Dort saßen wir nun. Ich nichts-sagend auf meinem Bett und Iwaizumi genauso still auf meinem Schreibtischstuhl. Was sollten wir einander sagen? Mit einem Ruck stand ich auf und schüttelte alle Wut weg. „Komm!", befahl ich ihm und setzte mich auf das Kissen auf dem Oikawa zuvor gesessen hatte. Er tat widerwillig was ich von ihm verlangte. „Jetzt wo Oikawa abgehauen ist, muss du mir helfen. Ich hoffe für uns beide, dass du gut in Englisch bist. Ansonsten wirst du es versuchen müssen. Ist das klar?!" Er nickte nur. Stundenlang gab er mir immer nur Aufgaben und erklärte mir hin und wieder das ein oder andere. Irgendwann sah ich auf meinen Wecker. "20:13. Verdammt! Dad kommt gleich, Mom ist schon weg und Kota muss gleich ins Bett. Aber das Essen. Verdammt! Wie bescheuert kann ein Mensch nur sein?!", schrie ich auf. Sofort rannte ich in die Küche und ließ Iwaizumi zurück.
In der Küche nahm ich alles aus dem Kühlschrank und warf Zwiebel, Ingwer und Knoblauch in den bereits heißen Kochtopf. Damit nichts verklebte kam noch Öl hinzu. Nach kurzer Zeit konnte ich auch schon das Fleisch in den Topf schmeißen. Ich spürte wie mir jemand beim Kochen zusah. Ich hatte das Gefühl es wäre Iwa, doch ich wollte mir nichts anmerken lassen, also fuhr ich fort. Als das Fleisch seine rosa Färbung verlor, wurde mir klar, dass ich etwas Wasser, die zerschnittenen Kartoffeln und Möhren hinzu geben konnte. Dies deckte ich schließlich noch mit einem Deckel ab und ließ es kochen.
Ich war bisher so gestresst, dass ich mir ein Glas Wasser einschenkte und mich auf einen Stuhl setzte. Ich merkte, wie sich jemand gleich neben mich setzte. Ein kurzer Blick zur Seite bestätigte mir meine Vermutung. Es war Iwaizumi. Er saß nun nichts-sagend neben mir, also durchbrach ich die Stille. „Was willst du? Dich über mich lustig machen, weil ich so ein Schussel bin?" „Nein.", antwortete er mir monoton und blickte auf den Kochtopf. Ich folgte seinem Blick. „Nein, weil...Ich finde es beeindruckend, dass du auf deinen Bruder aufpasst, das Essen kochst, unser Team managst und parallel zu all dem auch noch deine Noten aufrecht behältst." Nun sah ich ihn verdutzt an. Hatte er mich gerade gelobt? Sollte ich ihm sagen, dass es eher selten vorkam, dass ich babysitten und kochen musste? Da fand ich meine Stimme wieder. „Seit wann lobst du mich denn? Ist der kleine Iwa weich geworden? Ach ich versteh's ja, bei diesem Aussehen." Nach meiner letzten Aussage warf ich mir meine Haare nach hinten. Nun sah er mich verdutzt aber zugleich auch schelmisch an. Bei diesem Anblick entfuhr mir ein Lachen, welches ich noch nie zuvor bei mir gehört hatte. Es war ein freches, kratziges Lachen. Nur einige Sekunden später hörte ich wie sich der Haustürschlüssel im Schloss drehte. Dad war da. Wie sollte ich ihm diese Situation erklären? Wie sollte ich ihm Iwaizumi vorstellen? Weder als Freund aus dem Volleyballteam noch als Typen den ich nicht ausstehen kann. Dann auch noch der Fakt, dass das Essen noch nicht bereit auf dem Tisch stand. Eh ich mich versah, stand Dad auch schon in der Tür mit einer Aktentasche in der rechten Hand. Ich bekam einfach kein Wort heraus, da stand Iwaizumi auch schon auf und stellte sich vor. „Guten Abend. Ich bin Iwaizumi Hajime. Ich bin hier um Ihrer Tochter in der englischen Sprache behilflich zu sein. Wir kennen uns aus dem Volleyballteam der Schule. Sie ist gestern bereits beim Training vorbeigekommen und hat unserem Coach etwas Arbeit abgenommen." Gleich danach verbeugte er sich. „Guten Tag. Ich bin Soto l/n. Freut mich dich kennenzulernen Iwaizumi. Meinen Dank, dass du meiner Tochter Nachhilfe gibst. Und y/n, Schatz, ich dachte du wolltest nichts mehr mit Volleyball am Hut haben. Was hat dich umgestimmt? War es dieser gut-aussehende, junge Mann neben dir?", fragte mich mein Vater. Sofort schoss mir die Röte in die Wangen und ich schüttelte energisch den Kopf. Auch auf Iwaizumis Gesicht blitzte ein Hauch von Verlegenheit auf. Mein Vater gab diesem die Hand und schüttelte sie anschließend.
Während mein Vater sich die Schuhe auszog, den Aktenkoffer in sein Büro brachte und alles sonstige kleine Zeug erledigte, fischte ich den auf dem Curry entstandenen Schaum raus und schmiss ihn weg. Iwaizumi wollte sich nützlich machen, weshalb ich ihm einige Gewürze vor die Nase stellte. Er sollte einfach nach Gefühl das ein oder andere hinzumischen, während ich den Reiskocher betätigte. Nach einiger Zeit kam mein Vater dicht von meinem Bruder gefolgt runter und setzte sich an den Tisch. Das Curry war gerade fertig geworden und ich musste nur noch die Onigiris formen und mit Sesamkörnern dekorieren. Dies war schnell erledigt. Mein Vater baht Iwaizumi, doch noch mitzuessen. Dieser wagte sich nicht zu widersprechen. Jeder schnappte sich gleich etwas Curry und zwei Onigiris. Gemeinsam aßen wir auf. Am Abend wollte Iwaizumi gleich gehen, doch Kota hinderte ihn daran. Mein Bruder wollte noch mehr über ihn erfahren und zog ihn in sein Zimmer. Bis spät in die Nacht, kam keiner von beiden raus. Irgendwann entschloss ich mich nachzusehen. Ich öffnete leise die Tür und sah, Iwaizumi auf Kotas Couch schlafen. „Man dieser Dullie. Ach was soll's. Die Abreibung bekommt er dann morgen.", dachte ich mir.
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Yooo, ich weiß dieses Kapitel kommt jetzt etwas später als gedacht, aber hab euch ja vorgewarnt, dass es eher unregelmäßig sein wird. Danke, dass ihr trotzdem stets da bleibt. Gute Nacht und bis zum nächsten Mal. Übrigens, ist bei euch grad Nacht?😅😂
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Behind your mask || Iwaizumi x (fem) reader
Fiksi PenggemarHeyyyyyy. Ich kann euch hier bisher nicht viel sagen außer, dass dies eine Iwa x Reader Story wird, aber denkt nicht es sei eine langweilige Romantik Fanficiton, denn ein Mensch hat viele Geheimnisse, die niemand erfahren soll. Was wohl passiert, we...