Eine Stunde später waren Mexi und Ju wieder im Wohnzimmer. Die beiden hatten sich bereits wieder abgetrocknet und umgezogen, nur Rezo war noch im Bad verschwunden.
Ju lehnte an der Wand und tippte auf seinem Handy herum, während Mexi auf der Couch hockte und seine Hände etwas unsicher neben sich abgelegt hatte.
"Ich bestelle uns Sushi, was möchtest du?", fragte Ju ihn und sah kurz von seinem Handy hoch. Mexi atmete lang gezogen aus. "Äh, keine Ahnung, was nehmt ihr denn?"
"Ich nehme immer normales Maki und Rezo bestellt immer so ein veganes Sushi."
"Dann nehme ich einfach das, was Rezo auch nimmt", beschloss Mexi. Ju bedachte ihn mit einem nachdenklichen Blick, doch bevor er darauf eingehen konnte, spazierte Rezo in den Raum und zog Mexi in seinen Bann.
Seine Haare waren noch leicht nass und kräuselten sich deshalb in kleine blaue Löckchen. Außerdem wirkte Rezo, als wäre er während des Duschens um drei Jahre gereift. Vom Studenten direkt zum Professor. Mexi hätte sofort angefangen zu studieren, wenn er das hier dann jeden Tag zu sehen bekommen hätte.
Er blinzelte heftig, um zurück in die Realität zu kommen, in der Rezo sich gerade ein Stück entfernt von ihm auf das Sofa fallen ließ. War es vielleicht doch nicht sein Aftershave, das Rezo so gut riechen ließ? War es sein Shampoo? Was auch immer es nun war, Mexi wollte es haben und darin baden. Oder trinken. Jedenfalls dafür sorgen, dass er diesen Duft nie wieder vergessen würde.
"-oder Mexi?" Rezos Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
"Hm?", machte er wenig geistreich und stellte dann fest, dass sowohl Ju, als auch Rezo ihn ansahen. Aber nur bei einem der beiden Blicke brannte seine Haut.
"Wir haben überlegt, was wir morgen machen wollen", erklärte Ju. "Bis wann bist du nochmal da?"
"Bis in zwei Wochen", antwortete Rezo, bevor Mexi es tun konnte. "Wir können morgen doch auch was anderes machen als Drehen, oder?"
Ju zuckte mit den Schultern. "Ich hab morgen noch einen Drehtag für das Hauptvideo, aber ihr könnt gerne irgendwas machen."
"Ich bin offen für alles", stimmte Mexi zu.
Rezo warf ihm einen Blick zu, den er nicht wirklich eindeuten konnte. "Das wissen wir schon, Mexi."
Er liebte es, wie Rezo seinen Namen aussprach. Also- er liebte es natürlich nicht, es fühlte sich nur unfassbar gut an- Also- Ach, egal.
Er verdrehte - vermutlich etwas verspätet - die Augen und kicherte. Kam es ihm nur so vor, oder verhielt er sich schon den ganzen Tag über wie ein Idiot? Wenn er sich nicht täuschte, hatte er noch gestern nicht so oft so dämlich gekichert. Mexi schüttelte den Gedanken ab.
Nachdem das Sushi geliefert worden war und die drei ein Wettrennen zur Tür abgehalten hatten, hatten sie sich aufs Sofa verzogen und Netflix angemacht.
"Kannst du eigentlich mit Stäbchen essen?", fragte Rezo. Eine sinnlose Frage, eigentlich, schließlich war Mexi der einzige, der mit einer Gabel aß. Trotzdem schüttelte er den Kopf.
Rezo schnappte sich das unangetastete Paar Essstäbchen, das noch auf dem Tisch lag und hockte sich dicht neben Mexi. So dicht, dass dieser seine Wärme durch ihre Kleidung spüren konnte.
"Halt das eine Stäbchen so fest." Mexi wurde der kleine Holzstab zwischen die Finger gedrückt und er musste sich bemühen, dass sie nicht zitterten. Vielleicht sollte er doch mal zum Arzt gehen, das konnte doch nicht mehr normal sein.
"Versuch mal, irgendwas damit hochzuheben", wies Rezo ihn an. Dabei hielt er wie selbstverständlich Mexis linke Hand fest und strich sanft mit seinem Daumen darüber.
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everything and nothing
Fanfiction"Seine Berührungen brannten auf seiner Haut wie Eis. Schmerzhaft und gefährlich, aber doch zu aufregend, um jemals wieder damit aufzuhören." Es sollte ein normaler Besuch in Aachen werden. Wirklich. Aber irgendwie fühlt es sich für Mexify anders an...