♟️ your time has come♟️

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LONDON ENGLAND

"Erinnert er dich nicht an jemanden?", hakte er weiter nach.

"Findest du nicht, er sieht genau so aus wie sie?"

Taehyungs unsicheres Gesicht wurde immer ahnungsloser. Sein Magen zog sich krampfartig zusammen. Warum redete Junghoon mit diesem Mann über ihn? Wer war sie? Meinten sie etwa damit seine Mutter? Was hatte dieser Mann mit seiner Mutter am Hut? Sie war eine normale Bäuerin, in Daegu lebend. Es war unmöglich, dass sie diesen Mann kannte. Welcher sicherlich genau wie alle anderen am Tisch keine schöne Vergangenheit und viel Blut an den Händen kleben hatte.

Doch was er unangenehmer fand, als alles andere war der Blick des Mannes. Die ganze Zeit starrte er Taehyung an, als wäre er ein Alien. Unglauben lag in seinen wässrigen Augen und automatisch machte sich der Jüngste klein. Ein verängstigtes Wimmern entwich ihm, doch das hörten nur die Jeons. Er senkte den Kopf, um nicht mehr in diesen schmerzerfüllten, dunklen Augen des Mannes zu blicken, denn...

Es tat weh. Der Ausdruck in ihnen tat weh.

Auch wenn dieser Mann vermutlich viele Gräueltaten begangen hatte und Menschen deswegen litten, so konnte er diesen Blick nicht mehr ertragen. Niemand sollte so gequält und verletzt aussehen, als sei einem das pochende Herz aus dem Brustkorb gerissen worden.

Jeongguk hingegen analysierte den Mann weiter. Für keine einzige Sekunde nahm er den Blick. Sah sein angestrengtes Schlucken und die Tränen in seinen Augen, mit welchen er den ahnungslosen Taehyung anschaute.

Was zur Hölle bedeutete dies alles?

Zitternd holte der Mann Luft, rang um Fassung. Dann bohrte sich sein unfassbar wütender Blick auf Jeon Junghoon bevor er mit der flachen Hand auf den Tisch schlug.
"Verdammter Bastard!", schrie er auf und sprang von seinem Tisch.
Seine Brust bewegte sich rapide.
"Wie konntest du nur..."

Ehe er sich versehen konnte, war Daehyung umzingelt von vielen Männern, die den Lauf ihrer Waffe auf ihn richteten. Doch das war ihm sowas von egal.
"Onkel...", versuchte der eine junge Mann von drei, welcher seine Begleitung war, offenbar seinen Onkel zu beruhigen.

"Wer ist das?", flüsterte er noch hinterher, verstand nicht warum sein Onkel wegen dem Anblick diesen bloßen Jungens einen Aufstand machte. Doch der Mann ging nicht darauf ein.

Auch Jeon Junghoon stand auf, wodurch das neugierige Raunen der restlichen Gäste erstarb.

Der andere umrandete den langen tisch und Jeon ließ dies mit einem Grinsen zu. Denn er genoss den Schmerz, welchen sein ehemaliger guter Freund in den augen trug wisperte.

Schlussendlich verlangsamten sich seine schritte als er auf die Jeons zuschrit. Dabei sahen seine Bewegungen eingerostete aus und Jeongguk sah dank seinem scharfen Blick das leichte Humpeln, welches choi beim eintreten unterdrückt hatte.

Der schwarzhaarige, junge Koreaner Fand das ganze ziemlich suspekt vor allem weil sein Erzeuger ihn nicht aufhielt. Automatisch schob er sich wie ein Schutzschild vor Taehyung, welcher offenbar das Ziel des Mannes war. Es war ein Reflex, er tat es ohne drüber nachzudenken.

Der Jüngere war nämlich kreidebleich, insbesondere durch das knallig rote Hemd war dies noch deutlicher. Seine Finger umfassten die Lehnen so stark, dass die Knochen darunter hervortraten.

Doch Daehyun war wie hypnotisiert, sein Blick wurde verzweifelt als Jeongguk Taehyung blockiert und er hob die Hand, um den jungen Mann zur Seite zu schieben. Jeongguk schlug seine Hand zur Seite und der Mann kam ins Taumeln. Seit wann war der andere so schwach? Eben prahlte er noch vor Selbstbewusstsein und nun brachte sein Schlag ihn fast zum Umkippen.

VENGEANCE | TK.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt