Wir schleppen mehrere Taschen von Carlo hoch in mein Zimmer. Die ganzen Beat-Bau-Instrumente, sein Macbook, die Lautsprecher und das Mikrofon packe ich erst gar nicht an. Und Carlo trägt sie hoch, als hätte er ein Baby auf dem Arm. Ich gehe hinter ihm her und sage die ganze Zeit nur rechtzeitig "Stufe!". Irgendwie bekommen wir alles heile hoch und ich räume meinen Schreibtisch frei, damit Carlo darauf alles aufbauen kann. Auch das macht er geflissentlich ordentlich. Als er auspackt, bemerke ich lächelnd, dass er alles wichtige in Fleecedecken eingewickelt hat, und dass er durchaus mehr Musikzeugs dabei hat als alles andere.
Er seuzt, als er fertig ist. "Würde es dir was ausmachen, wenn ich mal ein bisschen arbeite?", fragt er."Ich komm echt nicht mehr hinterher."
"Natürlich nicht", sage ich. Wenn er schon hier ist, ist mir auch klar, dass er eine Menge von daheim arbeiten muss. Und davon werde ich ihn sicher nicht abhalten, jetzt, wo er endlich bei mir ist. Dann soll er auch bei mir bleiben. Er fährt seinen Laptop hoch, schließt ihn an die Geräte an und beginnt konzentriert, aber auch lockerleicht, irgendwelche Beats zu bauen. Einige verwirft er direkt mit einem ungeduldigen Kopfschütteln, andere aber speichert er fürs erste ein. Ich setze mich aufs Bett und fange an, für einen Franzsösischtest zu lernen, ertappe mich aber dabei, wie ich sein konzentriertes Gesicht beobachte. Die typische kleine Falte zwischen den Augenbrauen. Wie er sich auf die Unterlippe beißt. Wie er, ohne es zu merken, den Beat mit den Fingern mittrommelt. Als ich merke, dass Französischlernen absolut nichts bringt, klappe ich das Buch ungeduldig zu und beginne etwas Vernünftiges zu machen. Ich räume ein paar Fächer in meinem Schrank frei, lege Carlos Kleider neu zusammen und lege sie ordentlich in den Schrank. Aber irgendwie kommt es mir so vor, als ob Carlo viel zu wenig Shirts und Pullis dabeihat. Außerdem fehlt seine komplette VioVio-Ausstattung.
Ich wende mich ihm zu. "Carlo, da fehlt was."
"Ja, hast Recht, ich glaube, da müssen noch Drums rein", murmelt er geistesabwesend.
Ich grinse belustigt. "Ich meinte eigentlich in deinem Koffer."
Er schaut mich verwirrt an, deswegen wiederhole ich den Satz noch einmal. Er ist echt witzig vertieft in seine Arbeit. Und noch zerstreuter, als er sowieso schon ist.
"Achso", sagt er und lächelt entschuldigend. "War trotzdem ne gute Idee mit den Drums. Ich krieg noch die Tage Kleider nachgeschickt, die wäscht meine Mutter
im Moment."
"Du warst bei deinen Eltern?", frage ich überrascht.
"Bei Mum. Meine Eltern sind getrennt, verstehen sich aber gut. Der hab ich die Wäsche abgegeben, sie ein wenig geknuddelt", dabei verdreht er etwas genervt die Augen, Jungs eben, "und bin noch einmal mit Emil gegangen."
"Emil?", frage ich nach. "Ist das ein alter Freund von dir?"
"Mein bester Freund. Aber er ist ein Hund", grinst er.
"Ich liebe Hunde", sage ich begeistert. "Was für eine Rasse?"
"Ach, irgendso ein Mix. Aus dem Tierheim. Groß, zottig, für jeden Spaß zu haben, bringt den Ball auch das 101. Mal zurück, wenn es sein muss. Ein richtiger Goldschatz."
"Wie süß!" Emil hat es mir jetzt schon angetan. "Kann er Tricks?"
"Hunderte", verspricht er mir grinsend.
"Haha, klar! Wie alt?"
"Acht."
"Ich will den sehen!", klage ich.
"Wirst du bald. Wenn ich dich meine Eltern vorstelle", meint er locker.
"WAS?", rufe ich und mir bricht sofort der Angstschweiß aus. "Sie wissen von mir?"
"Ja klar. Und sie finden dich nett", sagt er schulterzuckend, für ihn ist das kein großer Akt. Für mich schon.
"Aber, aber- Sie kennen mich doch gar nicht?"
"Ja, und deswegen sollst du sie kennenlernen", sagt er geduldig. Für ihn ist das selbstverständlich.
"Aber was ist, wenn sie mich nicht mögen?", frage ich unsicher.
"Sie werden dich mögen. Sie werden dir aus der Hand fressen", verspricht er mir zuversichtlich.
"Und was, wenn nicht?", flüstere ich wieder.
Er zieht mich zu sich rüber auf seinen Schoß, küsst mich in den Nacken und flüstert: "Umso besser, dann hab ich dich ganz für mich allein."
Ich kichere, als sein warmer Atem mich kitzelt. "Aber das muss jetzt direkt trotzdem noch nicht sein."
"Wie du meinst. Aber lange kommst du nicht mehr drumrum", sagt er mit dem Mund an meinem Nacken. Er wandert weiter zu der Seite meines Halses. Ich lege automatisch den Hals zur Seite, um ihn freien Zugang zu gewähren.
"Carlo, stopp", sage ich mit einiger Mühe. Dabei möchte ich nichts sehnlicher, als dass er nie wieder aufhört.
"Stopp?", murmelt er an meinem Hals. "Bin ich nicht dafür."
"Du wolltest arbeiten", erinnere ich ihn, aber der nächste zarte Kuss lässt mich verstummen. Aber dann hört er auf. Jetzt bin ich diejenige, die quengelt.
"Nicht aufhören!"
"Jetzt doch nicht?", fragt er leise lachend.
"Nein. Doch." Ich stocke. "Du hast mich verwirrt", sage ich resignierend.
Er kichert. "Ich weiß. Ich liebe es, dich zu verwirren."
"Das ist unfair", klage ich.
"Quatsch. Mir gefällt es", grinst er. Ich rutsche von seinem Schoß runter.
"Damit ist jetzt Schluss. Du machst weiter und ich gehe runter Abendessen machen", sage ich gespielt streng.
"Neiiiin", sagt er und zieht mich wieder zu sich. "Ich wollte mit dir den Urlaub buchen."
"Jetzt schon?", frage ich.
"Du bist gut. Jetzt schon? Wir sind schon in 13 Tagen auf Reise. Wir können froh sein, wenn wir überhaupt noch was bekommen", sagt er belustigt.
"Ich Idiot", kichere ich.
Er kitzelt mich, bis ich nach Luft schnappe. "Da muss ich dir ausnahmsweise Recht geben, du verrücktes Huhn."
"Ey!", lache ich und versuche wieder, von Carlo Abstand zu nehmen. Doch er hält mich nurnoch fester.
"Oh nein! Du bleibst hier." Mit einer Hand streicht er mir über die Haare, mit der anderen schließt er auf dem Laptop das Musik-Programm und macht das Internet auf.
"Du wolltest mich doch überraschen", erinnere ich ihn. "Ich will überrascht werden."
"Wirklich? Du willst wirklich überrascht werden?", fragt er. "Ich dachte, das ist ein Scherz."
"Nö", sage ich. "Ich kann mich eh nicht entscheiden, und du darfst schon entscheiden, wohin du in Urlaub willst. Wenn du mich schon als Hemmschuh dabei hast", sage ich grinsend im Spaß.
"Jaja", sagt er. "Provozier mich bloß nicht, Baby."
"Ich doch nicht", sage ich wie das Unschuldslamm persönlich. Dafür zwickt er mich grinsend in die Seite.
"Also, willst du jetzt mitentscheiden, wo's hingeht, oder nicht?", fragt er noch einmal.
"Nein. Ich will nur dabei mitentscheiden, wer alles mitgeht", meine ich.
"Nur wir zwei", verspricht er mir. "Kein Mitentscheidungsrecht also. Letztes Wort?"
"Letztes Wort", bestätige ich.
"Wie du meinst. Dann musst du aber jetzt mal weggehen, bis ich gebucht hab."
"Mach ich", sage ich und stehe von seinem Schoß auf. Er legt eine Hand an meine Wange, zieht mein Gesicht zu sich runter und küsst mich sanft. "Es wird nicht lange dauern, Schatz."
Ich lächle, er lächelt mit. Es ist ein Lächel-Kuss. "Hoffe ich doch", murmle ich, dann löse ich mich widerwillig und gehe aus meinem Zimmer.
Kapitell:) jeppp
Ich habe ein anderes Buch, und es würde mich freuen wenn ihr da mal kurz rein Schaut und soooo
Es heißt Badgirl Returns
Love yu
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Cro-You make my life complete
FanfictionCro - jeder kennt den Mann mit der Pandamaske. Er ist berühmt, beliebt, geliebt. Doch was passiert, wenn du ihn triffst, aber nicht erkennst? Was passiert, wenn du in ihm deinen besten Freund findest? Was passiert, wenn du nur eine Seite dieser Pers...