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In Valon regnete es Säure.
Aus ihrem Fenster beobachtete Zilli, wie die Tropfen zischend auf der verdorbenen Erde aufschlugen, wie Rauch in den Himmel stieg und Soldaten mit schmerzhaft verzerrten Gesichtern ins Trockene stürzten.
Auch Kerinks Kontorhaus wäre wohl der Zerstörung zum Opfer gefallen, schützte es nicht ein Zauber gewoben von ihr und Hašek.
So ragte es nur als blasser Zahn in den Sulfurhimmel und trotzte tapfer Magie und Wetter.
Ihre Strafe hätte deutlich schrecklicher ausfallen können, befand sie so hier im Trockenen und Warmen sitzend.
Nur lag das momentan weniger an Kabisius Gnade, sondern an der notorischen Abwesenheit des Oberst.Zilli seufzte, dann blickte sie wieder stur auf ihr Grimoire.
Die ewig gleichen Sigillen und Beschwörungen verschwammen schon vor ihren Augen, aber was blieb ihr anderes übrig?
Seit Stunden war kein einziger Befehl aus der Kommandozentrale gekommen.
Seit Stunden hockten sie hier, mit keiner Erlaubnis ohne Befehl agieren zu dürfen.Das Paradoxon der niederen Offiziere.
Nicht an der Front, auch nicht am Ort der Entscheidung, sondern im Limbo dazwischen.
Also taten sie das einzige, was ihnen in dieser Armee geführt von aristokratischen Dünkeln übrigblieb:
Warten.
Warten und Beten.
Nur hatte Zilli schon seit Jahren keine Hoffnung mehr in den goldenen Statuen und Talismanen gesehen, sondern blanken Schrecken.
Stattdessen kreisten die ganze Zeit nur Saphirs und Kabisius Gesichter in ihrem Kopf."Sehen Sie", quietschte Hašek da und drückte ihr regelrecht eine kleine, wild wuchernde Topfpflanze ins Gesicht.
Sie hob nur eine Braue.Hašek - vollkommen unbeeindruckt- schwenkte mit der Hand und eine blassgrüne Knospe erblühte in roter Pracht.
"Sie heißt Cäcilia!", verkündete er da stolz. Die immer weiter wuchernde Pflanze aber platzte fast aus ihrem Topf.Man sagte, die meisten Terramagier wären Tschetiken wie Hašek. Und viele Tschetiken somit Terramagier.
Ihre Geschichte erstreckte sich neben all den Sigillen und Zaubern auch in ihrem Grimoire.
Es war eine Abfolge von Bildern, ähnlich wie ein Wandteppich über Geburt und Fall eines Volkes.
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Die Geißel von Valon
FantasyAls Magierin in der bruktischen Armee ist Zilli Palinquas ein einziges Schicksal vorherbestimmt: Sterben für die Sünden ihrer Ahnen. Genau das hat sie getan - und den Tod selbst betrogen. Doch als eine militärische Katastrophe ewige Feindschaften un...