Kapitel 14 - Was die Welt aus uns macht

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Kapitel 14 – Was die Welt aus uns macht

Am nächsten Morgen saß Hermione schon früh vor dem Computer. Es war Dracos Computer. Er hatte ihn im Wohnzimmer aufgebaut und mehrere große Bildschirme standen nebeneinander. Er benutzte ihn, um irgendwelche Aktienzahlen im Auge zu behalten. Hermione war sich manchmal nicht sicher, ob das zu seinem Studium gehörte, zu seinem Plan Geld zu verdienen oder einfach nur ein schräges Hobby war. Trotzdem verbrachte er viel Zeit davor und sie wusste, dass es ihm irgendwie Spaß machte.

Draco schlief an diesem Morgen noch. Er war ebenfalls spät nach Hause gekommen, da sie gestern noch lange das Ende der Prüfungen gefeiert hatten.

Neugierig klicke sich Hermione durch die Internetforen. Es war wirklich erstaunlich, was die Muggel alles für Informationen über die noch lebenden Hexen und Zauberer gefunden hatten. Natürlich war nicht alles wahr, was dort stand. Alicia hatte ihr eine Homepage genannt und dort hatte sie tatsächlich einen ganzen Abschnitt mit tausenden Einträgen nur über sich selbst gefunden.

Dort schien es als normal angenommen zu werden, dass sie und Harry Potter ein Liebespaar gewesen waren. Irgendwie hatte es sogar einer dieser fürchterlichen Artikel von Rita Kimmkorn in das Internet der Muggel geschafft. Es war einer von denen, in dem ihr vorgeworfen wurde, etwas mit Viktor Krum und Harry Potter zu haben. Wahrscheinlich hatte irgendeine klatschsüchtige Hexe ihn aufgehoben und als ihr Haus geplündert worden war, war der Artikel in Muggelhände geraten.

Es gab viele verwirrende Muggeltheorien, die teilweise weitab der Realität waren. Die meisten Muggel schienen nicht begriffen zu haben, dass die Auslöschung Birminghams ein Unfall gewesen war. Es war gängige Theorie das Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf Birmingham vernichtet hatte und kurz daraufhin besiegt worden war. Die Realität sah anders aus, aber das schien keiner zu wissen, dabei war es unter Hexen und Zauberern allgemein bekannt gewesen.

Es war fast witzig wie die Muggel einen kompletten Thread im Forum darüber spekulierten, wer mit du-weißt-schon-wer oder dem Dunklen Lord gemeint war. Aber es war logisch. Der Name Voldemort war nie in der Presse erschienen. Zumindest nicht in den letzten Jahrzehnten. Die Muggel konnten ihn nicht wissen.

Hermione war gerade dabei einen Artikel zu lesen, der sich mit den rechtlichen Konsequenzen der Hexenjagt auseinandersetzte, als Draco ins Wohnzimmer kam.

„Morgen", gähnte er verschlafen und goss sich einen Kaffee ein, mit dem er sich auf dem Sofa niederließ. „Was liest du spannendes?", wollte er wissen und sah zu ihr herüber.

Hermione wandte sich zu ihm um.

„Wusstest du, dass es eine Petition gibt, um mich freizusprechen? Sie fordern, dass ich nicht mehr gesucht werden soll", sagte Hermione. Sie hatte die Petition gerade gefunden. Menschenrechtler, die sich auch für Hexen und Zauberer einsetzten, hatten sie eröffnet. Die Beteiligung war überschaubar. Sie war die einzige, für die eine solche Petition lief. Die Argumentation war, dass ihre Eltern Muggel waren und sie selbst sich angeblich für Muggel eingesetzt hatte.

„Wirklich?", fragte Draco neugierig geworden. Er schwang seinen Zauberstab und Hermiones Stuhl wurde breiter, sodass Draco sich hinter sie setzen konnte. Seine Finger huschten unter ihr Oberteil und streichelten ihren Bauch, während er sie an sich zog. Gemütlich lehnte sich Hermione an ihn.

„Ja, wirklich. Wobei ich sowieso nicht glaube, dass jemand von der Regierung das zulassen würde. Was denken sie, Lord Malfoy?", fragte Hermione und musste kichern.

„Lord?", fragte Draco belustigt. „das sind ganz neue Töne. Wie habe ich denn die Anrede verdient?", fragte er und legte seinen Kopf auf ihre Schulter, um die Petition zu lesen.

Die Seuche - Leben unter FeindenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt