Kapitel 20 - Rivalen

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Kapitel 20 - Rivalen

Sie hatten ihr Muggelaussehen wieder angenommen, als sie am nächsten Tag in die Küche gingen.

Alle waren schon da und schienen auf sie zu warten.

„Hermione? Malfoy? Seid ihr das?", wollte Zacharias wissen, als sie die Tür öffneten.

„Ja. Transmuations-Trank, wenn wir ihn nicht aktiv unterdrücken, nehmen wir im Schlaf wieder unsere verwandelte Gestalt an", sagte Hermione. Als sie sich zu ihnen setzten. Es stand Frühstück auf dem Tisch.

„Was für ein Trank?", wollte Moore wissen.

„Er verwandelt das Aussehen für ein paar Jahre dauerhaft. So sehen wir in der Muggelwelt aus. Nicht jeden Morgen aktiv sein Aussehen zu verändern, ist einfacher", erklärte Draco gelassen.

„So habt ihr es also geschafft, euch unter den Muggeln zu verstecken. Hermione war schon immer eine der genialsten Hexen, die es auf Hogwarts gab", sagte Zacharias bewundernd.

„Eindeutig. Die brillanteste Hexe, die ich kenne", stimmte Draco zu. Hermione wurde etwas verlegen bei seinen Worten. Neville sah Draco ziemlich komisch an.

„Wie geht es jetzt weiter?", wollte Rowle wissen.

„Das liegt an euch", sagte Draco. „Es ist nicht so, dass es Spaß macht, unter den Muggeln zu leben. Man muss jedes Wort drei Mal auf die Goldwaage legen, bevor man es ausspricht. Sie haben Redewendungen und Ausdrucksweisen, die ungeläufig sind. Dafür kann man frei über die Straße gehen."

„Woher habt ihr die ganzen Sachen für den Zaubertrank gehabt? Wie habt ihr das überhaupt hinbekommen?", wollte Gemma wissen. „Wir haben kaum genug Trankzutaten gehabt, um Blutbildenden Trank zu brauen. Ihr habt eine ganze Apotheke, wie ich gestern festgestellt habe."

„Ich war lange im St.-Mungos", erklärte Hermione, „Habe dort den Heilern geholfen. Als das Krankenhaus fiel, haben wir mitgenommen, was wir gefunden haben. Dann haben wir noch Bücher aus Hogwarts und alles, was Draco noch von zuhause mitgebracht hat. Wir waren viel unterwegs in Zaubererhäusern, haben andere gesucht und mitgenommen, was wir gebrauchen konnten. Ich meine, wir haben nie aufgehört zu Zaubern."

„Nicht jeder ist so brillant wie du Hermione", sagte Neville. „Nicht jeder beherrscht Transfigurationszauber und komplizierte Zaubertränke so spielend wie du. Du hast gestern alle Verletzungen geheilt."

„Draco hat auch ein paar geheilt", sagte Hermione verlegen.

„Das ist nicht das, was ich damit sagen möchte", sagte Neville. „Nicht für jeden ist es selbstverständlich möglich, sein Aussehen einfach zu ändern. Nicht jeder heilt Knochenbrüche und Schusswunden in Sekundenschnelle oder braut einen Trank, der das Aussehen dauerhaft verändert."

Hermione kniff unwillig die Lippen zusammen. Neville hatte wahrscheinlich recht. Sie war in Verwandlung immer besser gewesen als Harry und Ron. Sie war besser gewesen als alle anderen. Draco war auch gut in Verwandlung, und Tränke konnte er fast besser brauen als sie, da er ein Jahr mehr Unterricht gehabt hatte. Wahrscheinlich war es nicht selbstverständlich, was sie getan hatten.

Sie hatte nie so wirklich darüber nachgedacht, dass nicht alle Hexen und Zauberer ihre Möglichkeiten hatten unterzutauchen. Aber wenn sie jetzt darüber nachdachte, musste Hermione wieder an Weasleys Zauberhafte Zauberscherze denken. Hatten die Weasleyzwillinge nicht erzählt, dass viele Ministeriumsangestellte nicht mal einen durchschnittlichen Schildzauber zustande brachten? War das nicht der Grund, warum jetzt die Muggel Schildzauber besaßen? Wahrscheinlich waren die Hexen und Zauberer, mit denen sie bis jetzt zu tun gehabt hatte, alle überdurchschnittlich begabt gewesen. Sie hatte Draco nie danach gefragt, wo er gelernt hatte, Heilzauber zu wirken. Das war nichts Alltägliches.

Die Seuche - Leben unter FeindenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt