[Teil.11: Clothes]

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Die Nacht ließ mir nicht viel zum träumen übrig, da ich -für meine Verhältnisse- früh von Herr Min gerufen wurde.
„Es ist gerade mal Sieben Uhr!", meckerte ich meinen Bodyguard aus dem Bad an, „Sieben Uhr und er will mich bei sich. Was ist das?", genervt stöhnend eilte ich ins Schlafzimmer und suchte mir einen Pulli aus, welcher zu der kurzen Hose passte die ich trug.

„Würden Sie aufhören sich zu beschweren?", seufzte Jin, „Sie haben einen Vertrag unterschrieben, dass Sie das hier wollen.".
In weniger als zehn Sekunden stand ich vor dem Mann, „Hören Sie mal.", ich tippte mit dem Finger gegen seine Brust, „Sind Sie derjenige, der sich von Herr Min ficken lässt oder ich?", „Fachsprache, ich bitte Sie Herr Park.", der Ältere drehten seinen Kopf zur Seite. „Richtig; ich bin das! Also halten Sie ihren Mund und hören Sie auf mir zu sagen was ich tun soll. Das ist nicht ihre Aufg-.", das klingeln des Telefons unterbrach mich.
Ich schaute rüber zu dem Gerät und seufzte.
„Ich schätze das ist Ihr Boss.", meinet Seokjin kurz bevor er seine Hände in seine Anzughose gleiten ließ.

Mich von ihm abwendend, schritt ich rüber und nahm den Hörer ab, „Ja bitte?", sagte ich in einer sanften Stimme. „Herr Park, ich habe Sie vor fünf Minuten gerufen.", klang Min's Stimme durch das andere Ende. „Ich war gerade dabei meine Wohnung zu verlassen.", meinte ich durch zusammengebissene Zähne.
Mein Gott. Fünf Minuten muss sich der Herr doch auch gedulden können.

Schnell griff ich nach einer Jacke die ich überziehen konnte, bevor ich die Wohnungstür öffnete und in Flur ging.
Mir war bewusst, dass Jin mir folgte, weshalb ich die Tür achtlos hinter mir zuknallte, sie so direkt vor seiner Nase zuging.
Geschieht ihm Heute Recht. Er hat genervt.
Außerdem könnte ich ja mal versuchen sein Limit herauszufinden. Ich hatte schließlich nichts besseres zutun.
Es war wie ein Kribbeln unter meiner Haut; eine Reaktion aus dem Älteren rauszubekommen schien unmöglich. Er hatte immer dieses gleiche Mimik drauf, immer die gleiche Tonlage beim sprechen.

Ich stellte mich in Aufzug, drückte die Etage zu Yoongi's Büro und wartete.
Die Aufzugtüren hätten sich fast geschlossen, als eine Hand sich zwischen sie streckte.
Sie gingen wieder auf und ich sah in Jin's Gesicht.
Er sah mich nicht gerade begeistert an, strich sich seinen Anzug glatt und richtete seine Krawatte, „Herr Park, wenn Sie nächstes Mal warten würden, wäre das eine Hilfe für uns Beide.", „Eine Hilfe für Sie.", verbesserte ich ihn, „Außerdem war ich ja sehr spät schon dran. Es wäre also eher eine Hilfe für uns Beide, wenn Sie schneller gehen würden.", lächelte ich ihn unschuldig an.
Ich konnte sehen, wie der Ältere seinen Kiefer anspannte und sich vor mich stellte.
Die Türen schlossen sich wieder und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung.

Oben angekommen drückte ich mich an dem Bodyguard vorbei und in das große Büro meines Bosses.
„Tut mir Leid für die Verspätung.", entschuldigte ich mich. Aus meinen Augen gab es jedoch keinen wirklichen Grund. Ich hatte doch das Recht auf genug Zeit für's frisch machen, oder?
„Herr Park.", der Andere deutete auf den Stuhl vor sich, „Setzten Sie sich doch.".
Ich nahm Platz, war etwas verwundert als Jin sich ebenfalls zu uns gesellte.

„Ich wollte Ihnen mitteilen, dass ich in einem Monat auf eine Premiere in Bangkok eingeladen wurde. Sie werden mich begleiten.", teilte er mir mit. Er sagte es so als wäre es was ganz alltägliches mal nach Bangkok zu fliegen. Naja... war es für ihn bestimmt.
„Weshalb sagen Sie es mir jetzt schon?", wollte ich wissen.
„Damit Sie genug Zeit haben sich passende Klamotten zu holen oder bestellen. Wir werden die nächste Woche an ihrem Kleiderschrank arbeite.", wurde mir gesagt.
Ich hob eine Augenbraue, „Was ist falsch an meinen Klamotten?", „Ich sage das im nettesten Weg möglich, Herr Park. Aber ich möchte, dass meine Mitarbeiter hochwertige und keine billig aussehende Klamotten haben. Deshalb werde ich Heute mit Ihnen und meinem Stylisten einen kleinen Ausflug machen. Wir werden Ihren kompletten Kleiderschrank erneuern, deshalb wird es also auch etwas länger dauern.", „Ihr spinnt doch.", hauchte ich ungläubig. „Wie bitte?", Herr Min zog seine Augenbrauen leicht zusammen.
„Ich meine... das ist viel Geld was Sie für mich ausgeben wollen.", „Und weshalb spielt das für Sie eine Rolle? Es ist mein Geld. Ich würde es nicht tun, wenn es mir mangeln würde.", wies er mich zurecht.
Ich nickte stumm.
Ich mochte ein paar meinen Klamotten... müsste ich sie wirklich alle abgeben? Vielleicht konnte ich meinen Boss überreden sie zu behalten, jedoch nicht zu tragen.

„Sein Sie bitte so lieb Herr Kim und führen Sie Herr Park zurück auf sein Zimmer, dass er sich etwas ansehnlicher kleiden kann." wurde der Andere gebeten.
Empört verdrehte ich meine Augen.
„Ja, werde ich tun, Boss.", willigte der Bodyguard ein und stand auf, „Kommen Sie, Herr Park.".
Ich würdigte Yoongi noch einen letzten Blick, bevor ich meinen Stuhl aggressiv zurückschob und dem Mann folgte.

Smudged Lipstick [yoonmin] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt