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POV. Reader

Unter seiner Aufsicht blieb ich einige Stunden in seinem Büro. Erwin hatte viel zutun, doch er sagte alles ab um sich um mich zu kümmern.

Dieser Mann war gefährlich. Ich wusste es damals und ich weiß es heute.

Niemand kennt ihn so gut wie ich und damit ist nicht die vertraute Art und Weise gemeint.

Er brachte mir alles damit ich mich erholen konnte und ordnete sogar an, die Nacht auf dem Sofa zu verbringen, falls es wieder dazukommen sollte, dass ich unter den anderen zusammenbreche.

Während seiner kurzen Abwesenheit, sah ich mir seine Unterlagen an.

Alles papierkram, den auch Mike vor dich hatte. Blöde Genehmigungen, offizielle und inoffizielle Aufträge.

Aufträge..

Ich konnte dieses Wort nicht mehr hören. Mein Lebenlang führte ich Aufträge aus.

Ich fand nichts, was mein Interesse weckte und legte mich zurück hin um ein wenig Schlaf nachzuholen.

Die Zeit verging und ich hörte das Schloss, sofort wachte ich Reflexartig auf und sah zur Tür.

Es ist nur Erwin

Erleichtert lehnte ich mich zurück, er schien nicht besonders entspannt anzusehen.

„Stimmt etwas nicht?"

„Ich hatte eben eine Besprechung mit den anderen Kommandanten, der Generalisimu war ebenfalls anwesend."

Das konnte also nichts gutes heißen. Er überreichte mir eine Akte. „Was ist das?"

„Dein Fall."

Die Realität holte mich wieder ein. Ich wollte nicht mal reinschauen.

„Anscheinend soll es Zeugen geben, die vor Jahren eine Aussage getätigt haben. Ich hab dir erst neulich mitgeteilt, dass dein Fall wieder ausgegraben wurde, das ist der aktuelle Stand."

Ich öffnete die Akte und blieb bei der ersten Seite direkt hängen.

„Wieso weiß ich nicht, dass du bereits im inneren Distrikt warst?" Seine frage kam schnell, noch bevor ich die ersten zwei Sätze lesen konnte.

Ich sah nur das Bild von den Häusern, welche es nur im inneren Distrikt gab. Ich dachte mein Herz hört auf zu schlagen, als ich die Umrisse erkannte.

Ich begann zu stottern. „Es war eine einmalige Sache, das kann doch nicht möglich sein.."

Ich blätterte ungläubig weiter. „Wie haben sie das herausgefunden..."

Er seufzte enttäuscht und blieb mit offene Frage zurück. „Ich dachte, du hast mich alles erzählt, wieso hast du das ausgelassen?"

Er war sauer, keine Frage.

„Ich weiß es nicht mehr, es war so nebensächlich-„

„(D/n), jeder deiner Aufträge sollten mir bekannt sein. Das ist ein viel zu wichtiges Detail um es auszulassen." Ermahnend aber noch schonend erklang seine Stimme durch den Raum.

„Mit wem warst du da? Wo und wieso?"

Ich legte die Akte auf meinen Schoß und dachte nach. „Roger.."

„Roger und weiter?"

Ich sah erschrocken auf als er nachhakte. Meine Stimme zitterte immer noch. „Nur Roger. Wir hatten eine Lieferung.." Erinnerte ich mich und gestand leise.

„Eine Lieferung aus dem inneren Distrikt? Was war das für eine Lieferung?"

Scheiße, frag mich nicht so viel..

Ich fasste meinen Mut zusammen und gestand. „Es war eine Waffen Lieferung."

Er sah mich ungläubig an.

„Der innere Distrikt lieferte auch aber nur eine kurze Zeit, wir hörten nach ungefähr zwanzig oder einundzwanzig Lieferungen auf, weil das Risiko zu hoch war."

Wütend stemmte er sich gegen seinen Schreibtisch. „Wieso erfahre ich so eine wichtige Information nach erst fünf Jahren?"

„(D/n)!"

Meine Unsicherheit stieg in diesem Moment wie schon lange nicht mehr. Nicht nur die Tatsache, dass ich es ihm komplett verschweigen hatte sondern auch, dass es überhaupt Lieferungen aus dem inneren Distrikt gab.

Er fasste sich zusammen und seufzte. „Konzentrieren wir uns erstmal auf dich: Wo genau war das?"

„Das kann ich nicht genau sagen, die Lieferung fand genau am Fluss statt, so sind wir auch zurückgekehrt."

Es machte jetzt sowieso keinen großen Unterschied, ob ich ihm die Wahrheit erzählte oder nicht. Zu spät ist zu spät.

„Name des Lieferanten?"

„Negativ."

Das war wohl eine Sackgasse für ihn. Die Ironie war doch, dass meine neue Einheit gerade auf Observation auf den Waffen Schmuggel setzte und ich nie daran gedacht habe, diese Sache je zu erwähnen.

Ja, ich glaube das war es, was ihn wirklich verärgerte.

„Wie alt ist die Aussage?" Fragte ich nach einer Weile der stille.

„Unbekannt, es wurde kein Datum angegeben."

Dann stimmte etwas nicht, das bemerkte ich sofort. „Dann muss dahinter mehr stecken, aussagen werden so nicht aufgenommen?"

Ich war verwirrt und Erwin ebenfalls, er hatte es sogar später als ich gemerkt.

„Wir müssen die Person finden, die diese Aussage getätigt hat." Fiel mir sofort ein.

„Was willst du damit sagen?" Er kam neugierig auf mich zu.

„Ich weiß nicht genau, aber da kann etwas nicht stimmen. Die Militärspolizei würde einen Zeugen niemals verbergen-„ Er beendete meinen Satz. „Außer der Zeuge ist die Militärspolizei-„ Und ich korrigierte seinen.
„Nein, der Zeuge ist der Lieferant und dieser befindet sich unter der Militärspolizei."

Und solche Momente ließen mich vergessen, dass Erwin mein Feind war. Es war genial, wie gleich unsere Gedankengänge waren und wir keine Worte brauchten um zu wissen, was der andere denkt.

„Das heißt dann ja, dass jemand aus der Militärspolizei mich kennen muss."

„Selbstverständlich, jeder kennt dich (D/n)." Fügte er hinzu. Er hatte seine Enttäuschung vergessen und packte seine Sachen um wieder zu gehen.

„Was werden sie jetzt tun?"

Bevor er die Tür öffnete, sah er zu mir. „Ich werde versuchen herauszufinden ob die Militärspolizei nicht noch mehr von diesen Aussagen zu verbergen hat."

Levi X Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt