt hatte, nachdem der Kaiser die Reformen gegenüber den Zauberern begonnen hatte und nicht während das Leuchten der Scheiterhaufen in ganz Bruktien heller aufgeflammt waren als je zuvor.
Doch egal was auch in der Vergangenheit war - Liebe, Verzweiflung, vielleicht auch beides - es hatte dazu geführt, dass Saphir am Höhepunkt seiner Macht erstrahlte und Kabisius unter gehobenen Brauen musterte.
Augenblicklich zog die Generalin ihre Finger aus dem Handkuss zurück."Sie!" Ihr Fauchen weckte die Anwesenden aus ihrem Schock. "Sie!"
Beinahe fürchtete Zilli schon, Kabisius' Klauen würde auf eine der blassen Wangen donnern, stattdessen prasselten nur Wörter wie Munition auf den Magierfürsten herab.
"Ich habe keine Zeit für diese Floskeln. Verantworten Sie sich endlich!"
Saphirs dunkle Brauen zuckten bei den Worten in die Höhe.
"Ich soll mich verantworten? Bei allem Respekt, aber in Ihrem Frontgebiet wird eine magische Reaktion ausgelöst, die jedem Zauberer bis Morokew ins Mark schneidet und Sie sind scheinbar unfähig, dem den nötigen Ernst zu widmen. Ist das nun auch schon wieder meine Schuld oder sind Sie diesmal etwas kreativer?" Kabisius schnappte nach Luft, aber Saphir hob abwehrend die Hand."Keine Sorge, ein Geist hat mir bereits geflüstert zu welchen ... charmanten Worten Sie gegriffen haben. Ihr Liebreiz eilt Ihnen voraus", meinte er nur, ließ sich an einem der Tische nieder und angelte eine Krokantpraline von einem Dessertteller.
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Die Geißel von Valon
FantasyAls Magierin in der bruktischen Armee ist Zilli Palinquas ein einziges Schicksal vorherbestimmt: Sterben für die Sünden ihrer Ahnen. Genau das hat sie getan - und den Tod selbst betrogen. Doch als eine militärische Katastrophe ewige Feindschaften un...