[Teil.19: Fly]

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„Hier kann man aber auch wirklich nicht ausschlafen, oder?", jammerte ich Seokjin an.
Es ist ein guter Monat vergangen seitdem wir das erste Mal miteinander geschlafen haben, mein Verhalten hat sich jedoch nicht verbessert, weshalb der Bodyguard noch länger bei mir wohnen musste.

Äußerlich beschwerte ich mich darüber, jedoch war ich eigentlich sehr zufrieden.
Wir hatten eine Vereinbarung gemacht; er hat das Erlaubnis mit mir zu schlafen, wann er wollte -genau wie Yoongi- und dafür war er nicht so streng zu mir.
Ich durfte ab und zu in Clubs, er begleitete mich meistens, aber auch nicht immer.
Einmal besuchte ich sogar Mingyu, welcher sehr beeindruckt war von meiner neuen Arbeit.
Die anderen Mitarbeiter in dem Bordell warfen mir eher neidische Blicke zu. Ich ließ mich davon aber nicht beirren.

Yoongi hat bis jetzt auch nichts davon gemerkt, dass einer seiner Bodyguards mich öfters rannahm als er selbst.
Ich musste zugeben, dass die ersten paar Wochen als ich hier war, die Frustration von Herr Min höher war als jetzt.
Inzwischen arbeitete er mehr, schien jedoch entspannter:
Dies ließ ihm weniger Zeit für mich.
Nicht, dass ich es hasste mit dem CEO zu schlafen... zugegebenermaßen vermisste ich es manchmal sogar.
Schließlich hatte ich ein Ziel weshalb ich hier war.
Und noch bin ich eher weit davon entfernt es zu erreichen, das Yoongi und ich auch wenn wir beieinander sind nicht viel zeit mit reden verbringen.
Jin und ich waren auch noch nicht ganz befreundet, aber ich war mir sicher, dass es auch bald dazu kommen würde.

„Sie gehen auf eine Reise nach Bangkok, ich finde da gibt es keinen Grund sich zu beschweren.", wies der Bodyguard mich zurecht.
ich verdrehte meine Augen, „Du weißt, dass du auch höflich mit mir sprechen kannst, wenn es nur wir sind.", „Und Sie wissen, dass Sie höflich mit mir reden sollten, auch wenn es nur wir sind.", wurde ich drauf hingewiesen.
Ich gab ihm nur ein unschuldiges Lächeln, „Ja, ich weiß. Wenn du mir jetzt bitte beim Packen helfen würdest?", „Unmöglich.", seufzte der Ältere leise und kniete sich zu mir auf den Boden.

Zusammen suchten wir die Klamotten zusammen die Yoongi mir angewiesen hat mitzugeben.
Er meinte auch ich soll die ganze Unterwäsche mitnehmen die wir damals gekauft hatten.
Irgendwie überraschte mich das nicht.

Seokjin stellte sich als sehr hilfreich heraus, weshalb ich ihn einfach alles machen ließ während ich mich selbst fertig machte.
Er war schon bereit zu gehen; trug seinen Anzug, Kontaktlinsen und zurückgegelte Haare.
Wenn man genau hinsah konnte man unter seinem Kragen einen leichten Knutschfleck sehen, welchen ich die vergangene Nacht gemacht hatte.
Mir war bewusst, dass wir einander verboten hatten (aus Sicherheitsgründen) irgendwelche Art von Spuren zu hinterlassen, aber mir war es in dem Moment egal.
Es war ein Wunder, dass ich Heute keine Schmerzen beim laufen hatte.

Für die nächsten paar Wochen würde ich mir nun mit Herr Min eine Suite teilen.
Noch wusste ich nicht ob mich das freuen sollte.

Mein Bodyguard stellte den Koffer zur Tür damit wir bereit waren, wenn der Boss anrief um uns Bescheid zu geben, dass wir runterkommen sollten.

Ich machte noch schnell meine Haare, zog mich an und griff nach meinem Mantel.
Wie abgestimmt klingelte das Telefon.
Seokjin hob ab und bestätigte unsere Ankunft in zwei Minuten.

Natürlich ließ ich den Mann auch meinen Koffer tragen, damit ich meine Hände schön frei hatte und auf meinem neuen Handy rumtippen konnte.
Mit meinem monatlichen Gehalt war es das erste was ich mir geholt hatte.
Ich musste nicht wirklich drauf achten wieviel ich ausgab, da ich keine Rente oder Sonstiges zahlen musste,

Jin gab meinem Koffer unten an jemand Anderen ab, öffnete mir die Tür des Wagens.
Herr Min saß schon drinnen, musterte mich und nickte, "Haben Sie alles?", "Ja.", meinte ich kurz und packte mein Handy weg.
Der CEO war wie ich lernte kein großer Fan von Smalltalk oder generell reden, was meine Aufgabe das Singen von mir anzusprechen, nicht gerade leicht machte.
Wenn er seinen Mund öffnete war es wegen Business-Dingen von denen ich oft keine Ahnung hatte, deshalb einfach nur nickte.

Wir fuhren los, kamen später beim Flughaften an und wurden natürlich zu dem Privatjet von Herr Min eskortiert.
Seine Bodyguards und Jin kamen mit in's Flugzeug.
Sie setzten sich etwas weiter von uns weg -so weit wie es in diesem kleinen Raum möglich war-.
Yoongi nahm vor mir Platz und tippte konzentriert auf seinem Handy rum.

Ich war noch müde, da es gerade mal Vormittag war, lehnte mich an und schloss meine Augen.
langsam gewöhnte mich an diesen ganzen Schnick-Schnack den man als jemand Reiches hatte, aber es fühlte sich immernoch nicht ganz richtig für mich an.

Mein Bauch kribbelte etwas an den Gedanken bald in Bangkok zu sein, in einem Luxuriösen Hotel untergebracht zu sein und mit teuren Klamotten irgendwelche Galas zu besuchen.
Hoffentlich würde der Trip auch all meine Erwartungen erfüllen.

Smudged Lipstick [yoonmin] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt