035

135 12 2
                                    

POV. Reader

Anpassen, was..

Meine Wut war nicht in Worte zu fassen, als ihn vor mir sah. Dieser abwertende Blick, ich war selbst für Levi in der untertreten Rangordnung.

„Damit das klar ist, das hier ist keine Wiedergutmachung für den toten Mann, sondern eine Abmachung."

Letztendlich hatte ich selbst bei ihm keine Wahl und ließ mich drauf ein. Er merkte das, als ich meine Körperhaltung lockerte und ergeben seufzte.

Er verließ den Raum und mein Frust und ich blieben zurück. Es war wie ein Todesurteil.

Ich war schon immer tot. Seit Beginn dieser Geschichte bis zum Ende. Nur der Unterschied war, dass ich eine Hinrichtung bekam und mein tot letztendlich angekündigt wurde.

Ich beschloss mich einige Stunden zur Ruhe zusetzen und nachzudenken. In den letzten zwei Tagen passierte zu viel wofür ich keine Ausdauer, weder körperlich noch seelisch hatte.

Ich hatte ab diesem Punkt schon das Gefühl, jeden Moment aufzugeben und alles hinter mir zu lassen.

Niemand wusste, wie tief ich eigentlich gesunken war und ich selbst wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, wie viel tief ich noch sinken würde.

Ich laufe hoffnungslos an der Menschenmenge vorbei und sehe mein jüngeres ich. Missverstanden, enttäuscht und keine Spur von Hoffnung zu sehen.

Ich tat mir nur selbst in diesem Moment leid und das ohne schlechtes Gewissen.

Was war falsch daran? Was hab ich falsch getan? Ich wollte doch genauso frei sein wie sie. Nur weil mein Weg anders war, heißt das nicht, dass ich anders bin.

Die Zeit verging, ich machte mich fertig und suchte Erwin auf dem Gelände auf. Draußen zu reden fehlte mir.

Er sah mich schon vom weiten und erkannte, dass ich weder erleichtert noch wirklich enttäuscht aussah.

Seine Schritte begannen als ich mich ihm näherte, wie liefen ein Stück und verließen das Hauptgefreiter.

„Du kannst also mit dem Gewehr umgehen." Keine frage, eine Feststellung.

„Ja, sieht so aus." Meine stimme klingt bedrückt, wie auch sonst. Ich verheimlichte ihm schließlich, dass ich während einer Observation einen unschuldigen Menschen ungebraucht hatte.

Es war der erste Mensch unter seiner Aufsicht, er wäre alles andere als begeistert davon.

„Du scheinst darüber nicht erfreut zu sein-„

„Es war nicht Anka's initial." Platze mir heraus und sofort verstummte er. Seine Gesichtszüge begaben sich ins fragliche.

„Wie kann das sein..." Murmelte ich vor mich hin.

„Wenn nicht er, wer dann?" Er suchte die Antwort bei mir, doch ich hatte keine.

Meine Aufregung stieg und ich merkte es nicht. „Ich- Ich weiß es nicht." Ich blieb mitten auf der Straße stehen und hob meine unbedacht. „Diese Konstruktion ist viel zu präzisere und das Material es ist nicht das selbe, es ist alles so.."

Sein schweigen unterbrach mich.
„Es ist was?"

„Es ist zu Gut, erschreckend gut..."

Plötzlich schmunzelte er und warf einen Blick über den Fluss. „Dann können wir von einer Massenproduktion ausgehen?"

Verzweifelt blickte ich meine Hände. „Ich weiß selbst doch nicht, dass scheint mir ein anderes Kaliber zu sein..." Ich hätte nicht gedacht, das mich an diesem Tag eine bloße Konstruktion eines Scharfschützen Gewehres so faszinieren und gleichzeitig erschrecken würde.

„Wie hat Levi daraufhin reagiert?"

Ich dachte nach wie ich es ihm sagen sollte, ohne mich selbst in Schwierigkeiten zubringen. „Es ging alles zu schnell. Wir wurden von einer gewagten Entfernung attackiert, die Schüsse konnte man kaum hören."

Und dann sah er ruckartig zu mir. Ja, ein Schuss solch eines Gewehres bringt ordentlich Lärm mit sich, aber dieses nicht.

„Es klingt unglaubwürdig aber so war es und ich kann es nicht erklären. Als hätte der Hersteller es drauf angelegt, lautlos Menschen umzubringen."

„Was würdest du jetzt machen?" Fragte er und schmunzelte während er mich voller Verzweiflung vor sich sah.

„Die Chance dafür ist zu gering, es könnte jeder sein." Ich wusste, woraufhin er andeutete. Die Hersteller finden? Niemals.

„Dann gehen wir jetzt davon aus, das da draußen einige Genie's herumlaufen und massenweise von diesen Gewehren produzieren."

Ich senkte hoffnungslos meinen Blick. „Sieht so aus."

Ich muss lachen, wenn ich daran denke, dass ich dieses Genie tatsächlich getroffen habe. Es war ein Genie der seine Arbeit mit Kunst verbindet.

Die Kunst weiter und größer als die gesamte Menschheit zu denken. Auf den ersten Blick, würde es keiner von uns denken, doch er hatte mehr wissen über das konstruieren als die gesamte Abteilungen unserer Trupps.

Er war ein gnadenloses Genie.

Levi X Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt