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Valentin hatte sich eigentlich immer gerühmt, einen relativ neutralen und sachlichen Blick auf den wilden Tanz der Mächte zu liefern.
Doch blickte man zurück auf diesen schicksalshaften Tag im letzten Sommer, wo sich Vertreter aller wichtigen marlarischen Nationen in der erstickenden Hitze des Heumonats im Perlmuttsaal der neutralen Republik Rosveld quetschten, konnte es darüber keinen Bericht geben, der nicht wie ein Fiebertraum klang.
Denn es war der Tag, an dem der Krieg ausbrach.Man hätte es nicht denken können, aber unter dem saphirblauen Himmel und hinter den vergoldeten Rundbogenfenstern herrschte eine derart geladene und prickelnde Stimmung, die jedes Gewitter wie Kaiserwetter hätte erscheinen lassen.
Passenderweise war Valentins Kaiser der einzige, der diese Situation in ihrer Tragkraft nicht zu fassen schien.
Ganz im Gegenteil."Also wirklich", echauffierte sich Seine Majestät. "Dieser Außenminister Arondax wird wahrlich mit jedem Jahr nicht nur dreister, sondern auch noch hässlicher. Dafür sah die Sultana Merve noch nie schöner aus. Also die roten Köfte komplimentieren ihr Gesicht wahrhaftig!"
"Kaftan, Majestät", unterbrach ihn Valentin da prompt. "In Ataman nennt man diese Kleidung Kaftan."
Für einen Moment wollte er erklären, dass es sich bei Köften um eine Speise handelte, biss sich aber noch im letzten Moment auf die Zunge.
Nicht, dass er den Kaiser noch auf die Idee brachte, die Sultana vernaschen zu wollen.
Hier.
Auf dem Tisch.
Direkt vor ihnen allen.Der Magier aber erntete bloß ein Schnauben.
"Wie auch immer", verwarf der Kaiser seine Anmerkung sofort. "So, dieser grüne Kaftan gestern biss sich aber wirklich zu sehr mit Ihrer Haut, finden Sie nicht, Saphir?"
"Wenn Sie das so sagen", konnte eben jener nur seufzen, inständig hoffend, dass der Spuk damit aufhören würde.
Tat er aber nicht.Natürlich hatte er diese Rechnung ohne Ernst Guilelmus II. ausgeprägten Sinn für Antidiplomatie gemacht.
"Ach ja, die gute Sultana und Ihr Sultanat Ataman. Ich kann kaum warten, bis Ihr Reich zerfällt. Dann können wir uns ein nettes Stück für uns abzweigen."
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Die Geißel von Valon
FantasyAls Magierin in der bruktischen Armee ist Zilli Palinquas ein einziges Schicksal vorherbestimmt: Sterben für die Sünden ihrer Ahnen. Genau das hat sie getan - und den Tod selbst betrogen. Doch als eine militärische Katastrophe ewige Feindschaften un...