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Shruti fühlte sich wie eine Schlafwandlerin, als ihre Seidenschuhe sie durch die Korridore des Präsidentenpalastes trugen.
Es war, als würde sie träumen, aber sie träumte keinen normalen Traum, sondern einen Albtraum.
Und für sie gab es kein Erwachen.Hier, ganz allein zwischen den endlosen Fassaden, war sie nicht Thronfolgerin, Anführerin und Hoffnungsträgerin ihrer Nation, sondern ein Mädchen, das sich fürchtete.
Doch diese Angst galt nicht ihr selbst.Unweigerlich ballte sich ihre Faust um die zerknitterte Zeitung in ihrer Hand.
Dabei hatte sich die Schlagzeile bereits in ihren Schädel gebrannt, nachdem ihre Privatsekretärin ihr diese diskret nach der Oper gereicht hatte.Das neue Schreckensgespent am bruktischen Himmel!
Die bruktische Magierschaft hat scheinbar ihrer Heimtücke zu neuer Prosperität verholfen, verkündeten die ersten Zeilen des Artikels mit unverhohlenem Vergnügen.
Und das scheinbar vom Kaiser unterstützt. Wie sonst sollte man sich die Generalsernennung der Magierin Cécile Palinquas erklären?Selbst wenn die Karikatur daneben keinerlei Ähnlichkeit mit ihrer Cilia hatte und den mitreanischen Druckerpressen die nötigen Buchstaben für die korrekte Schreibweise fehlte, so war es doch unmissverständlich.
Wie hatte Cilia sich nur auf so etwas einlassen können?
Shruti hatte damals gedacht, sie hätte sie verloren. Endgültig. Aber das hatte sie nicht. Sie lebte. Irgendwie. Nur damit sie jetzt wieder in Gefahr geriet und-Was es auch war, jetzt konnte sie Cilia weder helfen noch beschützen.
Genau wie damals. Genau wie in Valon.
Shruti schauderte.Sie musste ihre Contenance zurückgewinnen und sich zusammenreißen, wenn sie nicht selbst scheitern wollte.
Immerhin konnte sie sich allzu gut daran erinnern, was sie und Saphir in der Oper über Dolus und seine bruktische Herrin gehört hatten.Also stoppte sie vor der Flügeltür, die zum Speisesaal Arondax' Dîner führte, atmete tief durch, richtete den goldenen Kamm in ihrer Frisur und lächelte.
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Die Geißel von Valon
FantasyAls Magierin in der bruktischen Armee ist Zilli Palinquas ein einziges Schicksal vorherbestimmt: Sterben für die Sünden ihrer Ahnen. Genau das hat sie getan - und den Tod selbst betrogen. Doch als eine militärische Katastrophe ewige Feindschaften un...