3. Kapitel Too late

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Endlich konnte Lea sich wieder losreißen und beendete den Abwasch.

Als sie den letzten Teller zum Abtropfen ins Gestell steckte, versteinerte sie.

So viele Fotos... Was, wenn jemand sie heute Abend mit ihm fotografieren würde?

Panik breitete sich in ihr aus. Sie empfand sich doch als so schrecklich unfotogen! Da sie unter keinen Umständen das Treffen absagen wollte und auch gar nicht konnte, da sie seine Nummer nicht hatte, musste sie wenigstens einigermaßen aussehen.

Sie sprintete zum Kleiderschrank und fing an, beinahe sämtliche Kleidungsstücke nacheinander herauszuziehen. Eins nach dem anderen landete auf dem ungemachten Bett und ihre kleine schwarzweiße Katze kletterte übermütig in dem Haufen herum.

„Mistdreck!", schimpfte sie, während sie den umstürzenden Stapel betrachtete. Doch ihr Unmut galt nicht dem entstandenen Chaos, sondern der Kleidung an sich, die ein entsetzliches Repertoire darstellte.

Ohne Nachzudenken zog sie ihr Handy aus der Tasche und wählte erneut Alex Nummer.

„Hey Lexi, tut mir leid, dass ich dich schon wieder wecke, aber ich brauche deine Hilfe! Ich habe nichts anzuziehen!" „Wieso bist du nackt?", fragte sie müde.

„Nein." „Na, dann reg' dich nicht so auf. Was ist denn los?" „Heute Abend! Ich muss gut aussehen, wenn ich mich mit ihm treffen!" „Mit wem?" Alex rieb sich verschlafen die Augen, ließ sie jedoch geschlossen.

„Oh Mann, mit Paddy natürlich!", stöhnte Lea genervt.

„Wem? Ach, der ehemalige Staubwedel? Und ich dachte, ich hätte das vorhin geträumt..." „Hör auf!" „Ja, sorry. Und du triffst dich noch einmal mit ihm?!" „Ja! Sieht so aus, oder?! Und jetzt sei mir eine gute Freundin und berate mich!" „Okay, okay...also, was hast du im Angebot?" „Nichts!" „So schlimm?!" „Sagen wir's mal so...beschissen ist geprahlt!", jaulte sie, schlug die Hände über dem Kopf zusammen und ließ sich aufs Bett fallen.

„Na los! Jetzt reiß dich mal zusammen! Irgendwas wirst du schon finden. Und so zerknittert, wie du dich gerade anhörst, siehst du erst recht furchtbar aus!" „Du hast ja recht, aber was soll ich denn machen?" „Moment, lass mich mal kurz nachdenken." Grübelnd legte Alex Daumen und Zeigefinger an die Nasenwurzel und versuchte, ein Bild von Leas Kleiderschrank vor die Augen zu bekommen.

„Was ist mit deiner Cordhose?" „In der Wäsche!" „Super Timing...Und die verwaschene Jeans mir dem Schlag?" „Meinst du das ist angebracht?" „Sie ist lässig und sieht gut an dir aus, also ist es angebracht. Wie ist es mit dem roten Oberteil und der gestreiften Kapuzenjacke?" „Ja, das wäre eine Idee, aber stell dir vor, jemand macht Bilder von uns! Nur mal so rein theoretisch? Da muss ich doch etwas Schickes anhaben!" „Du musst dich vor allem wohl fühlen, sonst siehst du total verkrampft aus! Außerdem habe ich dich heute Morgen in der Schule gesehen, da warst du auch légère gekleidet. Offenbar hast du ihm auch so gefallen, also mach dich nicht verrückt! Und vor allem, mach mich nicht verrückt! Ich muss noch ein bisschen schlafen. Muss heute Abend noch zur anderen Arbeit." „Ja, stimmt schon. Gut, danke. Dann schlaf noch schön! Und bitte behalte das mit ihm und mir für dich, ja?" „Mach ich. Meld dich hinterher." „Klar! Bis dann." „Und Lea?" „Ja?" „Viel Glück." „Danke."

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