Kapitel 23

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Nun stand ich da in meinem Kleiderschrank und konnte micht nicht entscheiden. Kleid oder Hotpants und T-shirt? Nach einigen Minuten zog ich das Kleid vom Bügel und schlüpfte hinein. Es war- was für ein Zufall- cremefarben und reichte mir bis zu den Knien. Laute Musik dröhnte aus dem Wohnzimmer in alle Richtungen. Die Geburtstagsparty von Lucas war schon in vollem Gange. Mein Handy vibrierte, ich hatte eine Nachricht bekommen.


Ann :

Parken gerade vor deinem Haus.


Ich beeilte mich, meine Schuhe anzuziehen und stürmte die Treppe hinunter, durch das Wohnzimmer zur Haustür. Als ich sie öffnete, blickte ich in die glücklichen Gesichter meiner Freunde. "Hey", begrüßte ich sie. Wir gingen ins Wohnzimmer und suchten uns einen freien Platz auf dem Sofa. Der Sessel war schon besetzt. Erst beim erneuten Hinsehen erkannte ich die Personen die dort saßen : Ryan und über ihm ein Mädchen, das ich nicht kannte. Sie knutschten wild miteinander. War ich ihm denn gar nichts wert gewesen ? So schnell konnte er mich also vergessen... Egal, immerhin hatte er mich belogen und es war klar, dass der Badboy sich gleich die nächstbeste Bitch greifen würde, nur um "Spaß" zu haben. Hätte ich das doch bloß vor unserer Beziehung erkannt ! Um uns herum tanzten die Leute ausgelassen und betranken sich. Die meisten waren ein wenig älter als wir, eben in LucasˋJahrgang. Ein besoffener Joey riss mich aus meinen Gedanken. "Hey , wollt ihr auch Wahrheit oder Pflicht spielen ?" Er lallte, trotzdem verstand ich ihn. Wahrheit oder Pflicht mit den Besoffenen ? Ob das so eine gute Idee war ? Doch Ann ließ meine Zweifel nicht weiter zu. Sie zog mich hinter Joey her und auch die anderen folgten. "Klar, wollen wir !", rief sie. Die hatte doch echt einen an der Waffel ! Da konnte doch nur etwas Schlimmes dabei herauskommen, wenn man mit Besoffenen auf einer Party Wahrheit oder Pflicht spielte ! Das schien ihr allerdings egal zu sein. Auch Max, Kyle und Sophie schienen Lust darauf zu haben. Als ich schließlich Jayden ansah, wandte ich auch schon wieder den Blick ab. Da standen so viele unbeantwortete Fragen zwischen uns. Wir hätten reden sollen, taten es aber nicht. Vielleicht wäre es peinlich gewesen ? Allerdings war es offensichtlich, dass wir Gefühle für einander hatten. Jedenfalls hatten wir uns noch nicht ausgesprochen. Joey hatte uns zum Flur geführt, wo die anderen schon in einem Halbkreis um eine Flasche herum saßen. Auch Lucas schien besoffen zu sein. Wir füllten den Kreis ganz aus, indem wir uns zu ihnen auf den Boden setzten. Ich warf einen Blick in die Runde. Jeder Junge aus der Clique hatte ein Mädchen neben sich. Lucas saß neben Nataly. Die Beziehung schien zu halten ! Ganz anders als bei Ryan, der auch mitspielte und seine Bitch irgendwo zurückgelassen hatte. Irgendeiner von den Jungs fing an, die Flasche zu drehen und sie zeigte auf einen seiner Freunde. Der etwas ältere Junge musste eine Flasche Bier in wenigen Sekunden austrinken. Oh man, der hatte doch vorher schon so viel intus ! er taumelte auf seinen Platz zurück und merkte nachdem seine Freundin ihn angestupst hatte, dann auch irgendwann, dass er nun die Flasche drehen musste. Und sie zeigte auf Jayden. Dieser schien nicht zu wissen, ob er sich freuen oder die Flasche hassen sollte. "Du musst strippen. ", meinte der besoffene Junge. Jayden sah man die Panik an. War ja klar, dass nur schlechtes Zeug dabei rauskommen könnte ! Er wusste nicht, was er tun sollte. Ich an seiner Stelle hätte es nicht gemacht. Und tatsächlich, er wandte sich an den besoffenen Kerl und diskutierte. "Und wenn ich es nicht mache ?", fragte er. Der Typ überlegte. Es dauerte ziemlich lange. Man, wie zugedröhnt war der denn ?! Dann hatte er sich entschieden. "Dann küss... sie." Mir wurde nicht sofort klar, wen er meinte und drehte mich deshalb um, aber hinter mir saß niemand. Er zeigte auch mich. Wieso denn ausgerechnet auf mich ?! Jayden hatte die Wahl zwischen mich küssen und strippen. Seine strahlend blauen Augen blickten mich an. Er überlegte und kam dann kurz darauf auf mich zu. Fast im selben Moment setzte er sich neben mich und ahm mein Gesicht in meine Hände. Meine Wangen kribbelten wie verrückt und ich konnte nicht mehr klar denken. Wie konnte eine einzige Berührung nur so guttun ? Seine Lippen fanden meine und es fiel mir nicht schwer, den Kuss zu erwidern. Ein Feuerwerk der Gefühle brach in mir aus. Ich wollte nicht, dass es aufhörte und er anscheinend auch nicht. Ich stöhnte leise. Jayden konnte einfach so gut küssen ! Als die Besoffenen anfingen zu klatschen, lösten wir uns wieder voneinander. Wir hatten für kurze Zeit die Realität vergessen. Hatten uns fallen lassen und hatten unseren wahren Gefühlen nachgegeben. Es war, als hätte ich schon die ganze Zeit so für Jayden empfunden. Seine Aufen fesselten mich und ich erwiderte seinen Blick. So viele Gefühle konnten wir nur mit einem Blick austauschen. Und dann war der schöne Moment auch schon wieder vorbei. Jayden wurde von mir weggezerrt und jemand verpasste ihm einen Schlag ins Gesicht. Er hielt sich die Lippe. Nun erkannte ich den Angreifer. Ryan wollte gerade zu einem erneuten Schlag ansetzen, als Lucas ihn auch schon wegschubste. Mein Bruder packte ihn und zog ihn zur Tür hinaus. Die anderen Partygäste hatten davon nichts mitbekommen, doch unsere Gruppe starrte nun zu Jayden. Wirklich alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Sogar die Besoffenen konnten sich auf ihn konzentrieren. Ich stand auf und ging zu ihm. "Alles in Ordnung ?", kam es von mir. "Ja.", erwiderte er schlicht aber das glaubte ich ihm nicht. Seine Unterlippe blutete und er schien starke Schmerzen zu haben. In so einer Situation musste man doch ehrlich sein ! Ich sah doch, wie er sich quälte ! Er merkte, dass ich nicht überzeugt war. "Wirklich, es geht schon.", fügte er hinzu.




























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