Kapitel 11 – Isoliert
Es war helllichter Tag, als Hermione am nächsten Morgen aufwachte. Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war, aber es durfte bald Mittag sein. Neben sich hörte sie Dracos gleichmäßiges atmen und drehte sich zu ihm um. Er lag neben ihr. Halb ohne Bettdeckte, die sie an sich gezogen hatte und sah so wahnsinnig entspannt und friedlich aus.
Hermione wurde etwas verlegen, als ihr bewusst wurde, was sie die letzte Nacht getan hatten. Sie hatte keine Ahnung mehr, wie lange sie sich geliebt hatten, aber sie hatte danach nicht mehr die Kraft gehabt, aufzustehen, weshalb ein einfacher Reinigungszauber hatte genügen müssen. Sie war sich auch jetzt noch nicht sicher, ob sie würde aufstehen können. Irgendwie tat ihr alles weh und sie fühlte sich wahnsinnig ausgelaugt.
Es war, als hätte sich innerhalb eines Tages ihre ganze Beziehung zu Draco verändert. Dabei war es gerade mal die zweite Nacht, die sie in seinem Bett aufwachte. Sie fragte sich kurz, wie viele es noch werden würden.
Kurz suchte sie in sich nach einem Gefühl der Reue. Aber sie fand es nicht. Es gab keinen, der sie für ihre Beziehung zu Draco verurteilen konnte. Es fühlte sich richtig an, hier bei ihm zu liegen. Mit einem Lächeln schmiegte sie sich wieder an ihn.
Sie döste vor sich hin, irgendwann wurde sie jedoch wieder wach, als Draco ebenfalls aufwachte. Er zog sie in seine Arme und positionierte ihren Kopf auf seiner Schulter.
„Morgen", gähnte sie. Sie hoffte inständig, dass er die letzte Nacht ebenfalls nicht bereute, bereute sich ihr geöffnet zu haben.
„Morgen", sagte er und sie spürte, wie wahnsinnig zufrieden er war. Sie konnte nur mutmaßen warum, aber sie hoffte, dass es daran lag, dass sie sich noch immer in seine Arme schmiegte.
„Vielleicht sollten wir das zweite Bett stornieren", sagte Draco, nachdem er eine Weile die Situation genossen hatte.
„Ich glaube nicht, dass ich eine Nacht wie die letzte jeden Tag schaffe", erwiderte Hermione und spürte nur zu deutlich ihre körperliche Erschöpfung.
Draco schmunzelte. „Keine Sorge. Ich falle nicht jede Nacht über dich her. Aber da es schon fast zur Gewohnheit geworden ist, dass du in meinem Bett schläfst und meine Decke klaust, dachte ich mir, dass du vielleicht einfach deine Decke hier rüber holst und gleich mit dableibst."
„Also Gewohnheit ist übertrieben", entrüstete sich Hermione. Es waren gerade mal zwei Nächte gewesen. Etwas beschämt blickte sie auf die Decke, die nur halb auf Draco lag und auch nur dort, wo sie nah an ihm gelegen hatte.
„Wir könnten es einfach zur Gewohnheit machen. Ich würde mich komisch fühlen, wenn meine Freundin nicht in meinem Bett schläft", sagte Draco. Hermione bedachte ihn mit einem belustigten Blick. Er ließ auch keine Zeit vergehen, um dafür zu sorgen, dass sie es sich nicht mehr anders überlegte.
„Unser Bett. Wenn ich hier schlafe, ist es unser Bett, Draco", stellte Hermione klar und setzte sich auf.
„Okay, dann unser Bett", stimmte Draco zu und streichelte die nackte Haut an ihrem Steißbein.
„Nicht, ich bin noch ganz erschöpft von letzter Nacht", sagte Hermione etwas verlegen.
Draco lachte leise. „Keine Sorge, ich glaube, du hast mich ziemlich gut befriedigt."
Hermione lief rot an, als sie seinen belustigten Tonfall hörte.
Hermione musste sich eingestehen, dass das Leben vielleicht nicht nur schlecht war. Es war weit davon entfernt, gut zu sein, aber es war das erste Mal seit langem wieder besser als schlechter geworden.
Wenn Hermione erwartet hatte, Draco würde aufhören, ihr Komplimente zu machen und sie zu umschmeicheln, nur weil sie zusammen waren, dann hatte sie sich wohl getäuscht. Wenn sie zudem erwartet hatte, dass es sie nicht mehr in Verlegenheit brachte, hatte sie sich noch mehr getäuscht. Draco schien es zu genießen, wenn sie verlegen wurde und sie feststellen, dass er dann nie der Versuchung widerstehen konnte, sie anzufassen. Es war ein unerwartet gutes Gefühl, so genau zu spüren, wie sehr er auf sie stand.
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Die Seuche - Leben unter Feinden
Fanfiction[Dramione Fanfiktion] Es ist das Ende der Zaubererwelt. Die letzten Gebäude der magischen Infrastruktur werden überrant. Die Muggel haben alles vernichtet. Nur wenige Überlebende erheben sich aus den Trümmern einer untergegangenen Zivilisation. Von...