Yeosang baumelte kopfüber mit gefesselten Händen und Füßen über einem circa fünf Meter tiefen Loch. Gehässiges Lachen drang an seine Ohren. Man hatte ihn einfach verschleppt. Er wusste nicht, was aus den anderen im Dystopia passiert war. Seine letzte Erinnerung an diesen Ort war mit Wooyoung verbunden. Yeosang machte sich Sorgen und Vorwürfe. Wooyoung wurde schwer verletzt. Es sah wirklich kritisch aus. Hoffentlich lebte er, dachte Yeosang bedrückt und starrte mit Horror in das Loch unter sich. Dort schlichen drei Zombie-Hunde umher. Gierig wie Raubtiere beäugten sie immer wieder den Menschen.
Müde schloss Yeosang seine Augen. Es war echt anstrengend. Das Blut war ihm in den Kopf geflossen und seine Beine fühlten sich taub an. Er baumelte hier erst seit gestern herum. Unangenehm war es allemal.
„Hey! Nicht einschlafen!", maulte ihn einer der fiesen Typen an. Es waren heute Morgen noch einige von ihnen teilweise verletzt zurückgekehrt. Sie schienen aus dem Dystopia geflüchtet zu sein. Ihr Anführer war nicht unter ihnen gewesen. Yeosang konnte sich schon denken, dass dieser wohl das Zeitliche gesegnet hatte.
Leise seufzte Yeosang und starrte in das Loch. Würden sie ihn irgendwann aus Spaß dort hinablassen. Es war doch nur noch eine Frage der Zeit, wie lange er noch am Leben war.
„Jetzt quengelst du ja gar nicht mehr herum... Oder müssen wir dich erst wieder dazu bringen? Das war doch ganz amüsant, oder Jungs?", sprach der Typ, der sich nun mehr selbst als neuer Anführer benannt hatte und wandte seine letzten Worte an seine Kollegen, welche zustimmend grölten. Yeosang schluckte hart. Was würden sie nun tun?
Mit einem immer schlechteren Gefühl beobachtete Yeosang, wie der Typ zu dem an der Wand angebundenen Seil ging, welches mittels Flaschenzug Yeosang über dem Loch baumeln ließ. Oh nein, dachte er sich, als der Feind den Knoten löste und das dicke Seil in beiden Händen hielt. Leicht schwankte Yeosang hin und her. Knurrend blickten die drei Zombie-Hunde hinauf.
„Nein! Bitte, nicht!", entkam es dann doch Yeosang verängstigt, als er plötzlich mit einem Ruck einen halben Meter hinabfiel. Ein leiser Schrei verließ seinen Mund. Mit großen Augen starrte auf die Zombie-Hunde, einer sprang ihm bedrohlich nah entgegen. Yeosang begann zu zittern. Er hatte unglaubliche Angst. Warum tat man ihm das an? Ihm blieb ja nichts anderes übrig als um sein Leben zu betteln. Seinen Stolz hatte er sofort über Bord geworfen.
„Bitte, bitte! Zieht mich wieder hoch! Ich will nicht sterben!", schluchzte Yeosang schwach. Lachen ertönte. Er fühlte sich erbärmlich. Vielleicht war es doch nicht schlecht zu sterben. Dann müsste er sich nicht mehr diese ganze Zombie-Apokalypse und diese Idioten geben. Was hatte er sich auch die ganze Zeit vorgemacht? Als würden sie San jemals wiederfinden. Er war doch in Wirklichkeit der einzige gewesen, denn Yeosang in seinem Leben habt hatte. Yeosang war alleine. Niemand würde ihn hier rausholen. Wooyoung wurde schrecklich verletzt, als er ihm im Dystopia zu helfen versuchte. Selbst konnte Yeosang nichts anrichten. Er war schwach. Nur eine große Klappe hatte er, wenn er Rückendeckung hatte. Wenn da aber niemand mehr war, war er aufgeschmissen.
„Wäre es nicht eine gute Show für uns, wenn du da ganz unten wärst?", lachte der Anführer neugierig, als plötzlich-
BANG!
Ein lauter Schuss ertönte. Ein Loch klaffte im Kopf des Anführers. Beinahe wie in Zeitlupe, glitt das Seil aus seinen Händen. Yeosang schrie in Horror als er tief fiel. Fest kniff er seine Augen zusammen. War es nun vorbei?

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Contagious Pt. 2: Afterlife
FanfictionNach dem Opfer, welches San für seine Freunde gebracht hatte, war dieser praktisch vom Erdboden verschluckt und niemand konnte ihn ausfindig machen. Wooyoung schwor sich, seinen Freund irgendwie wiederzufinden. Doch die Freunde haben bald mit noch m...