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POV. Reader

Mehr als zwei Tage verbrachte ich damit, durchzuschlafen. Durch die Verletzung bekam ich auch hohes Fieber, was mich also nochmal ans Bett fesselte.

Jetzt wusste ich, wie Eren sich nach seinen Verwandlungen fühlte. Mich besuchten die anderen sehr oft, es war meist wirklich nervig, weil jede Stunde entweder Rainer oder Jean oder sie beide zusammen da waren.

Sie demolierten auch mein Zimmer, als sie begannen sich mit Eren zu streiten, der genau wie ich ein Wrack war.

Es klopfte an der Tür und während Jean und Rainer noch lautstark sich unterhielten, kam der Kommandant ins Zimmer.

Alle salutierten in einer Linie hervor und wurden sofort ruhig. Das war die einzige Ruhe die ich am Tag bekommen hatte.

„Soldaten." Nickte er zu den anderen und kam herein. „Würdet ihr uns einen Augenblick allein lassen."

Sie verließen das Zimmer und Erwin überreichte mir einen Stapel von Papier.

„Das ist der Protokoll, du musst einige Angaben noch selbst ausfüllen und einen Bericht abgeben."

Papierkram?!

Er erkannte schon an meinem Gesichtsausdruck, dass es mich überforderte.

„Einem beiläufigen Prozess wirst du nicht umgehen können, mach dir schon mal Gedanken über deine Aussage."

„Als was werde ich denn vorgeladen?"

Ich kannte diesen Gesichtsausdruck, Erwin war besorgt. „Das wird dann dort entschieden."

Und wie er es gesagt hatte, fand nur wenige Tage später der Prozess statt. Eren wurde als das Opfer vorgeladen, der Soldat, den ich verschont hatte als Täter und ich selbst, sollte vor Ort verurteilt werden.

Entweder als ein zeuge und zum späteren Opfer oder als Täterin. Der Generalisimu stand auf und jeder im Saal salutierte hervor.

Von der Militärspolizei bekam ich ziemlich unschöne Blicke zu sehen, auch von dem Kommandanten, dessen Hauptmann ich durchbohrt hatte.

Sofort nahm er auch das Wort ein.

„Euer ehren, ich fordere Gerechtigkeit für meinen Hauptmann, der von dieser Soldatin getötet wurde!" Rief er hinein.

Sofort nahm Erwin das Wort ein und verteidigte mich. „Diese Anschuldigung erscheint mir nicht fair. Euer Hauptmann hat sowohl einen meiner Soldaten entführt und gefoltert und meine andere Soldatin auch noch schwer verwundet."

„Zudem füge ich Hinzu: Das wie der Aufklärungstrupp geführt von Levi Ackermann's Einheit, die Aufsicht über Eren bekommen hat. Selbst dies hat ihr Hauptmann nicht beachtet und nach eigener Handlung entschieden."

Die Sache war eigentlich so gut wie klar, wir waren unschuldig?

„Ich wiederhole: Ihre Soldatin hat meinen Hauptmann umgebracht und einen von ihren Soldaten, die Hand abgehackt, sollten wir diese Tatsache unausgesprochen um Raum stehen lassen?"

Der Generalisimu stand auf. „(D/n) (N/n)?" Er hatte meine Akte vor sich liegen und nahm erschöpft die Brille ab.

Ich trat nach vorne und salutierte. „Ja!"

„Du bist ein Soldat, der geschworen hat, sein Leben für die Allgemeinheit zu geben. Dem ist doch so, nicht wahr?"

„Ja."

„Dies ist eine mehrfach dagewesene Situation. Bei diesem Tribunal wird nicht zivil sondern militärstrafrecht zur Anwendung kommen. Die richterliche Entscheidungsgewalt wurde vollständig an mich übertragen. Ich werde die Frage, ob du schuldig oder unschuldig bist, überprüfen."

„Hast du irgendwelche Einwände?"

Nach dieser Ansage?

Ich ließ meinen Blick sinken. „Nein, hab ich nicht."

„Dann frage ich dich jetzt: War es dir bewusst, in dem Moment, als du Hauptmann getötet und dem Soldaten die Hand abgehackt hast, was du da tust?"

„Ich bestätigte die Aussage, jedoch will ich hinzufügen, dass-„

Ohne mich zu Ende erzählen zu lassen, fiel mir Kommandant Dawk  ins Wort. „Ihr habt meinen Hauptmann getötet, das genügt-„

Der Generalisimu war genervt. „Das reicht! (D/n) hat die Erlaubnis!"

„Wie schon gesagt, ich habe mich lediglich Selbstverteidigt. Der Hauptmann hatte mich ohne Vorwarnung attackiert, sowohl er als auch die zwei Soldaten, die gegen das Urteil, welches sie bereits für Eren gesprochen hatten, verstoßen hatten."

Ich war nach dieser Aussage schon außer Atem und bekam das Schwindelgefühl. Nachdenklich sah der Generalisimu zu Eren.

„Eren Jäger?"

Eren war meine letzte Rettung, wenn er die richtige Aussage machen würde.

„Ja!"

„Kannst du diese Aussage bezeugen?" Fragte er erwartungsvoll. Jeder der einen klaren Menschenverstand hatte, konnte diese Situation ohne sein persönliches Empfinden einzubeziehen verstehen.

„Ich kann sie nicht nur bezeugen sondern werde sie vollkommen unterstützen. Der Hauptmann war kurz davor mich umzubringen bis Mikasa und (D/n) auftauchten und mich in letzter Sekunde retteten. (D/n) hat es zuerst mit Worten versucht, doch die Soldaten stürzten sich auf sie und selbst in dieser Lage, war sie so selbstlos und befahl Mikasa mit mir zu verschwinden-„

„Jäger du redest von deinen persönlichen Gefühlen heraus-„

„Und ihr labbert nur dreck und verteidigt euch auch noch mit dreck." Sofort verstummte Kommandant Dawk durch Levi's Aussage, der mich ebenfalls in Schutz nahm.

„Ihr seid so peinlich. Der Fall vollkommen klar, ihr habt das gesetzt gebrochen und unsere Soldaten zur Straftat angestiftet, zudem einer jungen Soldatin den Rücken aufgeschnitten, und ihr Schweine wollt dennoch im recht sein?"

„Levi beruhige dich." Erwin erhob seine Hand.

„Ihr könnt von Glück reden, dass ich nicht vor Ort anwesend war. Ich würde euren dreckigen Hauptmann nicht nur durchbohren sondern ihn komplett in Teile zerfetzt vor eure Tür schmeißen."

Ich weitete meine Augen als ich Levi's brutale Aussage hörte.

„Hauptgefreiter, ihr wart nicht da und könnt ihre Aussage nicht bestätigen-„

„Ihr Rücken. Ist aufgeschnitten. Komplett." Rief er in einem langsamen Tempo zurück und jedermann im Saal schwieg.

Levi X Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt