Die Seuche - Leben unter Feinden

Kapitel 24 - Neville

Kapitel 24 - Neville

Weihnachten brach an. Moore und Rowle hatten einen riesigen Weihnachtsbaum besorgt, den sie im Salon aufstellten. Während die anderen den Raum mit allerlei Eiszapfen und sonstigem Weihnachtsschmuck verziert hatten. Zacharias hatte eine Mistel aufhängen wollen, was ihm von Draco verboten worden war. Es war eine lustige Diskussion gewesen. Miranda hatte gekocht und es war ein richtiges Weihnachtsessen geworden. Gemma bestand irgendwann darauf, dass sie Weihnachtslieder singen mussten und während sie Zauberlieder sangen, dessen Text Hermione nur entfernt bekannt vorkam, tranken sie ziemlich viel Glühwein. Rowle hatte irgendwo noch eine Flasche Feuerwhiskey gefunden. Wahrscheinlich eine der letzten Flaschen, die es noch gab. Er befand, dass er unbedingt getrunken werden musste, bevor er schlecht werden konnte. Irgendwann kam Miranda nochmal mit einem Mitternachtsimbiss vorbei. Die Stimmung war tatsächlich ziemlich ausgelassen.

„Hermione und ich wollen heiraten", sagte Draco irgendwann. Sie saßen alle mit Kuchen und Glühwein beisammen und irgendwie waren sie auf da Thema Zukunft gekommen. Es war die beste Gelegenheit, es anzusprechen.

„Wirklich?" fragte Zacharias überrascht und Hermione bemerkte, wie sein Blick zu Neville huschte, der ziemlich blass geworden war. Bevor Hermione jedoch weiter darüber nachdenken konnte, hatte Rowle Draco auf die Schulter geklopft und sagte laut:

„Wird auch Zeit, dass du dazu stehst. Ich wünschte, ich könnte das Gesicht vom guten Lucius sehen. Vielleicht appariere ich an seinem Grab vorbei und erzähl ihm, was für eine Braut, sein Sohn sich gesucht hat."

Rowle lallte etwas und war eindeutig betrunken. Trotzdem versetzte es Hermione einen Stich. Sie wusste, dass Draco keine Bedenken deswegen hatte, aber es ging niemanden etwas an. Hermione, spürte Dracos Ärger, doch bevor er etwas sagen konnte, fuhr Miranda Rowle an.

„Zeig mal etwas mehr Benehmen Thorfinn. Sie wollen heiraten, das ist etwas Wunderschönes und du versuchst, alles zu vererben", wies sie ihn zurecht.

„Hey, ich sag doch nur, was alle denken, früher wäre das ein Riesenskandal gewesen. Von mir auf jeden Fall alles Gute. Keiner will nachts allein einschlafen und sie ist durchaus ein ziemlich hübsches Ding."

„Eigentlich schade, oder?", sagte Draco und legte einen Arm um Hermione. „Vielleicht wäre es ganz witzig gewesen, wie sich alle darüber echauffiert hätten. Seis drum. Wir wollten mit euch eine kleine Feier abhalten. Hermione hat es sich gewünscht."

Sie merkte genau, wie er seinen Ärger in Spott ertränkte. Er würde sich Rowle gegenüber keine Blöße geben und zugeben, dass es ihn ärgerte, wie er über ihre Beziehung sprach. Sie wusste nicht, ob es ihr nicht lieber gewesen wäre, wenn er sie vehement verteidigt hätte. Aber wahrscheinlich hätte es den Abend ruiniert.

„Das ist schön. Eine richtige Hochzeitsfeier", sagte Gemma. „Ihr könntet in Farley Henge heiraten. Der Ort ist sehr abgelegen und ich kann mir kaum vorstellen, dass das Militär ihn überwacht."

„Was ist das?", wollte Hermione wissen.

„Eine kleine magische Kapelle, bei Barbury Castle. Meine Schulfreundin hat dort geheiratet. Es würde dir sicher gefallen", schwärmte Gemma. Sie hatte ebenfalls schon ordentlich dem Glühwein zugesprochen und die Idee machte sie ganz hibbelig.

„Wir brauchen kein Risiko einzugehen", sagte Hermione schnell.

„Wir können nachschauen gehen, ob dort Muggel sind", sagte Zacharias. Draco zögerte einen Moment und warf Hermione einen Blick zu.

„Dann machen wir das", stimmte er zu.

„Ihr braucht...", begann Hermione und ärgerte sich, dass sie überhaupt etwas von Feiern gesagt hatte. Sie wollte kein Risiko eingehen. Das war es nicht wert.