VII- Schlaf

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Es waren mittlerweile einige Wochen vergangen, seit Iwaizumi bei meinem Bruder übernachtet hatte. Ich war zu jedem, mir möglichen, Training gekommen. Oikawa und Kindaichi hatten mich bereits des öfteren gefragt, wenn nicht sogar angefleht, ob ich ihnen als Managerin beitreten könnte, jedoch war meine Antwort immer die gleiche. „Ich überleg's mir" Mir gefiel es wirklich immer bei ihrem Training dabei sein zu können und ihnen auch zu helfen, doch es fühlte sich an als würde ich meinen Sport aufgeben. Ich hatte aufgehört mit Volleyball und wenn ich jetzt nur noch als Managerin diente, konnte ich mich auch gleich nur auf die Schule konzentrieren. Solange ich nicht ihre Managerin war, fühlte ich mich noch wie eine Volleyballspielerin. Es war Montag. Ich hatte das ganze Wochenende nur mit den Jungs trainiert und war jetzt ziemlich platt. Man sagte ihnen sie hätten demnächst ein Trainingsspiel. Wann genau wusste noch keiner. Alleine nur der Trainer und der Coach. Die Volleyballer wollten auf jeden Fall vorbereitet sein und nutzten jede freie Minute für's Training. Ich mochte ihren Ehrgeiz, doch es enttäuschte mich, wenn ich nur dran dachte, dass ich nie auch nur ein bisschen so ehrgeizig war und mittlerweile noch nicht einmal in einem Team spielte, doch ich ließ mir diesen Frust nicht anmerken. Gleich nach der letzten Stunde zog mich Kindaichi zur Halle. Dort bekamen wir alle Details über das Trainingsspiel. Es sollte gleich am nächsten Tag nach dem Unterricht stattfinden. Unsere Gegner waren die Karasuno. Ich wusste, dass ein Bekannter von mir dort auf die Schule gegangen war, doch mir fiel nicht ein wer. Ich beließ es dabei und trainierte erneut mit den Jungs. Iwaizumi neckte ich kein einziges Mal an dem Tag. Dieser jedoch ließ alle Sau raus. "Bist du etwa zu müde zum trainieren?", fragte er mich mal nachdem mich einer von Oikawas Bällen traf, doch kontern konnte ich nicht. Das Sprechen war mir viel zu anstrengend. Somit entschloss ich mich dazu ihm einfach eine saftige Ohrfeige zu verpassen. Ich nahm all meine Kraft zusammen und schlug so fest ich konnte zu. Nun war meine Kraft endgültig verbraucht und ich knickte ein. Meine Beine konnten mich nicht mehr tragen und nun lag ich auf dem Boden. Eh ich mich versah, war ich auch schon eingeschlafen.

Kindaichi pov.

Es war Montag. Wir hatte die letzten Tage nur noch trainiert. Selbst y/n hatte sich uns angeschlossen, doch im Unterricht fiel mir auf, wie sie dagegen kämpfte nicht einzuschlafen. Sie hatte von uns alle, die letzten Tage wohl am meisten geschufftet. Sie hatte mit uns trainiert, ist dabei von einem Teammitglied bis zum nächsten gelaufen und ist auch immer wieder losgerannt um unsere Wasserflaschen aufzufüllen und uns Tücher holen zu gehen. Ich fragte mich schon länger, woher sie diese Ausdauer hatte. Während des Trainings stolperte sie von Spieler zu Spieler uns trainierte mit jedem einzelnen. Bei einem von Oikawas Bällen wurde sie recht unsanft abgeschossen. Wie erwartet kam Iwaizumi gleich und neckte sie, doch zu jedermanns Überraschung antwortete sie nicht darauf. Sie ging nur auf ihn zu und schon lag ihre Hand auf seiner Wange. Nein, dies war keine sanfte Berührung, dies war eine Ohrfeige, wie vom Meister höchstpersönlich. Keiner verstand die beiden bisher. Sie zofften und stritten sich, doch einen genauen Grund gab es nie. Sie konnten sich einfach nicht ausstehen. Y/ns Charakter erinnerte stark an den unseres Kapitäns, welcher aus unerklärlichen Gründen Iwaizumis bester Freund war, und trotz diesem Fakt schien er Y/n über alles zu hassen. Nach dem Schlag sah jeder erschrocken Y/n an. Diese torkelte erst 2 Schritte nach hinten und schon knickte ihre Beine ein. Dort lag sie nun. Scheinbar bewusstlos. Unser Kapitän und ich waren unter anderem die Ersten, die vor unseren nicht-offiziellen Managerin knieten und kurz vor'm durchdrehen waren. Ihr Atmen war Anfangs kaum bemerkbar, doch irgendwann fiel uns das regelmäßige Auf- und Abgehen ihres Brustkorbs auf. Sie war doch tatsächlich auf dem Hallenboden eingeschlafen. Oikawa nahm sie gleich im Brautstil auf den Arm und trug sie aus der Halle. Ich folgte ihm gleich. Er trug sie in die Mädchenumkleide, da das Krankenzimmer im Schulgebäude war und dieses für unseren Fall zu weit entfernt war. In der Umkleide legten wir beide unsere Trainingsjacken über sie und nahmen eines der Handtücher als Kissen. Sie sollte ein wenig ausschlafen. Nach dem Training sahen wir noch einmal nach unseren besten Freundin, welche langsam aufzuwachen schien. Als sie Oikawa und mich ansah zeichnete sich ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen.

Y/n pov.

Ich fühlte wie mich etwas bedeckte. Es schien keine Decke oder sonst etwas ähnliches zu sein. Es fühlte sich an wie Kleidung. Unter meinem Kopf lag ebenfalls kein Kissen sonder etwas zu ungemütliches zum Schlafen. Ich ließ meine Augen weiterhin geschlossen. Ich wollte diesen Moment der Stille genießen. Ein einziges Mal, gar nichts zu hören oder zu sehen war entspannend. Da hörte ich auch schon wie eine Tür geöffnet wurde und zwei Personen leise mit einander sprachen. „Die schläft ja immer noch. Es ist doch bereits 19:34. Wann hat die bitte zuletzt geschlafen?!" „Ja schon. Aber sieh sie dir doch mal an. Ist sie nicht niedlich wenn sie schläft? So klein, so ruhig, so unschuldig." Diese Stimme kannte ich nur all zugut. Der letzte war Oikawa gewesen. Ich musste die beiden Jungs vor Augensehen und überwand mich schnell, meine Augen zu öffnen. Langsam schlug ich meine noch verklebten Augenlieder auf und begann zu lächeln, als ich meinen beiden besten Freunden in die Augen blickte. Als sie sahen, dass ich wach war, stürzten sie sich gleich auf mich und umarmten mich. Ich erwiderte sogleich die Umarmung. Nach einer Weile der Stille, lösten wir uns wieder aus unserer Umarmung und sahen uns in die Gesichter. Ich stand von der Bank auf und schnappte mir sogleich meine Tasche die gleich neben mir lag.

Vor der Halle wartete ich auf Oikawa und seinen immerzu mürrischen besten Freund. Als sie schließlich da waren, begleiteten wir einander nach Hause. Zuhause merkte ich, dass ich bereits lange genug beim Training geschlafen hatte und jetzt hellwach war. Ich schnappte mir meinen alten Volleyball und ging in den Garten spielen. Ich schoss in immer wieder gegen die Wand, er sprang zurück und ich nahm in an. Als ich die Stimme meines kleinen Bruder hörte, fing ich den Ball auf. „Y/n, kann ich mitspielen? Ich will meine Annahmen bessern. Die sind so schwer zu kontrollieren." Ich nickte und lächelte ihm zu. Während dem Spielen, gab ich meinem Bruder kleine Tipps und seine Annahmen besserten sich immer mehr. Am Ende unseres kleinen Trainings kam mein Bruder traurig zu mir uns murmelte mir zu: „Ich bin zu klein." Ich sah ihn fragend an. „Meine Angriffe sind die besten, doch alle glauben ich sei besser als Libero, aber ich möchte ein Angreifer sein. Ich kann aber nicht hoch genug springen. Das Netz ist einfach immer viel zu hoch.", antwortete mir Kota. „Hör zu, Kota. Nur weil man klein ist, heißt es nicht, dass man kein Angreifer sein kann. Letztes Jahr erst hat sich ein Junge aus meiner Schule bewiesen und gezeigt, dass man auch mit solch einer kleine Größe ein Angreifer sein kann. Du musst nur an dich glauben und dich bei deinen Sprüngen nicht zurück halten. Ich weiß wie hoch du springen kannst. Lass dir von keinem sagen, dass du nur als Libero dienen kannst." Ich nahm ihn in den Arm und wies ihn gleich danach an ins Bett zu gehen.

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Hey Leute. Hier sind wir auch schon am Ende des siebten Kapitels. Ich hoffe euch hat es gefallen. Ich weiß, ich erwähne es recht oft, aber ich freue mich immer über Tipps oder Anmerkungen, wenn euch Fehler auffallen oder Dinge keinen Sinn ergeben. Lieb euch alle und seid gespannt auf das nächste Kapitel. Bis dann😘...

Behind your mask || Iwaizumi x (fem) readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt