[Teil.9: Meet]

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„Ich hasse es hier.", seufzte ich ins Telefon.
„Du bist seit weniger als einem Tag da.", meinte Tae und schmunzelte.
„Ich darf nichtmal raus!", „Sicher?", „Ja.", „Dann geh doch einfach in dem Gebäude rum. Ist doch groß genug.", „Darf ich überhaupt aus meinem Zimmer?", „Wen juckt's?", „Was wenn ich gefeuert werde?", „Nein, das wirst du nicht.", sprach mein bester Freund mir Zuversicht zu.
Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe rum, entschied mich schließlich dazu aufzulegen und meine Schuhe anzuziehen.

Ziemlich sicher durfte oder sollte ich nicht aus meinem Zimmer raus ohne Bescheid zu sagen, jedoch zweifelte ich daran, dass Yoongi mich Heute nochmal brauchen wird.
Wie soll er also wissen, dass ich kurz weg bin?

Mit meinem Handy in der Hand schloss ich die Tür hinter mir und ging den Flur entlang.
hier müssten doch irgendwo Tafeln sein die alles ausschildern...
Wohnten die Sänger auch hier?
Ich wusste, dass paar aus der Band zusammen lebten; war es in dem selben Gebäude wie meine Wohnung?

Ich fand den Aufzug und stellte mich rein, schaute auf die unglaublich vielen Knöpfe.
Gottseidank hing über ihnen ein Plakat welches anzeigte wo was ist.

Stock 4 schien interessant.
Idols Lounge.
Ohne weiteres Denken drückte ich auf den Knopf.
Ziemlich sicher durfte ich dort nicht hin.
Aber theoretisch arbeitete ich für Yoongi also warum nicht?
Kurz vorbeischauen und dann wieder verschwinden, vielleicht für Fotos von Sängern fragen, die ich mag?

Nach einer guten Minute öffneten sich die Türen des Aufzuges und vor mir erstreckte sich ein riesiger Raum, ausgestattet mit Tischen, Sofas, Sesseln und einer Bar.
Er war schön eingerichtet, alle schien sehr hell und einladend.

Auf den ersten Blick erkannte ich Taeyong wieder, welcher an seinem Handy saß, Stirn in Falten gelegt und eine Wasserflasche an seinem Oberschenkel angelehnt.
Er war bei der Couch, -alleine-.

Ich schluckte, trat unsicher aus dem Aufzug raus und schaute mich um.
Security stand ein paar Meter vor mir.
Sie sahen mich an, rührten sich jedoch nicht.
Mit gesenktem Kopf ging ich an ihnen vorbei.
Ich hörte noch wie einer von ihnen in ein Funkgerät sprach.

„Taeyong?", begrüßte ich den Mann.
Es war wirklich nicht okay was ich tat, oder?
Ich konnte leichter an die Sänger ran, weil ich hier untergebracht war, was jedoch nicht heißen sollte, dass ich ihre Privatsphäre so verletzten sollte.

„Ja?", mein Gegenüber nahm sein Handy runter und musterte mich, „Sind sie ein Sponsor? Mir wurde nicht gesagt, dass Heute Jemand vorbeikommen wird.", meinte er höflich.
Noch ist es nicht zu spät einfach zu gehen, Jimin.
Dreh dich einfach um ohne was zu sagen und verschwinde wieder hoch in dein Zimmer.
„Nein, kein Sponsor. Ich- Ich arbeite für Min Yoongi.", „Ein neuer Sänger? Sind Sie hier wegen einem Casting?", „Nein, also- Ich würde das Casting gerne mal machen, aber so meinte ich das nicht.", murmelte ich.
Mein Gegenüber zog seine Augenbrauen zusammen, „Ich bin mir nicht sicher ob Sie hier sein dürfen.", wies er mich hin.
Nickend, hob ich die Hände, „Ich verspreche ihnen, dass ich für Herr Min arbeite. Ich bin kein verrückter Fan oder so.".
Daraufhin bekam ich keine Antwort.
„Das mag jetzt vielleicht unhöflich rüberkommen aber sind Sie der Ersatz für Seojun?", „Wer?", „Seojun.", Taeyong richtete sich etwas auf seinem Platz auf, schaute schnell rüber zu der Security. Vielleicht beruhigte ihn es etwas, dass sie nicht reagierten, „War hier zum persönlichen Vergnügen von Min Yoongi.", er sagte es so als wäre es ein Geheimnis.
Seufzend, schaute ich auf meine Füße.
Also wissen alle hier von der Position in der ich stecke? Wie demütigend.

„Ja, ich schätze das bin ich.", „Dann sind Sie nicht erlaubt hier zu sein, Herr-?", „Park. Park Jimin.", ich verbeugte mich kurz vor dem Anderen. Dieser tat es mir gleich, „Jimin.", „Können wir bevor ich gehe vielleicht ein Foto machen? Ich wusste nicht, dass ich hier auf Sie treffen könnte als ich den Job angenommen habe und Sie waren schon immer eine Inspiration für mich.", haspelte ich.
Taeyong lächelte und rutschte etwas zu Seite, deutete mir an, mich zu setzte.
Ich tat es und öffnete die Kamera auf meinem Handy.
„Sie singen also auch?", „Ja. Ich habe auch vor vielen Jahren probiert irgendwo unter Vertrag genommen zu werden, jedoch hat das nicht so ganz geklappt.", plapperte ich drauf los.
Den Jungen interessierte es wahrscheinlich nicht.
Wir machten ein paar Selfies und ich bedankte mich, stand auf.
„Tut mir Leid für die Störung, ich wollte Ihnen nicht zu nah treten.", wieder verbeugte ich mich.
„Ich verstehe ihre Absichten.", nickte mir mein Gegenüber zu, „Aber sie gehen jetzt am Besten. Seojun durfte sich hier nie aufhalte, weshalb ich schätze, dass es bei ihnen nicht Anders ist.".

Ich bedankte mich erneut bei Taeyong und machte mich schließlich auf den Weg zum Aufzug.
Schnell drückte ich auf den Knopf für meinen Stock und betete nur, dass niemand mitbekommen hat, dass ich weg war.

Genauso schnell wie ich meinen Weg zum Aufzug angetreten habe, eilte ich den Flur zu meinem Zimmer entlang.
Jedoch meinte das Glück es nicht gut mit mir und ich wurde mit einer geöffneten Tür begrüßt.
Unterkiefer angespannt, ging ich rein und fand Seokjin auf der Schwarzen Ledercouch sitzen, Beine überkreuzt, zurückgelehnt und Blick auf seiner Uhr.
Als er mich bemerkte stand er auf, strich seinen Anzug glatt.
Ich zog meine Schuhe aus und hielt den Augenkontakt.

„Ihnen ist bewusst, weshalb ich hier bin?", „Klären Sie mich auf.", gab ich zurück, obwohl es mir vollkommen klar war.
Es machte trotzdem irgendwie Spaß zu sehen, wie der Blick des Bodyguards sich verschärfte und er sich sichtlich anspannte.
Meine Mundwinkel zuckten nach oben als er vor mir stand.
„Ihnen wurde ausdrücklich gesagt, dass Sie mir Bescheid geben sollen, bevor Sie ihr Zimmer verlassen. Ich bin für Ihre Sicherheit verantwortlich.", „Müssen Sie mir wirklich überall hin folgen?", ich ging an ihm vorbei und ließ mich auf der Couch nieder, „Soll ich Ihnen auch das nächste Mal Bescheid sagen, wenn Yoongi mich haben will? Vielleicht dürfen Sie ja dabei sein.", ich musterte ihn.
„Denken Sie das ist ein Witz, Park?", „Ich nehme es einfach nicht so ernst wie Sie.", „Das merke ich.", Jin stand wieder vor mir.
„Ich bin ja jetzt wieder zurück. Sie können also gehen.", entließ ich ihn.
„Wenn ich nur hier wäre um Sie erneut darauf Aufmerksam zu machen, dass Sie nicht alleine irgendwo sein dürfen, wäre ich schon längst weg.", „Also weshalb sind Sie hier?", ich verschränkte meine Arme.
„Herr Min hat mich beauftragt die erste Woche auf Sie aufzupassen. Durchgehend, auf Sie aufzupassen.", teilte er mir mit.
Ich weitete meine Augen, „Wie? Sie bleiben Hier?", „Richtig.".
Das ist doch ein schlechter Witz.

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