TW: Internalisierte Homophobie, leichter Alkoholmissbrauch
Stille. Ohrenbetäubende Stille. Mexi griff fester nach seinen Händen.
„Egal, was wir sind, wir werden immer zuerst Freunde gewesen sein", erklärte er dann schließlich.
"Gute Freunde. Okay? Das wird sich nicht ändern."
Rezo schwieg und konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Nur leise drang Mexis Stimme an sein Ohr.
"Was denkst du?"
Er öffnete den Mund, um doch zu antworten. Oben im Haus schlug ein Fenster lautstark zu. Sie zuckten zusammen und Rezo unterdrückte das Bedürfnis, Mexi schützend an sich zu ziehen.
"Ich - ich will dich wieder küssen", flüsterte er dann leise. Er konnte dem Jüngeren nicht in die Augen sehen.
"Rezo", hauchte Mexi. Seinen Namen so zu hören, hinterließ eine Gänsehaut auf Rezos Körper. Er schauderte.
Als er dann doch wieder den Kopf hob, leuchteten Mexis Augen. Sie leuchteten heller und blauer als er sie jemals gesehen hatte.
Rezo hörte irgendetwas in seinem Kopf zerspringen. Seinen Verstand wahrscheinlich.
Er löste seine rechte Hand aus der Verschränkung mit Mexis Fingern und griff nach dessen Nacken.
Mexi zu küssen war wie Heimkommen.
Mexi zu küssen war wie Fliegen.
Rezo drängte sich gegen den anderen, der immer weiter in Richtung Kühlschrank rutschte, ohne sich von ihm zu lösen.
Das hier fühlte sich weniger nach dem Inferno von vorhin an. Das hier war fließend und so viel ruhiger.
Mexi prallte gegen die Kühlschranktür und Rezo schaffte es irgendwie, sich zwischen seine Beine zu knien, um ihn noch langsamer zu küssen.
Etwas in seinem Inneren flatterte zart, aber er schob den kitschigen Gedanken an Schmetterlinge im Bauch zur Seite, bis er sich nur noch auf Mexi konzentrierte.
Auf Mexi und dessen weichen Lippen und die Wärme seines Körpers, die sich mit der Kälte des Bodens biss und seinen Duft, der Rezos Gehirn vollständig vernebelte.
Der Jüngere imitierte ihn und legte eine Hand in seinen Nacken. Seine Finger spielten mit den kurzen Haaren und irgendetwas an dieser Berührung - vielleicht die absolute Selbstverständlichkeit, mit der Mexi es tat - riss Rezo aus seiner Blase.
Er löste sich von Mexi und lehnte stattdessen seinen Kopf gegen seine Schulter.
Mexi erstarrte.
"Alles gut?", fragte er leise.
Rezo antwortete nicht. Er presste seine Augen fest zusammen, als würde das irgendetwas bringen.
Was tat er hier eigentlich?!
Hatte er den Verstand verloren?!
Vielleicht nicht den Verstand, aber eindeutig die Kontrolle über seine Handlungen.
Sein Körper verlangte nach Mexis Nähe, aber sein Kopf kam einfach nicht mit.
"Rezo, im Ernst. Ist alles okay?!"
Das ist Mexi, schien eine Stimme in seinem Inneren zu sagen. Einer deiner engsten Freunde.
Rezo versuchte den nächsten Gedanken so gut es ging zu unterdrücken, aber scheiterte.
Was ihr macht, ist falsch.
Er sprang ruckartig auf und schnappte sich sein Handy, welches neben Mexi auf dem Küchenfliesen lag.
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everything and nothing
Fiksi Penggemar"Seine Berührungen brannten auf seiner Haut wie Eis. Schmerzhaft und gefährlich, aber doch zu aufregend, um jemals wieder damit aufzuhören." Es sollte ein normaler Besuch in Aachen werden. Wirklich. Aber irgendwie fühlt es sich für Mexify anders an...