♟️PHASE FOUR: PREDATORS & LOVERS♟️

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?, ENGLAND

Jeongguk saß breitbeinig auf dem Klappstuhl und hatte mit seinem dunklen Blick die noch immer bewusstlose Figur gegenüber fixiert.

Aufgeregt klatschte Jhope in die Hände, als ein tiefes Grummeln aus der Brust ihres Gastes Drang. Daraufhin bewegte er sich - nun zumindest versuchte er es, sofern es mit den Kabelbindern möglich war. Schon kurz darauf begann die Hytserie zu kicken. Er wandte sich umher, versuchte zu schreien und um sich zu schlagen.

Zum ersten Mal sah der Mann, der sich immer sich mächtig und unnahbar zeigte, verletzlich aus. Und Jeongguk genoss es viel zu sehr. Deswegen ließ er ihn noch eine gute Weile herumzappeln. Doch dann gestikulierte er zu Jhope ihm den Sack vom Kopf zu nehmen.
Und mit voller Freude kam Jhope dem nach und zwinkerte Jeongguk zu.

Jeongguk konnte ein diabolisches Grinsen nicht unterdrücken, als Suga's weit offene Augen auf seine trafen.

"Suprisee~", säuselte Hope neben ihm.

Aggressiv schrie Suga auf. "Wie wagst du es, Jeongguk?! Wenn ich dich in die Finger kriege, du Bastard-"

"Bastard.", lachte Jeongguk auf und wiederholte das Wort.
Lustig, das der andere ihn damit beleidigte.

"Wenn überhaupt, bist du hier der Bastard.", grinste er gelassen.
"Und zwar wortwörtlich."

Dadurch schien Min noch mehr auszuticken.
"Das war ein großer Fehler dich blicken zu lassen! Glaub mir ich werde dich töten! Dich und deine kleine Schlampe!"

"Ich habe keinerlei Angst vor dir. Du bist eine machtlose Marionette.", erwiderte Jeongguk und fletschte mit den Zähnen.
"Sag noch einmal so etwas zu Taehyung und ich werde dich lebendig häuten.", entkam es ihm als tiefes, warnendes Knurren.
Niemand durfte seinen Liebling beleidgen.

"Du kannst mich nicht töten.", spottete Suga.

"Das hatte ich nicht vor." , erwiderte Jeongguk trocken.
Er brauchte Min Yoongi am Leben, damit er zu seiner eigenen Schachfigur werden konnte.

Er studierte den anderen eindringlich. Zugegeben vom äußeren hatte er keinerlei Ähnlichkeiten mit seinem Vater, vor allem nicht so wie Jeongguk es hatte. Er war ihm quasi aus dem Gesicht geschnitzt worden - auch wenn er so oft wünschte es wäre nicht der Fall.

Aber mit dem Wissen, dass Suga dessen Sohn war, sah er die Ähnlichkeiten. Winzige Details. Und von ihrem Verhalten ganz zu schweigen, Suga war eine kleine Kopie von Jeon Junghoon. Der Mann war vielleicht sogar sein Vorbild.

Und diese Vorbildsfunktion würde Jeongguk zerstören.

"Glaub mir, du überschätzt dich gewaltig!", rief Suga wütend auf und beinahe hätte der Jüngere spöttisch aufgelacht.

Diese drohenden Worte klangen allzu bekannt in seinen Ohren. Er hatte sie oft anhören müssen.

"Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, wie ich sehe. Wie der Vater so der Sohn", trällerte Jhope.

"Was hat die scheisse zu bedeuten?! Nimm ihn nicht in den Mund!"

"Wie starb er noch mal, dein Vater?", fragte Jeongguk mit überlegender Miene.

Suga wurde aggressiver und wütender.

Jeongguk holte das Papier hervor und entfaltete es bevor er auf Suga zuschritt.
"Ich bin auf etwas gestoßen, was dich interessieren könnte."

Er hielt Suga das Papier vors Gesicht und konnte dessen Züge anschauen, er sah wie sein Gesicht ineinander zerfiel.

"Scheint, als wären wir Halbbrüder.", hing er nonchalant.

VENGEANCE | TK.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt