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POV. Reader

Ein Moment den ich wohl niemals vergessen werde ist als man meinem Namen rief.

„Das Mädchen!"

Ich hörte nur noch die Menschenmenge und sah meine nackten Füße im Schnee.

Ich spüre kein Reue, keine Verbitterung, keinen Hass und keine Trauer. Wenn man den Moment nicht bewertet, dann ist es auch nur ein Moment, wie jeder andere.

Meine Hinrichtung hatte keine Bedeutung für mich, ich war einfach da und das ist alles.

Doch ein Moment an den ich mich während der Hinrichtung erinnerte, war mit Eren.

Er gestand mir, dass er mich liebte. Ich wusste nicht wie ich reagieren soll. Was sagt man in so einem Moment? Ich hätte gerne gelacht und es für einen Scherz gehalten aber er hatte es sich so schwer gemacht mir das zu sagen, dass er Tränen in den Augen hatte und ganz rot wurde.

„Eren, ich.."

Immer ich. So war es immer, es drehte sich alles um mich. Was mir später ganz klar zum Verhängnis wurde.

Er nahm meine Hand und wirkte verletzt.
„Schon gut, du musst nichts sagen.."

Ich könnte nicht mal wenn ich wollte

Ich hörte Schritte. „Was macht ihr zwei hier?"
Es war der Hauptgefreite, welcher mich und Eren, Hand in Hand in einem Dunkeln Gang erkannte.

Heute kann ich über diesen Moment nur schmunzeln.

Unsere Hände lösten sich von einander, und wir schauten peinlich berührt zu Boden.

„Wieso seid ihr noch wach, geht sofort schlafen." Befahl er uns streng und wir schämten uns immer noch. Ohne zu antworten gehorchten wir.

„(D/n)?"

Als der Hauptgefreite meinen Namen rief, blickte ich zu ihm.

„Komm mit."

Von Eren verabschiedete ich mich mit einem bedrücktem Blick und folgte schließlich dem Hauptgefreitem zu seinem Büro.

Bis dahin schwiegen wir, ich war ziemlich gespannt, was er vor hatte. Es kam selten vor, dass er mich richtig bemerkte, obwohl ich zu dem Zeitpunkt schon fast vier Jahre bei dem Aufklärungstrupp war.

Es blieben auch nur vier Jahre.

Ich durfte mich setzen während er sich seinen Tee zubereitete. Als er den Deckel der Kanne anhob, stieß der heiße Qualm entgegen das Bild verstaute sich in meinen Erinnerungen.

Er kam schließlich mit zwei Tassen auf mich zu und überreichte mir eine. „Danke."

„Also (D/n).."

Ich mochte den Klang wie er meinen Namen sagte. Ich konnte nie zuordnen, welches Gefühl dahinter steckte.

Ich würde nicht sagen, ich bin naiv und schüchtern. Eher ruhig und beobachtend, dennoch konnte ich ihm kaum in die Augen sehen. Ich hielt mich immer für Tuff und das war ich eigentlich auch, aber nur als Fassade.

„Du bist ja schon eine Weile bei uns, wie sieht's aus?" Er nahm einen großen Schluck von seinem Tee und sah mir dabei in die Augen.

Natürlich hatte ich keinen blassen Schimmer wovon er redet, er erwartete doch glatt, ich könnte Gedanken lesen. „Was genau meinen sie?"

„Wie sieht deine Zukunft aus, wann hast du vor den Aufklärungstrupp zu verlassen?"

Ich war verwirrt. „Verzeihen sie Hauptgefreiter aber wie kommen sie drauf, dass ich den Aufklärungstrupp verlassen würde?"

Für diese Frage warf er mir einen selbstverständlichen Blick zu. „Du bist eine Frau, ich nehme schwer an du willst dein restliches Leben hier verbringen."

Bis heute frage ich mich, woher seine Neugier kam.

„Ich bin nicht sicher, warum wollen sie das wissen?" Fragte ich unsicher und fühlte mich langsam nicht so wohl.

„Weil ich dich in meine Einheit holen will und ich keine Aussteiger brauche."

Dieser Satz traf mich irgendwie aber es fühlte sich auch gut an.

„Jedoch haben wir ein Problem, deine Akte. Meiner Meinung nach zu wenig Informationen über eine Person, der ich unser aller Leben anvertrauen soll."

Nur der Name und das Geburtsdatum.

„Nur der Name und das Geburtsdatum vorzuweisen? Hast du deine Erinnerung verloren oder was?"

Ich wünschte ich hätte ja gesagt.

Nein.." Meine Unsicherheit stieg, auf diese Frage war ich nicht vorbeireitet. Schon gar nicht von ihm.

Er setze die Tasse ab und überkreuzte seine beine. „Was machen wir jetzt?"

Mir schwirrte nur eine Frage um Kopf herum und zwar wie ich aus dieser Situation rauskam und als hätte er es gerochen wurden wir in dieser unangenehmen Situation gestört.

Der Hauptgefreite machte die Tür auf und Erwin Smith, Kommandant meiner Einheit und mein persönlicher Begleiter, betrat den Raum.

Es war nur ein winziger Augenblick doch ich bemerkte, dass Erwin meine Unsicherheit spürte.

„Was machst du denn hier (D/n)?" Fragte er mich ironisch und deutete auf die Zeit an.

„Wir hatten noch etwas zu klären." Der Hauptgefreite antwortete für mich und ich hielt mich zurück.

„Levi könnte ich unter vier Augen mit dir reden, es geht um die Rekruten." Der Ton gefiel mir noch nie, wenn Erwin wirklich ernst wurde. Er klingt überwiegend bei jedem seiner Unterhaltungen recht ernst, doch dahinter spürte man immer eine vertraute Atmosphäre.

Das aber war ein Befehl, er wollte wissen was los war.

„Schon gut, ich wollte sowieso gerade gehen. Danke Hauptgefreiter." Es kam nur ein monotoner Blick zurück.

Ich ging an Erwin vorbei. „Kommandant!"
Er nickte zurück.

Ich war mir ziemlich sicher, ich sollte ins Büro von Erwin gehen doch stattdessen ging ich auf Zimmer und legte mich hin.

„Wieso so spät?" Mikasa wachte auf und drehte sich zu mir.

„Ich musste noch was erledigen." Erklärte ich während ich die Augen bereits geschlossen hatte. 

„Und was?" Hackte sie nach. Ich mochte meine Freundschaft zu mikasa. Ich entstand nie ein Gespräch was aufgezwungen war oder sorgen wie, sie könnte mich eigentlich nicht leiden.

Wir hatten auch nicht die Art von intensiven Gesprächen über die Welt, sie war einfach da und ich ebenfalls. Im laufe der Zeit, ist einiges passiert, was ihre und meine Wege trennte dennoch blieb dieses Bund bis zum letzen Tag.

Mikasa, ich denke an dich.

Levi X Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt