IX. Entflammter Himmel

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"Also zeigt sich hierin die Genialität und Voraussicht der Generalin - mögen die drei sie selig haben!"

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"Also zeigt sich hierin die Genialität und Voraussicht der Generalin - mögen die drei sie selig haben!"

Die Lüge schmeckte bitter auf Zillis Lippen, als sie einer Offizierin des Regiments Königswürde das Papier unter die Nase rieb, auf dem neben Kabisius Unterschrift die genaue Ausarbeitung ihres hastig zusammengezimmerten Plans prangte.
Die leicht untersetzte Frau besaß den höchsten Rang unter denen, die nicht schnaufend und schreiend im Kurhaus festsaßen, doch trotzdem starrte sie das Schreiben an wie ein Kind die Geschenke zur Wintersonnenwende.
Die Soldaten, die sich hinter ihr drängten und sich in den nun erdrückend vollen Unterstand gequetscht hatten, taten es ihr in der Entgeisterung gleich.

"Das ist unglaublich", murmelte sie kopfschüttelnd vor sich her. "Einfach unglaublich. Ich dachte schon, wir wären dem Feind vollkommen ausgeliefert."

"Tja, sehen Sie nach draußen und überzeugen Sie sich selbst von unserer Schlagkraft."

Schon durch den kleinen Spalt der Schießscharten erkannte man das blasse Ungetüm, dessen aufgeblähten Bauch sich immer höher in die Lüfte schwang.
Es war der Korpus eines Luftschiffes, ein Meisterwerk bruktischen Ingenieurskunst, auf denen man mit Farbe den landeseigenen Löwen geschmiert hatte - diesmal aber in Schwarz, nicht in dem üblichen weiß.
Jedoch war es nicht eine Konsequenz der vermeintlich authentischen Befehle, sondern Eigenverantwortung der Luftpionieren, nachdem die benachbarten Artilleriebatterien durch die Anweisungen zum koordinierten Angriff in Euphorie ausgebrochen waren.
Zilli konnte nicht mehr zufrieden damit sein.
Nicht nur war ein Luftschiff ein geschaffenes Werkzeug für Aufklärung und trug eine Bombenlast, wie nichts anderes es konnte, hier war es zu einem Zeichen dafür geworden, dass ihre Taktik aufging.
Zuerst hatten sie die Feldwebel und Leutnants der Artillerie fragend angeblickt, hatten mit gerümpften Nasen ihre Ärmelaufschläge bemerkt und an ihren Befehlen gezweifelt.
Beinahe wäre ihr da das Herz stehengeblieben, würde es nicht immer stillstehen.
Bis selbst der knorrigste Artillerist auch innerlich zum Schluss gekommen waren, dass es besser war eine Lüge zu leben, als in die Ecke gedrängt Kaninchen zu sterben.

Die Geißel von ValonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt