Kapitel 28

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Ich war so traurig, aber hatte ich überhaupt einen Grund dazu?War Jayden aufrichtig oder nicht ? Ich musste unbedingt eine Antwort auf diese Frage finden und nach einiger Zeit fiel mir auch ein, wo das gelingen könnte. Also stapfte ich den Strand entlang, kam zur Straße, zum Park, folgte einigen weiteren Straßen, auf dem Weg nach hause. Immerhin wohnte Ann in der gleichen Straße wie ich und auch wie Jayden, also konnte ich ihr Haus leicht finden. Die Hausnummer 21 bezeichnete ein großes Anwesen, auf der gegenüberliegenden Straßenseite von unserem Haus. Ich ging den glatten Steinweg entlang, der von perfekt gemähtem Rasen eingezäunt wurde und klingelte schließlich an der Tür. Ihr kleiner Bruder, der bei dem Besuch unserer Familie am Anfang dabei gewesen war, öffnete mir. Jetzt erinnerte ich mich wieder ganz genau an diesen ersten Tag hier in Miami. Die Familie von Ann war zu Besuch gekommen, ich hatte mich auf die Schule gefreut, weil ich wenigstens sie dort kennen würde. Erst dann lernte ich Jayden, die Anderen und später auch Ryan kennen. Zu der Zeit konnte ich noch nicht wissen, wie das alles verlaufen würde. Wenn ich doch nur vorher gewusst hätte, dass Ryan ein Arsch war ! Und nun war ich hier gelandet, vor Anns Haustür, und erhoffte mir von einem Gespräch mit ihr die Antwort auf die Frage, die mich schon wieder zu viel nachdenken ließ. Konnte ich Jayden vertrauen ? Die Stimme des kleinen Jungen riss mich aus meinen Gedanken. „Hi", sagte er einfach nur und ließ mich in das Haus. Ann stand hinter ihm und begrüßte mich mit einer Umarmung. „Wie geht es dir ? Komisch, Jayden war gerade hier und hat mir alles erzählt !" Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen, von dem ich allerdings nicht glaubte, dass es sie überzeugte. „Du bist eben eine gute Zuhörerin."

„Komm." Sie zog mich durch das Haus in den Garten, wo wir uns auf einer Hollywoodschaukel niederließen und sie mich ansah. „Jetzt wo du das mit Jayden weißt, möchte ich dir noch ein paar Sachen erzählen." Ich nickte und bedeutete ihr damit, weiterzureden. „Sophie, Kyle, Max und ich waren schon vorher Freunde und Jayden kam dazu, als er aus der Gang ausgestiegen war. Wir hatten uns auch vorher, als wir das mit den Drogen noch nicht wussten, immer gut mit ihm verstanden. Ich kann dir versichern, dass Jayden noch nie Drogen genommen hat und dass er schon immer so liebenswert war. Seitdem er ausgestiegen ist, verteidigen wir ihn gegen Ryan. Dieser Idiot lässt ihn einfach nicht in Ruhe ! Der muss doch kapieren, dass Jayden sich geändert hat !" Sie stockte kurz, fuhr daraufhin aber unbeirrt fort. „Naja, dann kamst du und mn hat sofort gemerkt, dass Jayden dich liebt. Deswegen hat er uns auch gebeten, dir nichts zu erzählen und wir alle haben versucht, dich von Ryan fernzuhalten, wollten nicht, dass er dich mit uns sieht, damit du da nicht mit reingezogen wirst." Nun kam ich zu Wort. „Schon klar, das hat nicht funktioniert."Sie nickte. „Stimmt. Jayden war am Boden zerstört, als du mit Ryan zusammen warst. Ich nehme an, Jayden hat dir das alles schon erzählt." „Ja. Er hat alles gesagt." Mehr fiel mir als Antwort auch nicht ein. „Na dann bleibt nur noch zu sagen, dass er eben gerade hier war und über dich geredet hat. Er meinte, er hätte dir alles gebeichtet und dich gefragt, ob du seine Freunde sein willst. Und du-"

„-wusstest es noch nicht. Richtig.", beendete ich ihren Satz und wir beide mussten grinsen. Wie schön es doch war, in so einer Situation eine Freundin zu haben ! „Ich kann dir nur sagen, dass er es wirklich ernst meint. Er hat gesagt, wie verzweifelt er ist und dass er so sehr hofft, dass du ihm glaubst. Ihm liegt wirklich viel an dir." Ich brauchte einen Moment, um das zu verarbeiten. Er hatte Ann also sein Herz ausgeschüttet. Jetzt blieben mir keine Zweifel mehr. Jayden hatte sich wirklich geändert und seine Gefühle für mich waren ehrlich. Er würde mich nicht verarschen. Mit neuer Zuversicht, die mich fröhlich werden ließ, umarmte ich Ann. „Danke !" „Du liebst ihn wirklich, oder ?" Sie schien die Antwort auf die Frage schon zu wissen, da es ja offnesichtlich war.

„So sehr..."

„Er dich nämlich auch."















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