EINUNDZWANZIG

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"Pass auf beim Hinsetzen! Das Kleid darf nicht knittern", ermahnt mich Elena. Also sitze ich mehr schlecht als recht auf der Rückbank - anschnallen kann ich vergessen - und Lia stopft den ganzen Chiffon ins Auto. Sie steigen ein und fahren los. Zu meiner Überraschung fahren sie raus aus der Stadt in Richtung Pampa. Anscheinend erwartet mich ein Außenset. Was hat sich Elena bei meinen Schuhen gedacht?! Sie fährt weiter und hält weit weg von jeder Zivilisation auf einer Wiese mit dunkelgrünem Gras, hinter dieser ist ein lichter Wald mit Laubbäumen. Ich seh durch die getönten Scheiben des Autos, das dort nur 3 Personen warten: Carlo und die 2 Kameramänner. Ich entspanne mich. Dann ist es nicht so peinlich. Weder mir, noch (vor allem) ihm. Das Auto hält an und meine beiden Begleiterinnen steigen schnell aus. Carlo steht da, in seinen lockeren Jeans und mit der Cap. Er passt so gar nicht zu meinem Kleid.

Lia ruft Carlo zu: "Dreh dich um!" Er verdreht die Augen und wendet sich ab. Elena öffnet die Tür bei mir und ich rutsche langsam aus dem Auto raus. Auf der harten Wiese kann ich eigentlich recht gut in den Schuhen gehen. Ich stehe und die zwei zupfen an mir herum, um das Kleid richtig zu legen. Ich gehe vorsichtig auf Carlo zu. Als ich direkt hinter ihm stehe, sage ich leise: "Hey."

Er dreht sich zu mir um. Er erstarrt, sein Mund öffnet sich, doch es kommen keine Worte heraus. Er blinzelt, kann mich nur ansehen. Sein Blick gleitet über das wundervolle Kleid, dann über meine sinnlichen Lippen und bleibt schließlich bei meinen Augen hängen.

"Summer." Mehr bekommt er nicht heraus.

"Ja?", lächle ich. Wieder streichen seine Blicke über meinen Körper, ich erröte.

"Du bist die schönste Frau der Welt", sagt er bewundernd.

"Ach Quatsch", widerspreche ich. Aber tief in mir drin fühle ich mich geschmeichelt, wie eine Prinzessin. Ich gefalle ihm. Das, was ich mir sosehr gewünscht habe.

"Alle anderen sind ein Dreck gegen dich."

Ich werde rot und lächle. "Du machst mich verlegen, Carlo."

Er grinst und sagt: "Das musst du aber nicht sein. Aber ich hör ja schon auf."

"Danke trotzdem." Lia und Elena kommen auf uns zugestürmt, Elena mit einem Makeup-ToGo-Set, Lia mit ihrem Plan. Elena rennt um mich herum wie eine aufgescheuchte Henne. Pudert hier, zieht Kajal dort nach.

"Summer, die Lippen noch einmal, los!" Ich lasse die Lippen locker und sie zieht sie wieder mit dem Lippenstift nach. Ich sehe eine Bewegung neben mir, aber ich sehe es nicht richtig. Ich verreibe den Lippenstift. Da fährt noch ein Auto vor, es ist Kody. Er steigt aus und geht an den Kofferraum. "Hey! Carlo, komm mir mal helfen, bitte!"

Der geht zu ihm und hilft ihm, eine Nebelmaschine aus dem Auto zu heben.

Ich ziehe die Augenbrauen hoch und wende mich Lia zu. "Wozu brauchen wir denn die?"

"Wir machen im Prinzip drei verschiedene Szenen. Ich werde sie euch nacheinander erklären." Sie wirft einen Blick auf ihren Zettel. "Ach nein, 2 Szenen. Sorry. Und bei allen brauchen wir die Nebelmaschine, um es halt neblig zu machen." Carlo gesellt sich wieder zu uns.

Ich schaue sie grinsend an. "Ich hätte nicht gedacht, dass eine Nebelmaschine zum Nebelmachen ist", sage ich ironisch und Carlo prustet los.

Sie lacht ebenfalls. "Ja, dann frag mich doch nicht. Also, Carlo, du gehst jetzt mal zu Elena ans Auto."

"Wieso? Ich will hier bleiben", meint er mürrisch.

"Ich weiß das", grinst sie. Wie über einen Witz, den ich nicht kenne. "Aber mir ist das jetzt egal. Du musst dich auchnoch umziehen."

Cro-You make my life completeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt