Gefühle

Sehnsucht - Sebastian x Charles [F1 x F1]

Für: lepasini

Gefühl: Sehnsucht

Stichpunkte: Charles Sorge/Angst ohne Sebastian in der Formel 1

Charaktere: Sebastian Vettel x Charles Marc Hervé Perceval Leclerc

0#0#0#0#0#

„Charles, du kannst nicht die ganze Zeit im Bett liegen."

„Kann ich wohl."

„Du musst etwas essen und trinken. Und duschen wäre sicher auch eine Option."

Murrend schüttelte der Monegasse den Kopf, zog die Bettdecke nur noch weiter über den Kopf und verkroch sich so gut es möglich war unter dieser. Ihm war selbst bewusst, dass sein Verhalten übertrieben war, aber er konnte es nicht ändern und er wollte es auch nicht.

„Sebastian und du seid seit eurer gemeinsamen Zeit bei Ferrari zusammen. Glaubst du wirklich, dass eure Beziehung jetzt ein Ende hat?"

„Seb hört auf! Er wird nächstes Jahr nicht mehr fahren, nicht mehr mit mir ein Hotelzimmer teilen, im Paddock sein, bei den Interviews. Er wird weg sein. Nicht mehr bei mir."

Seufzend setzte sich Pierre auf den Rand des Bettes, legte die Hand auf Verdacht auf die Stelle, welche er für den Kopf hielt. Seit dem Rennen in Ungarn war Charles bei ihm, hatte jegliche Versuche von Sebastian, Kontakt aufzunehmen, abgeblockt. Dabei hatten beide schon lange vor der Bekanntgabe über den Rücktritt darüber geredet. Niemals hätte Sebastian seinen Freund vor unausgesprochenen Tatsachen stehen lassen oder schlimmer noch ins offene Messer laufen lassen. Sebastian war von Anfang an sehr ehrlich in der Beziehung mit Charles gewesen, hatte nie etwas verschwiegen.

„Charles, ihr habt lange davor über diesen Schritt geredet. Du wusstest es noch vor Hanna, vor seinen Kindern und seinen Eltern. Sebastian fühlt sich nicht mehr wohl. Er war immer ehrlich in eurer Beziehung. Deswegen liebst du ihn auch so. Ihr werdet euch auch weiterhin sehen, weiterhin Zeit mit den Kindern verbringen."

Es tat Pierre weh, seinen langjährigen Freund so verzweifelt zu sehen. Das letzte Mal war es so schlimm gewesen, als Charles ihm gestanden hatte, dass er sich in Sebastian verliebt hatte. Aber das hatten sie auch hinbekommen. Der Deutsche war seinem Teamkollegen nämlich gefolgt und wollte klare Antworten auf das Verhalten, welches Charles wochenlang an den Tag gelegt hatte. Seit ihrem klärenden Gespräch waren die beiden zusammen, hatten es mal mehr, mal weniger gut hinbekommen, die Konkurrenz im Team zu verarbeiten. Aber privat lief es erstaunlich gut. Auch mit Hanna und den Kindern.

„Ich werde um die Welt reisen. Sebastian wird nicht mehr dabei sein. Wie soll ich das schaffen? Manchmal war die Sehnsucht auch so schon schlimm genug, wenn er bei seiner Familie war und ich andere Termine hatte. Ich kann das nicht, Pierre. Ich brauche Sebastian."

Das Schluchzen unter der Decke wurde immer lauter, sein Herz immer schwerer. Vorsichtig zog Pierre an der Decke, schaffte es diesmal, sie herunterzuziehen.

„Chéri."

Behutsam strich er Charles über den Kopf, hatte diesen keine zwei Sekunden später weinend in seinen Armen. Beruhigend strich er dem Jüngeren über den Rücken, murmelte leise französische Floskeln. Natürlich konnte er nicht sagen, dass er wusste, wie sich Charles fühlte. Sein Freund fuhr schließlich noch, aber sie lebten auch außerhalb der Rennen eine andere Beziehung als Sebastian und Charles. Wenn sie sich ein paar Tage nicht sahen, war die Sehnsucht selbstverständlich auch sehr groß, aber es war einfach nicht mit seinem besten Freund und dem Deutschen zu vergleichen.

„Bitte, Charles, rede mit Sebastian. Sprich über deine Ängste, deine Sorgen. Es geht doch sicher nicht nur um die Sehnsucht, oder?"

„Nein. Ich habe Angst, dass unsere Beziehung daran kaputt geht, dass wir uns nicht mehr so oft sehen können. Was, wenn die Kinder mich nicht mehr sehen wollen? Hanna und Sebastian haben so viel dafür getan, dass mich die Kids akzeptieren. Und Hanna? Sie hat uns den Rücken freigehalten. Wird sie sich freuen, dass Sebastian jetzt immer zu Hause ist? Wird sie vielleicht eine Chance suchen, um Seb einzureden, dass ich nur ein Zeitvertreib war?"