Kapitel 29

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Nachdem mein Entschluss und ich dann wieder zu hause waren, passierte nicht mehr viel. Das einzig Besondere, was noch geschah, war dass ich Lucas von alldem erzählte. Er war eben der perfekte Zuhörer. Er meinte, ich solle Jayden Morgen anrufen und ihn zu uns einladen, da unsere Eltern arbeiten würden und Lucas mit Nataly einen schönen Tag plante. Seiner Meinung nach, sollte ich das auf jeden Fall noch alles klären, bis die Schule am Montag wieder anfängt, da ich mich sonst ohnehin nicht konzentrieren könnte. Lucas gab mir wahrlich gute Ratschläge, er verstand mich, genauso wie Ann. Und ich beschloss, alles so zu machen, wie Lucas es vorgeschlagen hatte, bevor ich mich dann am Abend in mein Bett fallen ließ. Der Tag hatte mich echt fertiggemacht.


Das Handy rutschte mir fast aus der Hand, so schwitzig waren meine Hände. Ich schaffte es schließlich ohne mein Handy zu schrotten, seine Nummer zu wählen und bewegte das Telefon zu meinem Ohr. Er nahm ab.


„Hi."

„Hey, äh- also-ich..."

Tief einatmen, tief ausatmen.

Jayden wartete geduldig, bis ich weitersprach.

„Ich wollte fragen, ob du zu mir kommst, damit wir reden können."

„Klar, wieso nicht." Ich hörte das Lächeln durch seine Stimme. „Bin gleich bei dir."

„Bis gleich.", sagte ich noch und legte dann auf. Oh man, war ich aufgeregt ! Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte ! Es war etwas Ernstes mit Jayden, das durfte ich doch nicht vermasseln ! Ratlos und hektisch stürmte ich unsere Treppe hoch und polterte mit meiner Faust viel zu oft gegen Lucas' Tür. Dann betrat ich den Raum. Mein Bruder steckte gerade sein Handy in die Hosentasche und schien, aufbrechen zu wollen. „Hilf mir !" Er blickte mich verständnislos an. „Ich wollte gerade losgehen."

„Ja, ich weiß. Aber ich bin einfach so nervös ! Was ist, wenn ich das versaue ?! Wenn ich einfach nur dummes Zeug rede ?!" Belustigt schüttelte er den Kopf, konnte sich das Grinsen aber nicht verkneifen. „Das ist dir doch vorher bei ihm auch nicht passiert. Wieso sollte das dann jetzt so sein ?"

Gutes Argument...

„Sei einfach du selbst.", fuhr er fort. Ich nickte, als hätte ich gerade neues Wissen aufgenommen, dabei hätte ich das auch selbst wissen können. „Du musst dir da echt keine Sorgen machen. Und jetzt lass mich vorbei, ich bin verabredet." Mit einem noch breiteren Grinsen nahm er die Härte der Worte. Lucas ging an mir vorbei und ich folgte ihm in das Wohnzimmer. „Bis nachher.", sagte ich und schloss die Tür hinter ihm. Mein Blick fiel auf meine schwitzenden Hände. Da ich nichts besseres zu tun hatte, lief ich in die Küche und heilt sie unter kaltes Wasser. Das entspannte mich enorm. Plötzlich klingelte es an der Tür. „Wieso hat das denn so lange gedauert, der wohnt doch in dieser Straße ?", murmelte ich zu mir selbst, bevor ich zur Tür ging. Anscheinend hatte ich leichte Stimmungsschwankungen, na das konnte ja was werden ! Ich öffnete die Tür und blickte diesen wunderschönen blauen Augen entgegen. Diese blauen Augen, in die ich mich verliebt hatte. Er lächelte mir ganz cool entgegen, wobei ich mir aber sicher war, dass er diese Coolness nur vortäuschte. Oder war er gar nicht so nervös wie ich ? Jedenfalls versuchte ich auch, ein wenig entspannter zu werden und ließ ihn in das Haus. Er folgte mir ins Wohnzimmer, wo wir uns dann auf das große weiße Ledersofa setzten.

Was soll ich sagen ? WAS SOLL ICH SAGEN ?!

Meine Gedanken waren dabei, mich in den Wahnsinn zu treiben, also hörte ich auf mein Herz und dachte nicht wirklich darüber nach, was ich sagte. Es platzte einfach aus mir heraus. „Gestern am Strand hattest du gefragt, ob ich trotz alldem mit dir zusammen sein will und ich habe mich entschieden... Nichts lieber als das !" Wir umarmten uns, was dann später in einen Kuss überging. Er küsste so unendlich gut. Jayden murmelte „Ich liebe dich" in den Kuss hinein. Dann lehnte ich meinen Kopf an seinen. „Ich dich auch." Da war ich mir nun ganz sicher. Es war ein komplett anderes Gefühl, als bei Ryan. Es war, als würden kleine, etwas hyperaktive, Schmetterlinge in meinem Bauch herumtanzen und die ganze Zeit „Ich liebe dich" rufen. Dann dachte ich wieder mehr über Ryan nach. „Was ist, wenn er nicht aufhört, dir zu schaden ?"

„Das muss er doch irgendwann. Keiner hält so lange durch. Es wird schon alles gut werden." Und ich glaubte ihm. Vielleicht war das etwas kitschig, aber zusammen würden wir das durchstehen können. „Ich bin so glücklich", sagte ich einfach nur. Als Antwort darauf, küsste er mich wieder. Erst dann realisierte ich wirklich, dass ich mit Jayden zusammen war, dass er mir so unendlich guttat, dass ich mein Glück gefunden hatte.





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