XXIII - Aber, wie...?

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„Lass das mal lieber meine Sorge sein,", sagte jemand hinter mir während er seinen Arm um meinen Nacken legte...

Bei dieser Berührung erstarrte ich. Diese Stimme erkannte ich immer wieder. Das war doch Iwaizumi. „Was machst du hier, Iwaizumi?", fragte Kageyama das Ass. „Eh... genau... Du meintest doch dir ginge es nicht so gut.", ergänzte ich verwirrt. Mein Gesicht brannte immer noch, da Iwaizumi seinen Arm einfach nicht von meinen Schultern nahm. „Ich wollte mal frische Luft schnappen. Jetzt komm mit!", befahl mir das Ass und noch bevor ich etwas sagen konnte zog er mich aus dem Park. „... Und was jetzt?", fragte ich ihn. „Nach Hause!" Was!?

Auf unserem Weg, versuchte ich so gut es ging hinter Iwaizumi zu bleiben um irgendwann verschwinden zu können, doch immer wenn ich nur einen halben Meter hinter ihm war, zog er mich wieder neben sich. Ich hasste diese unklare Stille zwischen uns, doch genoss es auch alleine neben ihm zugehen. Nach etwa 10 Minuten hielt er vor einem Haus. „Kommst du?" Ich nickte stumm. Bei der Haustür zog ich mir meine Schuhe aus und blieb planungslos stehen. „Mein Zimmer ist oben, die zweite Tür rechts. Ich bring uns zwei Gläser Wasser.",erklärte mir das Ass und verschwand hinter der nächsten Ecke. Ohne zu wissen was ich sonst tun sollte, ging ich die Treppen hoch und sah mich etwas im Flur um. Dort hingen überraschen viele Bilder von Iwaizumi als er noch etwas kleiner war. Auf einem der Bilder saß er neben einem Jungen auf der Wiese. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich diesen. Das ist doch .... Oikawa! Wie niedlich die beiden damals noch waren. Jedes Bild betrachtete ich ganz genau, so dass ich nicht merkte, dass auch Iwaizumi mal oben angekommen war. „Hey, was machst du hier?", fragte mich dieser plötzlich. Ich zuckte kurz zusammen und drehte mich um. „Eeehhh... mir die Bilder ansehen...... Du und Oikawa wart ja richtig süß..." Warte! Was hab' ich da gerade gesagt!? Auf Iwaizumis Gesicht war ein erneuter Rotschimmer zu erkennen und er drehte den Kopf zur Seite. Ich musste lächeln und ging gleich an ihm vorbei in sein Zimmer. Anders als man sich dieses bei manchen Typen vorstellt, sah dieses ganz normal aus. Keine Poster, alles aufgeräumt und ordentlich. Gegenüber der Tür: das Bett. Links neben der Tür: der Schreibtisch. Diagonal zur Tür: ein großer Kleiderschrank. An der Wand bei Bett war ein kleines Bücherregal befestigt und auf besagtem Bücherregal standen mehrere Trophäen. „Whoa! Hast ja schon ordentlich Trophäen gesammelt." „... Kann sein..." Ich ging zum Schreibtisch und setzte mich dort auf den Stuhl. „So. Also. Was jetzt? Warum hast du mich mit zu dir genommen?", fragte ich Iwaizumi, während ich weiterhin sein Zimmer von oben bis unten betrachtete. „Weiß nicht... Dachte du brauchst etwas Freiraum..." „Warum nimmst du mich dann zu dir, statt mich einfach bei mir Zuhause abzuliefern?" „Keine Ahnung." Seit wann war sein Vokabular so begrenzt? „......Warum warst du im Park? Du müsstest doch beim Training sein." „Ach, das ist nicht wichtig. Bin nur jemandem begegnet, den ich gehofft hatte nie wieder zu sehen." „Wen?" „Nicht wichtig" Stille breitete sich im Zimmer aus. Immer wieder nippte einer von uns an seinem Glas, doch keiner wagte es die Stille zu unterbrechen. Ich merkte, dass meine Augen immer wieder begannen zuzufallen, so dass ich irgendwann den Kopf auf den Schreibtisch legte und einschlief. Mir war in dem Moment egal, ob mir das Ass dabei zusah. Ich war einfach müde.

Das nächste was ich vernahm, war ein Telefongespräch. „Ob ich weiß, wo sie ist? Ja. ... Sie ist bei mir ... Warum? Weißt du nicht, was passiert sein könnte? ... Sie hat was!? ... Nein, sie wollte mir nichts sagen ..." „Wer wollte dir was nicht sagen?", presste ich aus meinem Mund heraus, ohne dabei meine Augen zu öffnen. „Du bist wach?" Mit einem kleinen Nicken antwortete ich ihm. „Was ist heute morgen in der Schule passiert, Y/n?" „Rika ist passiert." „Was soll das bedeuten? Woher kennst du sie?" Mittlerweile öffnete ich meine Augen und sah dem Ass ins Gesicht. „Viel zu lange Geschichte." „Dann erzähl sie mir!" Dieser befehlerische Ton riss mich endgültig aus dem Schlaf und ich setzte mich auf. „Nein! Ich werd' doch wohl noch meine Geheimnisse haben dürfen." „Hör zu! Erklär mir, warum du heute morgen so durchgedreht bist und beim Training auch einfach weggerannt bist." „DAS GEHT EUCH NEN SCHEIß AN!", schrie ich dem Ass zu. Ich wollte nicht so schreien, doch es tat einfach weh, zu wissen, dass ich jetzt wie die Böse dargestellt wurde. Ich nahm mir die Decke und zog sie mir über den Kopf. Leise begann ich darunter zu weinen. Ich wollte es jemandem sagen, doch wusste, dass es wieder wie damals laufen würde. Niemand würde mich ernst nehmen und Rika würde mich wieder für verrückt erklären lassen. Ich spürte, dass sich Iwaizumi auf die Bettkante setzte. „Was ist passiert?" „I- Ihr habt doch alle keine Ahnung." Ich stieg aus dem Bett, nahm mir meine Tasche, zog mir bei der Haustür meine Schuhe wieder an und lief ohne mich zu verabschieden nach Hause.
Auf dem Weg beruhigte ich mich langsam.

Behind your mask || Iwaizumi x (fem) readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt