Langsam öffnete ich meine Augen und sah mich um. Wo war ich nochmal? Ach ja, am Strand mit den beiden Teams, doch warum fühlten sich meine Beine so schwer an? Meine Sicht verklärte sich und auch das bisher verschwommene Bild setzte sich zu richtigen Strukturen zusammen. Warte, hatte man echt meinen ganzen Körper im Sand vergraben!? "OIKAWA! WO BIST DU, DU ARSCH!?", schrie jemand nur etwas von mir entfernt. Das war doch... Iwaizumi. So gut es mir in dieser Situation möglich war, drehte ich den Kopf zur Seite. Tatsächlich. Iwaizumi lag gleich neben mir im Sand vergraben. Ich hörte schon aus der Ferne das Gekicher einiger Jungs. Es waren wohl einige unserer Pappnasen, welche auf direktem Wege zu uns waren. Schon 10 Meter entfernt schrie uns Kindaichi zu:„ Was macht ihr denn da? Wisst ihr wie ihr ausseht?" „Verdammter Charlottenkopf, zieh mich hier raus oder du liegst gleich weiter als wir unter'm Sand!", schrie ich ihm zu. Lachend half er mir. „UND WAS IST MIT MIR!?", schrie Iwaizumi uns zu. „Entspann dich! Ich würd dich ja gerne hier liegen lassen, doch dann hätten wir kein Ass mehr.", antwortete ich ihm mit ernster Miene, wobei ich innerlich lachte. Die hinter mir stehenden Typen hingegen lachten ihn dafür aus. Ich reichte Iwaizumi die Hand, lehnte mich nach hinten um ihn rauszubekommen. Dies geschah schneller als gedacht und ich fiel nach hinten. Da ich ihn dabei mit der Hand umklammerte, riss ich ihn mit mir. "Au!", ich hatte mir den Kopf an etwas gestoßen. Ich öffnete meine bisher zugekniffenen Augen und erkannte Iwaizumi, welcher etwas tiefer lag. Sein Kopf lag seitlich auf meinem Bauch und sein Oberkörper zwischen meinen Beinen. AHHHHH! Wie unangenehm! Schnell schlängelte ich mich aus der Position und ging zu den uns anstarrenden Spielern. "Was!? Geh'n wir?", fragte ich diese, welche mich einfach nur ansahen. Unwiderruflich nickten sie gleich nach meiner Frage. Iwaizumi und ich sammelten auf dem Rückweg unsere Dinge zusammen und gingen weiter.
Am Bus gab mir Oikawa freundlicherweise seine Trainingsjacke, damit ich nicht nur in meinem Badeanzug und Shorts herumirrte. Die Busfahrt war recht ruhig. Die meisten schliefen, nachdem sie sich am Strand so ausgetobt hatten. Auch Oikawa, welcher während der Fahrt neben mir saß, tat dies. Irgendwann schlief dann auch ich ein.
Das nächste was ich vernahm war lautes Poltern. Ich öffnete langsam meine Augen und erkannte, dass jeder seine Sporttasche aus den Gepäckfächern holte. Ich rieb mir die Augen und tat es den anderen gleich. Die ganze Zeit über sprach ich nicht viel. Auch nicht als unsere Coaches noch ihr Schlusswort in der Sporthalle sagten und sich von uns verabschiedeten. Oikawa sollte heute seinen Neffen babysitten, Kindaichi ging mit nem alten Freund essen und mit Iwaizumi konnte ich nicht reden. Somit beschloss ich alleine nach Hause zu laufen. Viel Gepäck war es ja nicht.
Es begann dunkler zu werden und plötzlich vernahm ich schnellere Schritte hinter mir. Ich drehte mich gleich um und schon sah ich eine Person von großer Statur und geneigtem Kopf. Bei genauerem Hinsehen, erkannte ich Iwaizumi. „Was machst du denn hier? Hättest du nicht da vorne abbiegen müssen? Ist doch viel einfacher, oder nicht?" Er hob den Kopf und schien überrascht. „Was?", fragte ich ihn als er mich fragend ansah. „Das hier ist doch garnicht deine Straße." Warte, was!? „Ich werd' doch wohl am besten wissen wo ich wohne!?", maulte ich ihm zu und blickte gleich mal auf das nächste Straßenschild. Verdammt! Ich bin ja wirklich in der falschen Straße! Schnell! Sag was! „Ehhh, doch ich wohne dort hinten um die Ecke." „Jetzt lüg doch nicht. Soll ich dich nach Hause begleiten?", kam folgend von diesem. „Als ob. Glaubst du echt, dass ich einen Beschützer brauche? Außerdem, was weißt du schon, wo ich wohne!?", antwortete ich Iwaizumi genervt, doch noch bevor ich mit meinem Gepäck verschwinden konnte, schnappte das Ass sich dieses und lief wieder in die entgegengesetzte Richtung. „Kommst du?", fragte er mich ohne mich anzusehen, und doch glaubte ich ein leichtes Lächeln heraushören zu können. Ich erwachte aus meiner Verwirrtheit und folgte Iwaizumi. Kein einziges Mal sah er zurück, während ich ihm stets hinterher lief. Ich fühl mich langsam wie ein Hund der seinem Herrchen hinterher rennt. Vor meinem Haus drehte er sich zu mir, lächelte kurz und deutete an doch aufzusperren, doch ich war seinem Lächeln verfallen. Es war zum dahinschmelzen. Er wirkte dabei so friedlich, wie noch nie. Und auch seine Augen waren so entspannt. Es brauchte nicht lange um wieder bei Sinnen zu kommen. Schnell suchte ich nach meinem Schlüssel und sperrte die Tür auf. Sofort kam mir etwas entgegen geflitzt. Ich fiel rückwärts zu Boden und mich umschlangen zwei Ärmchen. Ich musste lachen und erwiderte die Umarmung. „Ich hab dich auch vermisst, Kota.", antwortete ich dem Klammeraffen und richtete mich wieder auf. Ich sah zur Haustür und erkannte Iwaizumi, welcher mit meinem Koffer in der einen Hand und meiner Sporttasche in der anderen eintrat. Schnell lief ich ihm entgegen und nahm ihm meinen Koffer ab. Erst schien er überrascht, doch als ich schließlich vorging, lief er mir hinterher. Bei der Treppen bestand Iwaizumi darauf meinen Koffer zu tragen. Erst zögerte ich, doch als ich ihm in die Augen sah bekam ich kein Wort heraus. Diese Chance nutzte er und schnappte sich meinen Koffer. Auf der 3. Stufe drehte ich mich zur Haustür und begann zu sprechen:„ Kota, komm-" Und schon wurde ich umgestoßen. Kota war unerwartet an mir vorbeigelaufen und hatte mich versehentlich angestoßen. Mit meinen Armen fuchtelt ich um irgendwie das Gleichgewicht zu behalten, doch scheiterte dabei. Ich fiel geradewegs, mit dem Gesicht zum Boden gerichtet, hin. Ich kniff meine Augen zu und bereitete mich auf den Knall vor. Als ich schließlich jedoch aufkam, schien dieser irgendwie weicher und gemütlicher zu sein, als es sich gehörte. Genau! Ich war erneut auf Iwaizumi gefallen. Als ich meine Augen öffneten sah ich gleich denen Iwaizumis entgegen und auf meinen Lippen spürte ich ebenso etwas weiches und warmes. WAS!? Ach du Scheiße! Wir küssten uns. Wir küssten uns wirklich. Es war angenehm warm, doch diese Wärme verschwand gleich wieder als ich mich vor Überforderung löste. Gleich wendete ich den Blick ab und sprang auf. Ich schnappte mir meine Tasche und ging vor. Iwaizumi folgte mir weiterhin bis in mein Zimmer. Dort stellten wir beide erst mein Gepäck ab und schwiegen uns an. „Es... tut mir Leid! Das war nicht beabsichtigt!", unterbrach er schließlich die Stille. „Du musst dich doch nicht entschuldigen. Natürlich kannst du nicht dafür... Wie hätte man das auch verhindern können...", antwortete ich ihm ruhig, weiterhin ohne ihn anzusehen. Mir flog die ganze Zeit über nur ein Satz im Kopf umher. Das war er... Mein erster Kuss... Ich konnte ihm das doch jetzt nicht sagen. Er würde sich doch noch mieser fühlen. „Eh... ich glaube es ist Zeit für mich zu gehen...", kam es wieder von dem Ass. Er drehte sich zur Tür und lief dieser entgegen, doch noch bevor er durch den Türrahmen lief hielt ich ihn auf. „Warte!... Ehm... Danke. Danke dass du mich begleitet hast und meine Tasche getragen hast..." Erst jetzt sah ich ihn wieder an und sah ein sanftes Lächeln, so wie einen leichten Rotstich auf seinen Wangen. "Ehm... komm ich begleite dich noch zur Tür...". Ohne auf eine Antwort zu warten, nahm ich mir seine Hand und zog ihn mit mir nach unten. Bei der Tür spürte ich erst wie warm seine Handflächen doch waren und war kurz davor sie mir auf die Wangen zu legen. Doch ließ es dann doch als mir klar wurde an was ich da dachte. „Geht's dir gut?", fragte mich plötzlich das Ass. „Was? Ja, warum sollte es nicht so sein?" „Du hast nur auf meine Hand gestarrt und nichts gesagt." Warte! Was hab' ich getan!? Schnell ließ ich von seiner Hand ab, gab ihm ein kurzes Wangenküsschen, verabschiedete mich und knallte die Tür hinter mir zu. „Puhhh...", atmete ich nun aus. Das war mir echt zu viel Aufregung an einem Tag... Und immer noch klopfte mein Herz wie wild. Immer wieder flogen mir die heutigen Bilder im Kopf herum...
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Hier nach LANGER Zeit wieder ein neues Kapitel. Ich möchte mich dafür entschuldige, doch ich hatte wiedermal keine Ideen, was auch der Grund dafür ist, dass dieses Kapitel noch „kurz" gehalten wurde. In den folgenden Wochen werde ich versuchen regelmäßiger Kapitel hochzuladen.Ansonsten möchte ich allen für die bisher 1,6k Reads danken. Es in nur einem halben Jahr so weit zu schaffen hätte ich mir niemals vorstellen können. So das war's auch schon.
Ich hab euch alles sehr lieb und wir seh'n uns im nächsten Kapitel❤️😂
Eure Marie✨
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Behind your mask || Iwaizumi x (fem) reader
FanfictionHeyyyyyy. Ich kann euch hier bisher nicht viel sagen außer, dass dies eine Iwa x Reader Story wird, aber denkt nicht es sei eine langweilige Romantik Fanficiton, denn ein Mensch hat viele Geheimnisse, die niemand erfahren soll. Was wohl passiert, we...