[Teil.24: Boredom]

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Oh mein Gott.

Der Raum war riesig.
Die Decken waren hoch und geschmückt mit Malereien.
Es hingen große Kronleuchter runter, welche das Gebäude in Licht tauchten.

Ein roter Teppich war von draußen bis drinnen ausgerollt, viele Paparazzi warteten Links und Rechts von ihm, riefen Yoongi's Namen und baten um Fotos.

Ich war etwas verloren, ehrlich gesagt.
Die Blitze der Kameras waren mir immernoch zu hell, jedoch versuchte ich mein Bestes, nicht auf jedem zweiten Bild die Augen zugekniffen zu haben.
Herr Min hatte seine Hand an meiner Taille, wir gingen nah aneinander den Teppich entlang.

Das Staunen musste ich also eher innerlich tun, anstatt es äußerlich zu zeigen.
Jedoch fiel mir das immer schwerer, je länger wir hier waren (erst 2 Minuten), da nun sämtliche Stars in mein Sichtfeld traten.

Sänger und Schauspieler, Leute, die ich seit meiner Kindheit bewunderte oder Newcomers die ich erst seit ein paar Monaten ab und zu auf Social Media betrachtete.

„Kann ich hallo sagen gehen?", flüsterte ich Yoongi zu, deutete auf einen Sänger.
„Nein.", „Wieso nicht?", „Wir machen Fotos.", flüsterte Yoongi durch ein Lächeln zu mir.
„Danach?", „Nein.", „Bitte.", „Jimin. Kein Aufstand machen.", wurde ich gewarnt; der Griff um meine Taille verfestigte sich etwas.
Ich seufzte, setzte jedoch mein freundliches Gesicht wieder auf und drehte mich zu den Fotografen.

Was machte man nur den ganzen Abend bei so einem Event? Es schien jetzt schon langweilig.

Nach einer guten halbe Stunde von Blitzen geblendet werden, wurden Yoongi und ich in einen neuen Raum geführt.
Hier standen unzählige Stühle; vorne eine große Bühne mit Podest.

Meine Begleitung zog mich mit sich zu Plätzen in der letzten Reihe.
„Wieso hier hinten?", „Weil du und Seokjin alleine sitzen werden. Du solltest außerdem keine Aufmerksamkeit auf dich ziehen.", erklärte mir Yoongi.
Ungläubig hob ich meine Augenbrauen, „Wie bitte?", „Du hast mich verstanden.".

Ich wollte gerade noch etwas sagen, da kam ein neuer Mann zu uns; legte seine Hand auf die Schulter meines Bosses und bat ihn nun bitte zur Bühne zu kommen.

Der Raum füllte sich nach und nach mit allen Stars und Promis.
Ich schaute mich interessiert um. Wer wohl in meiner Nähe sitzen wird?

Seokjin hatte sich neben mich auf den Stuhl gesetzt, schaute gerade auf seine teure Uhr.

„Wann sind wir fertig?", fragte ich ihn.
„Es hat nicht mal angefangen, Herr Park.", erinnerte mich der Ältere.
Ich verdrehte die Augen, „Kann ich nicht leise rausschleichen wenn die anfangen zu reden?", „Ich glaube, dass dies Herr Min nicht erfreuen wird.", „Ja und? Ich hab tausend Sachen im Kopf die gerade interessanter während und da ist es mir egal was für ein Nachspiel mein Tun haben wird.", „Ich weiß nicht ob diese Einstellung so gut ist.", murmelte mein Sitznachbar.
„Würdest du mich verpetzen?", hoffnungsvoll grinste ich ihn an.
„Ja.", meinte der Bodyguard stumpf.
Dramatisch seufzend verschränkte ich die Arme vor der Brust und rutschte etwas auf dem Stuhl runter.
„Wie kannst du sowas nur aushalten?", „Würden Sie etwas leiser sein? Es beginnt.", ließ mich Jin verstummen.

Die Lichter im Saal wurden gedimmt und Scheinwerfer tauchten die Bühne in Licht.
Yoongi stand noch nicht auf ihr; wahrscheinlich noch an der Treppe, bis er angekündigt wird.

Am Mikro war eine Frau im glitzernden Kleid.
Es ging bis zum Boden, blendete fast wenn das Licht auf bestimmte Art und Weise reflektiert wurde.
Ihre braunen Haare waren in einem ordentlichen Dutt zusammengesteckt.
Sie war hübsch, ich hörte ihr aber nicht zu.

Was kann ich machen anstatt aufzupassen?
Hmm...
Mein Blick fiel auf den Mann neben mir.
Von seinem Gesicht, seinen Oberkörper runter, auf seine Oberschenkel.
Meine Hand fand ihren Platz auf diesen.

Der Bodyguard schaute mich an, „Herr Park.", biss er hervor, „Aufpassen.", „Ich pass auf.", „Während sie mich anfassen?".
Meine Hand wanderte etwas weiter hoch, ich hielt Augenkontakt, „Ja.".

Seokjin spannte seinen Kiefer an, drehte sich jedoch zurück nach vorne; wandte seine Aufmerksamkeit von meiner Wenigkeit.

Mich machte dies ein wenig sturer.
Niemand ignoriert Park Jimin.

Und solange Jin nicht nein sagte wusste ich, dass ich machen konnte, was ich wollte.
Schließlich war das so eine Abmachung von uns.
Vielleicht wird der Abend doch interessanter als gedacht.

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